Quintessenz Zahnmedizin, 6/2024
AllgemeinmedizinPages 529-537, Language: GermanLang, Anna / Brauer, Hans Ulrich / Hellmann, Daniel / Traidl-Hoffmann, ClaudiaPlanetary Health ist eine junge Disziplin, die untersucht, wie sich der Mensch und unser Planet gegenseitig beeinflussen. Im Lichte der voranschreitenden Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der Umweltverschmutzung wird deutlich, dass sich der Mensch sukzessive seiner Lebensgrundlage beraubt und so die eigene Gesundheit und Lebensqualität gefährdet. Der vorliegende Beitrag gibt daher einen Überblick darüber, wie die Klimakrise die Gesundheit bereits beeinträchtigt und welche Herausforderung angesichts einer zunehmenden Erderwärmung mit hoher Wahrscheinlichkeit noch auf uns zukommen werden. Dabei wird deutlich, dass jede medizinische Fachdisziplin betroffen sein wird – sei es durch veränderte oder neue Pathogene, neue Krankheitsbilder, Naturkatastrophen oder durch den Einfluss von Hitze auf die Qualität und Quantität gesundheitlicher Notfälle. Auch die Zahnmedizin steht vor neuen Herausforderungen. Durch lokale Umweltverschmutzung, Umweltveränderungen und resultierende Migration wird sich auch die Prävalenz, Inzidenz und/oder Ausprägung von Karies und parodontalen Erkrankungen verändern. Der Berufsethik nach ergibt sich daraus Handlungsbedarf. Das Gesundheitssystem selbst sollte klimaneutral werden, um die Klimakrise nicht weiter zu befeuern. Eine Anpassung an veränderte Lebensbedingungen – allen voran die Hitze – muss erfolgen, um die Wahrscheinlichkeit, schädlichen Umwelteinflüssen exponiert zu werden, zu minimieren. Durch gezielte Prävention kann wiederum eine Verbesserung von Gesundheit und Lebensqualität erreicht werden.
Manuskripteingang: 17.01.2024, Manuskriptannahme: 07.02.2024
Keywords: Planetary Health, Allgemeinmedizin, Klimakrise, Hitze, nachhaltige Zahnmedizin
Implantologie, 2/2024
Pages 223-232, Language: GermanPrechtl, Christopher / Hellmann, Daniel / Korsch, Michael / Brauer, Hans UlrichEin FallberichtDie Kasuistik zeigt die festsitzende implantatprothetische Versorgung bei einer 72-jährigen Patientin mit fortgeschrittenem Knochenabbau im Ober- und Unterkiefer. Ursächlich waren eine marginale Parodontitis, beidseits ein weit nach kaudal ausgedehnter Kieferhöhlenboden sowie eine Alveolarkammatrophie durch langfristig bestehende Zahnlosigkeit. Nach ausführlichen Beratungsgesprächen entschied sich die Patientin für einen implantatgetragenen Zahnersatz, der durch eine umfangreiche Augmentation mit beidseitigem externen Sinuslift in Kombination mit der Schalentechnik mit einer Mischung aus dem Dentin der entfernten Zähne („Tooth shell technique“), autologem Knochen aus der fazialen Kieferhöhlenwand und dem retromolaren Bereich des Unterkiefers sowie einem bovinen Knochenersatzmaterial realisiert werden konnte. Dem Patientinnenwunsch nach maximalem Zahnerhalt, der auch aus kauphysiologischer Sicht definitiv vorteilhaft ist, und der Vermeidung eines herausnehmbaren Zahnersatzes konnte auf diesem Weg entsprochen werden.
Keywords: Attachmentverlust, Augmentation, autologes Dentin, externer Sinuslift, Implantate, Kieferkammatrophie, „Tooth shell technique“
Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 6/2023
GasteditorialPages 381, Language: GermanBrauer, Hans Ulrich / Hellmann, DanielDeutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 6/2023
WissenschaftPages 398-403, Language: GermanBrauer, Hans Ulrich / Bartols, Andreas / Hellmann, Daniel / Dick, MichaelEin professionstheoretischer DiskursDer Zahnarztberuf in Deutschland gehört zu den Professionen. Der Professionalisierungsprozess, also die Entwicklung von einem Beruf zu einer Profession, war im Jahr 1960 formal weitgehend abgeschlossen. Aufgrund von gesellschaftlichen Entwicklungen muss sich eine Profession jedoch immer wieder neu legitimieren. Für Professionen ergeben sich auf der einen Seite Privilegien, etwa eine große Berufsautonomie, auf der anderen Seite resultieren aus ihr ernstzunehmende Pflichten, etwa die Übernahme von Verantwortung oder die Pflicht zur Qualitätskontrolle. Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, ob aus professionstheoretischer Perspektive abzuleiten ist, dass für die Zahnärzteschaft eine ethisch-moralische Verpflichtung zu einer Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit in der Zahnmedizin besteht und die Zahnärzteschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung gemäß den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) verpflichtet ist. Um dies in Erfahrung zu bringen, wird exemplarisch auf professionstheoretische Grundlagen sowie auf normative Texte der zahnärztlichen Standesorganisationen zurückgegriffen.
