KinderzahnmedizinPages 1108-1114, Language: GermanSchiffner, UlrichErfolgreiche Kariesprävention basiert zu einem großen Teil auf der lokalen Fluoridapplikation auf die Zahnoberflächen. Im Milchgebiss bei Kleinkindern ist der Kariesrückgang bislang jedoch vergleichsweise gering. Da die Karieshemmung signifikant von der mittels Zahnpasten einwirkenden Fluoridkonzentration abhängt, wurden auf wissenschaftlicher Grundlage neue Empfehlungen zum Fluoridgehalt in Kinderzahnpasten publiziert. Wesentliches Element ist die Erhöhung der Fluoridkonzentration in Kinderzahnpasten auf 1.000 ppm. Bereits ab Durchbruch des ersten Milchzahnes soll fluoridhaltige Kinderzahnpasta verwendet werden. Die neuen Empfehlungen fallen zeitlich in etwa mit Erweiterungen des BEMA-Leistungskatalogs für Kleinkinder vom 6. bis zum vollendeten 33. Lebensmonat zusammen. Inhalte der neuen Positionen sind Früherkennungsuntersuchungen in diesem Alter, die praktische Anleitung von Betreuungspersonen zur Mundhygiene bei ihren Kindern und die frühzeitige Anwendung von Fluoridlacken zur Kariesprävention und Kariesarretierung. Die neuen Empfehlungen lassen zusammen mit den neuen Leistungspositionen synergistische kariesreduzierende Effekte erwarten.
Keywords: Milchzahnkaries, Kariesprävention, Fluorid, Kinderzahnpasten, Fluoridlacke