OriginalarbeitLanguage: GermanIm Rahmen von Wurzelstiftversorgungen liegen gegenwärtig unterschiedliche Empfehlungen zur erforderlichen Stiftlänge vor. In einer In-vitro-Studie sollten Wurzelkanalkrümmungen und entsprechende Längenverhältnisse von Oberkieferprämolaren röntgenologisch bestimmt werden, um die Wurzelkanalmorphologie hinsichtlich Wurzelstiftinsertionen besser berücksichtigen zu können. Für die Berechnung wurden insgesamt 401 OK-Prämolaren (1. Prämolaren:=191; 2. Prämolaren:=210) ausgewählt. Ausschlusskriterien waren: nichtdefinierbare klinische Krone bzw. Wurzel; Wurzelkaries; Überkronung; ausgedehnte Füllungen sowie WK-gefüllte Zähne. Alle Zähne wurden mit Hilfe einer speziell entwickelten standardisierten Apparatur digital geröntgt und vermessen. Die Aufnahmen (Heliodent MD / Sirona, Bensheim) erfolgten aus 3 Projektionsrichtungen (orthoradial, mesial- und distalexzentrisch) mit der Röntgensoftware Merlin (2.0.0). Nach Kalibrierung wurden gerade Wurzelkanalstrecken (Schmelz/Zementgrenze SZ bis zur ersten definierbaren Krümmung; Strecke zwischen 1. Krümmung und 2. definierbaren Krümmung; Strecke zwischen letzter Krümmung und röntgenologischem Apex) sowie Krümmungsverhältnisse erfasst. Es erfolgte eine deskriptive Betrachtung der erhobenen Daten und Parameter nach absoluten Häufigkeiten (SPSS, 11.0). Bei den 1. Prämolaren lag der mediane Wert der Strecke zwischen SZ und 1. Wurzelkrümmung bei 8,4 mm. Die Strecke zwischen 1. und 2. Krümmung lag bei 4,8 mm (Median) und die Strecke zwischen letzter Krümmung bis zum röntgenologischen Apex 5,4 mm. Bei den 2. Prämolaren betrug die Strecke SZ bis zur 1. Krümmung 10,3 mm (Median), die Strecke zwischen 1. und 2. Krümmung 4,7 mm und die Strecke zwischen letzter Krümmung bis zum röntgenologischen Apex 6,1 mm. Die Ergebnisse zeigen, dass Wurzelkanalstiftinsertionen entsprechende Kenntnisse der Wurzelkanalmorphologie bedürfen, um Wurzelkanalperforationen zu vermeiden.