OriginalarbeitLanguage: GermanIn der Republik Gambia (Westafrika) wurden von 1995 bis 2000 die kariesepidemiologischen Daten von insgesamt 1115 Kindern im Alter von 4 bis 6 Jahren erfasst. Mit standardisierter Dokumentation wurde der Kariesbefall bei 402 Kindern aus zwei ländlichen Gebieten und 713 Kindergartenkindern aus der Stadt Brikama untersucht. Der dmf-t für die urbane Population betrug 4,47 und für die ländlichen Gebiete 2,21. In Brikama hatten 17% der Kinder naturgesunde Milchgebisse (dmf-t = 0) und 45 % der Kinder 5 und mehr dmf-Zähne. Bei 55% der Dorfkinder wurden naturgesunde Gebisse gefunden, 15% dieser Kinder hatten 5 und mehr dmf-Zähne. Mit 76,6 % dominierten die einflächigen Läsionen. Die Unterschiede in der Kariesprävalenz zwischen den untersuchten Gebieten beruhen vermutlich auf alimentären Einflüssen und den Lebensverhältnissen in den urbanen Gebieten. Die traditionellen Formen der Mundhygiene sind nicht in der Lage, die negativen Einflüsse zu kompensieren. In Gambia gibt es zur Zeit für über 90 % der Bevölkerung keine zahnmedizinische Grundbetreuung. Es fehlt an Aufklärungsarbeit in Vorschulen, Schulen und in den Familienverbänden. Durch die Ausbildung und landesweite Etablierung von Community Oral Health Workers (COHW), deren Aufgabe in der gezielten Aufklärung der Bevölkerung über die lokalen Möglichkeiten zur Prävention oraler Erkrankungen und der Frühtherapie von Karies mit ART besteht, könnte eine langfristige Verbesserung der Mundgesundheit bei Vorschulkindern erreicht werden.