EditorialSeiten: 787, Sprache: DeutschFrankenberger, RolandZahnerhaltungSeiten: 793-802, Sprache: DeutschTurrini, Roberto / Bacherini, Leonardo / Bombardelli, Tiziano / Fradeani, MauroIn den letzten Jahren gab es einen enormen Zuwachs bei konservativen zahnmedizinischen Behandlungen, die die Zahnhartsubstanz schonen und das Potenzial der aktuellsten Keramikmaterialien voll ausnutzen. Die Kombination aus Adhäsivtechniken und Hochleistungskeramiken ermöglicht ästhetisch wie funktionell überzeugende Restaurationen. Hier gibt es seit einiger Zeit die sogenannten Non-Prep-Veneers, d. h. sehr dünne Veneers, die einfach auf die vorhandene Zahnhartsubstanz geklebt werden, ohne diese vorher zu präparieren. Aber selbst wenn keine Präparation notwendig ist, erfordert die Umsetzung des Non-Prep-Konzeptes doch umfassende Kenntnisse auf dem Gebiet der Keramikmaterialien und der aktuellen Adhäsivtechniken. Dies gilt nicht zuletzt auch hinsichtlich der optischen Eigenschaften und der möglichen Materialstärken in Abhängigkeit von der Farbe des Zahnes, der Zahnstellung sowie der Quantität und Qualität der Restzahnsubstanz. Auch die verschiedenen Gründe für den Verlust an Zahnhartsubstanz spielen eine Rolle.
Schlagwörter: Zahnpräparation, Non-Prep-Veneers, Lithiumdisilikat, adhäsive Befestigung, Ästhetik
EndodontieSeiten: 803-811, Sprache: DeutschTulus, Gabriel / Heckenbücker, FrankTeil 2: HaftungDiese Artikelreihe beschäftigt sich mit Fragestellungen der endodontischen Leistungserbringung durch den Zahnarzt und der Bewertung dieser Leistungen durch Juristen und die Rechtsprechung. Es werden Komplikationen, Fehler, Behandlungsalternativen und Abrechnungsfragen in den Fokus gestellt und sowohl zahnmedizinisch als auch an Beispielen aus der Rechtsprechung erläutert. Der Wunsch der zahnärztlichen Behandler nach Rechtssicherheit ist verständlich, wird aber im Ergebnis enttäuscht werden. Die Tatsache, dass es in der Zahnmedizin einen fortlaufenden Diskurs über Diagnose, Therapie und Auswahl der Methode sowie die anschließende Bewertung des Behandlungserfolges gibt, spiegelt sich auch in der Rechtsprechung wider. Ausschlaggebend für ein Urteil sind die Feststellungen des Sachverständigen, was zur Folge hat, dass vergleichbare Sachverhalte in Abhängigkeit vom Standpunkt und von den Ausführungen des Sachverständigen durch die mit den Fragenstellungen befassten Richter letztendlich unterschiedlich bewertet und entschieden werden. Der vorliegende zweite Teil der dreiteiligen Artikelreihe behandelt vor allem haftungsrechtliche Fragen in der Endodontie.
