OriginalarbeitLanguage: GermanZiel dieser Studie war es, Myrhaugs neuromuskuläre Hypothese über den Zusammenhang von Gehörsymptomen und Kiefergelenksdysfunktionen zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurde nach exakter HNO-ärztlicher Untersuchung und Aufzeichnung eines Audio- bzw. Tympanogramms bei 15 Tinnitus-Patienten und 15 gesunden Probanden eine klinische Funktionsanalyse des Kausystems (Grazer Dysfunktionsindex) durchgeführt und der Kaumuskeltonus der Mm. masseter und Mm. temporales in der Ruheschwebe mittels Oberflächenelektromyographie aufgezeichnet und gemessen. Die Ergebnisse zeigten, daß Tinnituspatienten einen höheren Dysfunktionsindex, eine höhere Muskelbeteiligung und höhere Ruhe-EMG-Werte aufwiesen. Während die klinisch erhobenen muskulären Befunde nicht mit der "Tinnitusseite" korrelierten, war die mittels EMG gemessene Muskelaktivität auf der "Tinnitusseite" signifikant höher. Trotz des eindeutig erhöhten Kaumuskeltonus konnte jedoch im Audio- und Tympanogramm kein Hinweis für einen Anstieg des Muskeltonus der Mm. tensores tympani und Mm. tensores veli palatini gefunden und somit Myrhaugs Hypothese nicht bestätigt werden.