EditorialSeiten: 3, Sprache: DeutschLudwig, BjörnSeiten: 9-14, Sprache: DeutschSalbach, Anja / Jost-Brinkmann, Paul-Georg / Stahl de Castrillon, FrankaDer multimorbide Patient ist im Praxisalltag keine Seltenheit mehr. Das Ziel der kieferorthopädischen Behandlung ist es, die Zähne bis ins hohe Alter zu erhalten und eine langfristige Verbesserung des Mundgesundheitszustandes zu erzielen. Die Indikationsstellung für eine kieferorthopädische Behandlung wird sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen in Abhängigkeit von der Ausprägung der Anomalie und der Patientenanamnese einschließlich der Medikamentenanamnese getroffen. Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick über Medikamente, pharmakologische Substanzen, aber auch körpereigene Substanzen, die einen Einfluss auf die kieferorthopädische Behandlung haben, zu geben. Es werden Medikamentengruppen, wie z. B. nicht steroidale Antirheumatika (Acetylsalizylsäure und Ibuprofen), Bisphosphonate, Insulin, Calcitonin, Fluoride und Kortikosteroide erläutert, welche die kieferorthopädische Zahnbewegung verlangsamen. Dagegen fördern Vitamin D3, die Gruppe der Eicosanoide, das Parathormon und Schilddrüsenhormone die Geschwindigkeit der kieferorthopädischen Zahnbewegung. Die allgemeine und spezielle Anamnese sollte einen hohen Stellenwert einnehmen, um Vorerkrankungen, medizinische Risiken und regelmäßige Medikationen vor dem Therapiebeginn zu erfassen und damit die kieferorthopädische Therapie individuell anzupassen.
Schlagwörter: Medikamente, Hormone, Osteoporose, Zahnbewegung
Seiten: 17-25, Sprache: DeutschOhlendorf, Daniela / Naser, Julika / Kopp, StefanDie Studie soll untersuchen, ob bei CMD-Patienten eine temporär erzwungene Beinlängendifferenz Auswirkungen auf das stomatognathe System bezüglich der Unterkieferlage und der Unterkieferbewegungen mit sich bringt. Bei 30 (11m/19w) Probanden, die Zeichen einer CMD aufwiesen, wurde mit einem dreidimensionalen elektrischen Registriersystem (Jaw Motion Analyzer) eine Aufzeichnung der Unterkieferlage und der Unterkieferfunktion durchgeführt. Gemessen wurde in fünf Messpositionen: (1) neutraler Stand, (2, 3) temporäre Erhöhungen des rechten bzw. (4, 5) des linken Beines von jeweils 1 bzw. 3 cm durch Unterlegen von Holzplatten. Für die statistische Analyse kam der Friedman- Test mit entsprechendem post-hoc-Test zum Einsatz. Das Signifikanzniveau lag bei p= 0,05 %. Sowohl für die Parameter der Unterkieferlage als auch für die Unterkiefergrenzbewegungen sind keine signifikanten p-Werte zu ermitteln. Die temporären, manipulierten Beinlängendifferenzen führen zu keinen signifikanten Abweichungen der Unterkieferlage und des Unterkieferbewegungsausmaßes. Dies kann auf die interindividuelle Varianz der Beschwerdebilder der CMD-Patienten zurückgeführt werden. Es lassen sich folglich keine kausalen Zusammenhänge bezüglich Art, Ausmaß oder Richtung der Veränderungen der Unterkieferlage formulieren, die durch kurzzeitig provozierte Beinlängenunterschiede hervorgerufen werden.