Keywords: Berufskodex, Ethik, Gemeinwohlorientierung, Klimaschutz, Musterberufsordnung, nachhaltige Zahnmedizin, Profession, Sustainable Development Goals
Journal of Craniomandibular Function, 3/2023
EditorialPages 179-181, Language: English, GermanHellmann, DanielJournal of Craniomandibular Function, 3/2023
Conference ReportPages 275-280, Language: English, GermanHellmann, Daniel / Türp, Jens C.Symposium on the occasion of the 75th birthday of Hans Jürgen SchindlerQZ - Quintessenz Zahntechnik, 11/2023
ErfahrungsberichtPages 1058-1074, Language: GermanSchunke, Stefan / Steubesand, Uta / Hellmann, Daniel / Micarelli, Costanza / Gintaute, AisteDerzeit gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, um eine schädelbezügliche Übertragung in den Artikulator zu vollziehen. Die Vielfalt dieser Angebote hat in den vergangenen Jahren zu einer Verunsicherung geführt, worin eventuell die jeweiligen Vor- und Nachteile oder Schwachstellen der einzelnen Verfahren liegen könnten. Dieser Beitrag ist aus praktischen Erfahrungen im Alltag entstanden. Es soll dargestellt werden, ob die vermeintliche Leistungsfähigkeit schädelbezüglicher Systeme noch „state of the art“ ist.
Keywords: funktionelle Referenz, ästhetische Referenz, dentofaziale Analyse, Ästhetikebene, mobile Tischebene
Quintessenz Zahnmedizin, 5/2022
Zahnheilkunde interdisziplinärPages 442-446, Language: GermanHellmann, Daniel / Hugger, Alfons / Schindler, Hans J.In der Zahnmedizin und Zahntechnik werden üblicherweise Okklusionskonzepte angewendet, die erdachte Ordnungsprinzipien mit therapeutischer Zielsetzung darstellen. Sie unterscheiden sich in der Regel deutlich von der Gestalt natürlicher Okklusionsbeziehungen. Daher erscheint es ratsam, bei der Notwendigkeit der Rekonstruktion von okklusalen Kontaktflächen bei funktionsgesunden Patienten das bereits adaptierte Okklusionskonzept des Restgebisses sowie den adaptierten Funktionsraum des Unterkiefers zu übernehmen. Es ist nicht die Perfektion der zahntechnischen Ausführung von okklusalen Rekonstruktionskonzepten, die den Schlüssel zu einer gelungenen prothetischen Versorgung darstellt, sondern die enorme Adaptationsfähigkeit des stomatognathen Systems, die jedoch bei einzelnen jüngeren und vielen älteren Patienten eingeschränkt sein kann.
Manuskripteingang: 14.02.2022, Manuskriptannahme: 03.03.2022
Keywords: Okklusion, Okklusionskonzepte, Rehabilitation, Funktionsraum, Interkuspidation
Journal of Craniomandibular Function, 3/2022
Case ReportPages 239-260, Language: English, GermanSchunke, Stefan / Steubesand, Uta / Hellmann, Daniel / Micarelli, Costanza / Gintaute, AisteCasts mounted in the articulator should depict the patient’s clinical situation as accurately as possible. The more precise the match, the fewer functional and esthetic problems can be expected later on. Currently, a great variety of options are available on the dental market for transferring the patient’s situation into the articulator with reference to the cranium. Common methods of mounting are average value-based mounting (Bonwill) using arbitrary or localized axes, esthetic mounting using bite registration records, and digital procedures. Furthermore, different systems are found within these defined categories, which has led to uncertainty over the years as to what the advantages and disadvantages or weaknesses of the individual methods might be. Questions also arise concerning the usefulness of the application in terms of time and cost management and the improvement to be made in the functional and esthetic quality of the final result. What is established, well-founded or even scientifically verified? People like to try out ‘newer,’ more up-to-date systems and to combine the ‘advantages’ of the different systems, ie, criticism of long-established and traditional systems is being voiced. The present article is based on practical experiences in everyday life. The aim is to demonstrate whether the supposed effectiveness of cranium-related systems is still state of the art. Can cranium-related mounting systems actually reflect the anatomy of billions of patients? Can a single system represent all these conditions? These and other questions are explored, not in a theoretical, scientific manner, but on the basis of established procedures in the dental laboratory. After all, this is ultimately where the restorations for our patients come from, not from the textbook.
Keywords: functional reference, esthetic reference, dentofacial analysis, esthetic plane, mobile table plane
Quintessenz Zahnmedizin, 11/2022
ImplantologiePages 1028-1036, Language: GermanPrechtl, Christopher / Hellmann, Daniel / Brauer, Hans UlrichDer Erhalt der ursprünglichen Gewebearchitektur in der ästhetischen Zone ist eine zentrale Herausforderung in der modernen zahnärztlichen Implantologie. Wenn die Voraussetzungen für eine Sofortimplantation mit einer prothetischen Sofortversorgung gegeben sind, ist dies ein möglicher Weg, die ursprüngliche Morphologie der Hart- und Weichgewebe weitgehend zu erhalten. Der vorliegende Beitrag definiert die Begriffe Sofortimplantation, Sofortversorgung sowie Sofortbelastung und illustriert einen klinischen Fall, bei dem nach Fraktur eines Frontzahns eine Sofortimplantation mit provisorischer Sofortversorgung realisiert werden konnte.
Manuskripteingang: 20.05.2022, Manuskriptannahme: 07.07.2022
Keywords: Ästhetische Zone, Emergenzprofil, Sofortimplantation, provisorische Sofortversorgung, Sofortbelastung