Schlagwörter: Haftung, Röntgenkontrolle, Devitalisierungsmittel, Kofferdamanwendung, Instrumentenfraktur, Überfüllung, Überstopfung
ProthetikSeiten: 813-823, Sprache: DeutschMundt, TorstenEinteilige Miniimplantate mit einem Durchmesser von ≤ 2,8 mm werden seit Mitte der 1990er Jahre zur Abstützung von festsitzendem und herausnehmbarem Zahnersatz eingesetzt, um bei schmalem Knochen eine minimalinvasive und preiswerte Alternative gegenüber konventionellen Implantaten und Augmentationen zu haben. Der Beitrag beschreibt die Grundsätze der Anwendung von Miniimplantaten zur Stabilisierung von Total- sowie Teilprothesen und gibt einen Überblick über die bisher verfügbare Literatur. Im Unterkiefer sollten wenigstens vier und im Oberkiefer sechs Pfeiler für die Prothesenabstützung herangezogen werden. Nach 2010 sind eine Reihe von hochwertigen Studien veröffentlicht worden, welche aber häufig nur eine Beobachtungszeit von weniger als 5 Jahren aufweisen. Die prospektiv ermittelten Implantatüberlebensraten nach Sofortbelastung der Miniimplantate betrugen im Unterkiefer 92 bis 100 %, im zahnlosen Oberkiefer jedoch 85 % und weniger. Dies hängt wahrscheinlich mit dem Belastungsprotokoll zusammen, denn bei unzureichender primärer Stabilität sollte noch keine Belastung durch die Matrizen, sondern bis zu ihrer Osseointegration eine weichbleibende Unterfütterung der Prothese erfolgen. Obwohl für die strategische Pfeilervermehrung mit Miniimplantaten noch keine aussagekräftigen Studien existieren, könnte dies bei ungünstiger Verteilung der Restzähne im Lückengebiss oder bei Zahnverlust eine interessante Option sein, die abschließend vorgestellt wird.
Schlagwörter: Dentales Implantat, Miniimplantat, Totalprothese, Teilprothese, strategisches Implantat
ProthetikSeiten: 825-828, Sprache: DeutschMeyer, Gunnar / Kern, MatthiasDentinwundversorgung nach KronenpräparationImplantologieSeiten: 829-835, Sprache: DeutschThoma, Daniel S. / Balmer, Marc / Jung, Ronald E.Wissenschaftliche und klinische ÜberlegungenObwohl zahlreiche klinische Studien die Effizienz und Sicherheit von Titanimplantaten und metallbasierten Rekonstruktionen über längere Zeiträume wissenschaftlich belegen, steigt die Nachfrage nach metallfreien Implantatlösungen. Dies beruht einerseits auf entsprechenden Wünschen der Patienten und andererseits auf der Entwicklung der Hochleistungskeramik Zirkonoxid. Das Material weist ausgezeichnete mechanische Eigenschaften, eine hervorragende Biokompatibilität und eine zahnähnliche Farbe auf. Es kann im Bereich des Knochens (Implantat), der Mukosa (Abutment) und der Rekonstruktion (Krone/Brücke) verwendet werden. Zirkonoxid zeigt als Implantatmaterial eine mit Titan vergleichbare Osseointegration, besitzt eine ähnliche Affinität zum periimplantären Weichgewebe und bietet zudem ästhetische Vorteile. Der Beitrag erläutert die wissenschaftlichen und klinischen Überlegungen für den Einsatz von Zirkonoxid in den Bereichen Knochen, Mukosa sowie Rekonstruktion und beschreibt abschließend ein evidenzbasiertes klinisches Konzept.
Schlagwörter: Zirkonoxidimplantate, vollkeramische Implantate, metallfreie Implantatversorgung, Titanimplantate, Abutment
KieferorthopädieSeiten: 837-847, Sprache: DeutschBreunig, Albert / Kirschneck, ChristianLückenöffnung versus Lückenschluss zur Therapie von Nichtanlagen ist ein seit Jahrzehnten kontrovers diskutiertes Thema, das nach wie vor eine hohe klinische Aktualität besitzt. Dabei steht der kieferorthopädische Behandler vor der schwierigen Entscheidung, ob bei Patienten mit einer Nichtanlage bleibender Zähne ein kieferorthopädischer Lückenschluss mit funktioneller Umgestaltung und Verkürzung der Zahnreihe oder eine Lückenöffnung für eine spätere prothetische bzw. implantatprothetische Versorgung zu einem günstigeren Therapieergebnis führt. Diese Entscheidung darf jedoch nicht willkürlich oder anhand von Einzelkriterien getroffen werden, sondern sie erfordert eine umfassende kieferorthopädische Diagnostik. Erst durch ein sorgfältiges Abwägen vieler einzelner Aspekte lässt sich in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit der Zahnerhaltung, der zahnärztlichen Prothetik oder der Implantologie ein für den Patienten individuell optimales funktionelles und ästhetisches Resultat erreichen.