Schlagwörter: CMD, Bewegungsanalyse, Unterkiefer, Beinlängendifferenz
ZeitschriftenreferateSeiten: 27-34, Sprache: DeutschHourfar, Jan / Glasl, Bettina / Lux, Christopher J.Die non-syndromale, bilaterale Aplasie der Eckzähne im Oberkiefer ist eine sehr seltene Erscheinung - nur sporadisch wurden Fallbeschreibungen publiziert. Wenngleich der Entstehungsmechanismus noch nicht vollständig aufgeklärt werden konnte, so gelten jedoch genetische Ursachen als wichtige (Ko)-Faktoren bei der Entstehung non-syndromaler Hypodontien. Die Therapieplanung bei Nichtanwesenheit der Eckzähne hat sowohl funktionelle als auch ästhetische Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Grundsätzlich wird die Entscheidung zugunsten einer kieferorthopädischen oder einer prothetischen Lösung getroffen. Eine Behandlung im Erwachsenenalter (späte Behandlung) spricht eher für einen interdisziplinären Ansatz, da vielfach zu therapierende Nebenbefunde die Gesamtplanung komplexer gestalten können. Ausgeprägte skelettale Diskrepanzen erfordern eine orthognathe Chirurgie. Bei der Behandlung im jugendlichen Alter (frühe Behandlung) steht, aufgrund einer günstigen Reaktionslage aller beteiligten Gewebe, eher eine kieferorthopädische Therapie im Vordergrund, deren ästhetisches Ergebnis durch ein präzises Finishing sowie die Möglichkeiten der modernen restaurativen Zahnheilkunde perfektioniert werden kann.
Schlagwörter: Aplasie, bilateral, Eckzahn, Nichtanlage, Oberkiefer
Die zertifizierte PatientenpräsentationSeiten: 37-50, Sprache: DeutschLudwig, Björn / Alexander, Clifton / Cacciafesta, Vittorio / Fillion, Didier / Gilbert, Alfredo / Moles, Randall C. / Paz, Mario E. / Silli, Silvia M. / Takemoto, KyotoBereits im Jahr 1982 erschien im Journal of Clinical Orthodontics (JCO) eine Fachartikelreihe mit dem Titel "Lingual Orthodontics: A Status Report"1. Damit weckten die Autoren, die sogenannte Ormco Lingual Task Force, großes Interesse an der Lingualtherapie. Doch angesichts der Schwierigkeiten, welche die neue Technik mit sich brachte, ließen viele Kieferorthopäden leider wieder frustriert davon ab und widmeten sich anderen Arten der ästhetischen Behandlung. Das JCO hat die Entwicklungen im Bereich Lingualtherapie laufend verfolgt und in seinen Artikeln neue Systeme vorgestellt, beispielsweise 19992 Hongs Adaptation der berühmten Fujita-Bracketsa, 20013 das linguale Straight-Wire-System von Scuzzo und Takemoto und 20024 das 2-D-Philippe-Bracketb. Die erste komplett individualisierte linguale Apparatur, das Incognito-Systemc, wurde 20055 im JCO vorgestellt (Abb. 1) und 20116 beschrieb Fillion das virtuell hergestellte und individualisierte Orapix-Systemd. Berichtet wurde zudem über klinische Modifikationen wie die Bi-Helix-Expansionsapparatur7, Praxistipps für die Anwendung der 2-D-Lingualb- Technik8 und ein vereinfachtes linguales System9 sowie über den Drahtbiegerobotere für den Praxisgebrauch von Gilbert10. Diese Neuentwicklungen wollten sich viele Behandler, insbesondere in Europa und Asien, zunutze machen und haben daher die Lingualtherapie in ihren Praxen eingeführt bzw. wieder eingeführt. Aus diesem Grund hat das JCO eine Reihe internationaler Fachleute für Lingualtechnik zu einer zweiteiligen Expertenrunde eingeladen.
Seiten: 51-58, Sprache: DeutschDavids, Rolf / Kater, Wolfgang / Pak, BergenIn den vergangenen Jahren wurden die dreidimensionalen Aufnahmetechniken weiterentwickelt, speziell auf die zahnmedizinische Praxis bezogen, hat sich die dentale Volumentomografie (DVT) etabliert. Im Gegensatz zur Computertomografie (CT), die durch radiologische Zentren durchgeführt wird, besteht der große Vorteil der DVT-Aufnahme darin, dass der direkte Einsatz in der zahnärztlichen Praxis möglich ist. In Europa, bzw. Deutschland, liegt die Hauptindikation der dentalen Volumentomografie in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und im implantologischen Bereich. In den USA gilt die DVT-Aufnahme bereits seit 2003 als Goldstandard in der kraniofazialen Bildgebung und damit auch auf dem Gebiet der Kieferorthopädie.
