OriginalarbeitLanguage: GermanDas überproportional häufige Auftreten generalisierter aggressiver Parodontitiden bei jungen Frauen sowie der in der Literatur vielfach bestätigte Einfluss von Sexualhormonen auf das Parodont waren Anlass zu klinischen, immunologischen und mikrobiologischen Untersuchungen bei 26 gesunden Frauen (11 mit physiologischem Zyklus und 15 mit Einnahme hormonaler Kontrazeptiva) im Vergleich zu 15 gesunden männlichen Probanden unter Berücksichtigung des hormonellen Status. PI, SBI und Sondierungstiefe wurden erfasst, Speichel gewonnen und im Serum Estradiol, Progesteron und Testosteron bestimmt. Phagozytoseparameter und Chemotaxis von Sulkusgra-nulozyten und die systemische Phagozytose wurden bestimmt, des weiteren Lymphozytensubpopulationen und Zytokine. Für die meisten untersuchten Parameter ließen sich Schwankungen innerhalb des Zyklus und Unterschiede zu den männlichen Probanden nachweisen. Der Blutungsindex bei Frauen war ös-trogenbedingt signifikant höher, die Sulkusphagozytose und die Zahl der Killerzellen sowie die Menge der Zytokine IFN-g und IL-5 waren gegenüber den Männern signifikant niedriger. Diese Faktoren könnten bei Vorhandensein einer größeren Plaque-mengen die Abwehrleistung beeinträchtigen und somit die Manifestation einer Parodontitis begünstigen.