Schlagwörter: Nichtanlage, Lückenschluss, Lückenöffnung, Ausgleichsextraktion, adhäsiver Aufbau
OralchirurgieSeiten: 849-856, Sprache: DeutschBegić, Amira / Parvini, Puria / Nentwig, Georg-HubertusEin FallberichtRadikuläre Zysten sind die häufigsten Zysten des Kieferknochens. Bedingt durch ihr langsames und expandierendes Wachstum können sie unbemerkt eine beachtliche Größe erreichen und werden nicht selten als Zufallsbefunde entdeckt, ehe sich die ersten klinischen Symptome zeigen. Der Fallbericht beschreibt das diagnostische und therapeutische Vorgehen bei der Behandlung einer großlumigen radikulären Zyste im Unterkiefer eines 63-jährigen männlichen Patienten.
Schlagwörter: Radikuläre Zyste, Zystostomie, Zystektomie, Enukleation, Knochenaugmentation
Orale MedizinSeiten: 857-867, Sprache: DeutschGfeller, David / Schriber, Martina / Suter, Valérie G. A. / Altermatt, Hans Jörg / Bornstein, Michael M.Teil 2: Das periphere RiesenzellgranulomDas periphere Riesenzellgranulom (PRZG) ist eine häufig vorkommende, lokal reaktive, nicht neoplastische intraorale Gewebsvermehrung. Histopathologisch lässt sich die periphere Form nicht von der selteneren zentralen (intraossären) Form des Riesenzellgranuloms unterscheiden. Die namensgebenden Riesenzellen können bis zu 20 Zellkerne pro Schnittebene aufweisen und kommen oft in kleinen Gruppen vor. Das PRZG tritt sowohl im Ober- als auch im Unterkiefer auf. Meist ist die Gingiva betroffen, es finden sich aber auch Läsionen am Palatum, am zahnlosen Kiefer und in der periimplantären Mukosa. Das PRZG zeigt einen Altersgipfel in der vierten bis sechsten Lebensdekade und eine leichte Prädominanz beim weiblichen Geschlecht. Bis auf etwaige lokale Arrosionen des kortikalen Alveolarfortsatzes und Zahnverschiebungen ist das radiologische Erscheinungsbild in der Regel unauffällig. Eine zusätzliche radiologische Abklärung dient insbesondere zur differenzialdiagnostischen Abgrenzung eines zentralen Riesenzellgranuloms, das sich von intraossär in die orale Mukosa ausbreiten kann. Die Ätiologie und die Pathogenese des PRZG sind bis heute nicht geklärt. Als mögliche Ursache wird u. a. ein lokales Trauma diskutiert. Die Therapie besteht in der vollständigen Exzision der Läsion mit sorgfältiger Kürettage des beteiligten Periostes. Anschließend sollten regelmäßige klinische Kontrollen angestrebt werden, um mögliche Rezidive frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Vor allem um Schraubenimplantate neigen PRZG zu Rezidiven. Deshalb ist eine Früherkennung (auch eines Rezidivs) bei Implantatpatienten sehr wichtig, denn dadurch lassen sich ein fortschreitender Knochenabbau und ein hieraus unter Umständen resultierender Implantatverlust verhindern.