Schlagwörter: DVT-Diagnostik, 3-D-Planung, dentale Volumentomografie, Computertomografie, Cone beam CT, Field of View
Seiten: 61-64, Sprache: DeutschGoldbecher, HeikoSeiten: 65-72, Sprache: DeutschKottmann, TanjaDie zertifizierte PatientenpräsentationSeiten: 73-88, Sprache: DeutschSilli, Silvia M.Die Kieferorthopädie ist heute in Europa (und weltweit) als eigenständiges Fachgebiet innerhalb der Zahnheilkunde anerkannt. In den meisten europäischen Ländern wird die Ausbildung zum Fachzahnarzt von akademischen Institutionen durchgeführt, viele europäische Universitäten haben das Curriculum des Erasmus- Programms1 übernommen. Nur in zwei EU-Mitgliedsländern (Spanien und Österreich) fehlt bislang eine offizielle, staatlich anerkannte Ausbildungsordnung. Große Unterschiede gibt es in der Struktur der nationalen Gesundheitssysteme, dies hat wiederum Einfluss auf die Art und Weise, wie Kieferorthopädie praktiziert wird. Die freiwillige Zertifizierung durch ein Board (= Ausschuss, Gremium) hat in den USA eine lange Tradition - bereits 1929, vor mehr als 80 Jahren, wurde der American Board of Orthodontics (ABO) eingeführt. Eines der Hauptziele des ABO war und ist die Förderung der Verbesserung der Behandlungsqualität, aber auch die Erhöhung der Professionalität der praktisch tätigen Kieferorthopäden, indem deren Behandlungsergebnisse einer sorgfältigen und umfassenden Prüfung durch eine Expertengruppe unterzogen werden. Der 1996 durch die EOS ins Leben gerufene European Board of Orthodontists hatte gleichermaßen die europaweite Förderung der Qualität der kieferorthopädischen Behandlung zum Ziel, indem ein Qualitätsstandard definiert wurde, "an dem sich Kieferorthopäden unabhängig von nationalen Prüfungsrichtlinien und Beschränkungen freiwillig messen lassen können. Man wollte damit die Kieferorthopäden Europas zur ständigen Weiterbildung motivieren und beabsichtigte, den Bewerbern nach erfolgreicher Zertifizierung zu bescheinigen, dass sie nachweislich hervorragende Praktiker sind"2. Zeitgleich wurden in vielen Ländern Europas (Italien, Frankreich, Deutschland, Österreich etc.) nationale Boards ins Leben gerufen, welche sich im Hinblick auf Inhalt, Anforderungen, Prüfungsverfahren, Bewertungssystem, Organisation etc. mehr oder weniger voneinander unterscheiden. Unser vorrangigstes Ziel ist es, durch die Veröffentlichung von Original-Fallpräsentationen europaund weltweit erfolgreich zertifizierter Kieferorthopäden bei Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, den Ehrgeiz zu wecken, sich ebenfalls durch die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Arbeit fachlich verbessern zu wollen - eine durch nichts zu ersetzende, unbezahlbare Erfahrung!
Abrechnung und forensische KieferorthopädieSeiten: 89-90, Sprache: DeutschNowak, Izabela / Fuhrmann, Robert A. W.ZeitschriftenreferateSeiten: 91-93, Sprache: DeutschHourfar, Jan / Glasl, BettinaEinsatz von Interdentalkeilen in Verbindung mit dem Anpassen und Zementieren orthodontischer BänderZeitschriftenreferateSeiten: 95-99, Sprache: DeutschHourfar, JanKasuistikSeiten: 101-104, Sprache: DeutschBinger, Thomas / Spitzer, Wolfgang J. / Schmitt, KaiDie differenzialdiagnostische interessante KasuistikSeiten: 105-106, Sprache: DeutschKopp, Stefan