Bildgebende VerfahrenPages 1140-1152, Language: GermanRistow, Oliver / Rückschloß, Thomas / Freudlsperger, Christian / Hoffmann, JürgenBei einer verspäteten Diagnose oder Behandlung kann die antiresorptiva-assoziierte Kiefernekrose (AR-ONJ) einen komplikationsträchtigen und behandlungsintensiven Verlauf zeigen. So besteht insbesondere die Gefahr, dass es bei betroffenen Patienten zu einem großvolumigen Verlust von Kieferabschnitten kommen kann. Deshalb sollten die Vorbeugung, Früherkennung und Therapie einen hohen Stellenwert haben und keinesfalls aufgeschoben werden. Die bildgebende Diagnostik ist in der aktuellen Falldefinition und Klassifikation der AR-ONJ nur zum Teil berücksichtigt. Bei zunehmenden Fällen an Patienten mit einer Kiefernekrose ohne freiliegenden Knochen rückt die bildmorphologische Differenzialdiagnostik aber immer mehr in den Vordergrund. Mangels fehlender Evidenz gibt es trotz gehäufter röntgenologischer Merkmale noch keine pathognomonische, bild-morphologische Merkmalkonstellation, die die klare Diagnose einer AR-ONJ zulässt oder ausschließt. Ziel des Artikels ist es, einen Überblick über die derzeitige Bedeutung der Bildgebung in der Vorbeugung, Diagnostik und Therapieplanung von AR-ONJ zu geben und deren Limitation, aber auch Potenzial für die Zukunft aufzuzeigen.
Keywords: Antiresorptiva-assoziierte Kiefernekrose (AR-ONJ), Definition, Klassifikation, Bildgebung, Bildmorphologie, Panoramaschichtaufnahme, Digitale Volumentomografie