Schlagwörter: Peripheres Riesenzellgranulom, intraorale Gewebsvermehrung, Gingivaläsion, mehrkernige Riesenzellen, zentrales Riesenzellgranulom
Bildgebende VerfahrenSeiten: 869-879, Sprache: DeutschSchneider, Hartmut / Krause, Felix / Ziebolz, Dirk / Haak, Rainer"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" - diese bekannte Redewendung bringt das Anliegen des Beitrags auf den Punkt. Die einer therapeutischen Maßnahme vorausgehende Diagnostik lebt von der Bewertung der Daten, die vom untersuchten Objekt gewonnen wurden. Neben der visuellen und radiologischen Standarddiagnostik liefern neuere diagnostische Verfahren numerische Daten oder farbcodierte Informationen. Bei vielen Zahnärzten ist der Wunsch nach einer bildhaften Darstellung aber ungebrochen, denn unser Gehirn kann besonders effektiv mit komplexen Bilddaten umgehen und arbeitet auf diesem Gebiet extrem leistungsfähig. Im digitalen Zeitalter eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten, unterschiedlichste vom Objekt ausgehende Signale nach Detektion mit adäquaten Verfahren in Bits und Bytes umzuwandeln und dem Betrachter in verschiedenen Formaten für die Bildgenerierung, -betrachtung und -analyse verfügbar zu machen. Mit der optischen Kohärenztomographie steht uns eine Methode zur Verfügung, der wir ein erhebliches Potenzial zubilligen, die bildbasierte Diagnose in Zukunft zu unterstützen. Der Artikel skizziert an Beispielen aus der Kariesdiagnostik und der Füllungstherapie mit Komposit Möglichkeiten und Grenzen dieses innovativen Verfahrens.
Schlagwörter: Optische Kohärenztomographie (OCT), Kariesdiagnostik, Restaurationsbeurteilung, Füllungstherapie, Kompositfüllung
Bildgebende VerfahrenSeiten: 881-882, Sprache: DeutschSchulze, DirkVerbundodontom im Unterkiefer und überzählige hypoplastische ZahnanlageZahnheilkunde allgemeinSeiten: 883-884, Sprache: DeutschDevigus, AlessandroPraxismanagementSeiten: 885-890, Sprache: DeutschMalik, ThomasDie Umsetzung der Hygienevorschriften und -standards hat in jeder Zahnarztpraxis eine hohe Priorität. Dem Zahnarzt und seinem Team ist es wichtig, zum Schutz von Patienten und Personal ein Hygienemanagement auf höchstem Niveau zu betreiben. Zu diesem Zweck werden Seminare, Vorträge und Schulungen besucht, und es wird die einschlägige Literatur gelesen sowie Rat bei Fachhändlern und Herstellern von Medizinprodukten eingeholt. Ein zeitgemäßes Hygienemanagement entsprechend den vielen verschiedenen Gesetzen, Vorschriften und Richtlinien zu verstehen und umzusetzen ist komplex und umfangreich geworden. Unterschiedliche Aussagen, Meinungen und Stellungnahmen führen zu Verwirrung und Verunsicherung. Dieser mehrteilige Leitfaden für die Praxis bietet einen Überblick über aktuelle Vorgaben und Standards, zeigt Möglichkeiten zur praktischen Umsetzung und räumt mit Gerüchten und unterschiedlichen Interpretationen auf.
Schlagwörter: Hygiene, Hygienemanagement, Hygieneplan, Qualitätsmanagement, Infektionsschutzgesetz, Biostoffverordnung, Medizinproduktegesetz, Medizinprodukte-Betreiberverordnung
PraxismanagementSeiten: 891-894, Sprache: DeutschWinzen, OlafDie Berechnung von Implantatinsertionen einschließlich chirurgischer LeistungenPraxismanagementSeiten: 895-896, Sprache: DeutschZurstraßen, ArnoRegress gegen Zahnärzte nur bei Unzumutbarkeit der Nachbesserung bzw. NeuversorgungPraxismanagementSeiten: 897-899, Sprache: DeutschGottwald, NicoSchmerzensgeld wegen fehlender Aufklärung über mögliche Betäubung mittels intraligamentärer AnästhesiePraxismanagementSeiten: 901-902, Sprache: DeutschWissing, PeterModernisierung des Besteuerungsverfahrens