Dentista, 4/2024
FokusPages 8-17, Language: GermanKrastl, Gabriel / Filippi, Andreas / Weiger, RolandBei einem Zahntrauma bestimmt die Primärtherapie am Unfalltag maßgeblich den weiteren Heilungs verlauf und damit die Prognose der betroffenen Zähne. Falsche und nicht rechtzeitig oder nicht konsequent durchgeführte Behandlungen haben – gerade bei Kindern und Jugendlichen – oftmals weitreichende Konsequenzen, die später auch mit großem Aufwand nicht mehr kompensierbar sind. Das rechtzeitige Erreichen einer auf Zahnunfälle spezialisierten Einrichtung ist in den meisten Fällen völlig unrealistisch. Folglich gehört es zu den Pflichten jedes Zahnarztes, eine adäquate Diagnostik und Primärtherapie in seiner Praxis bereitzustellen, auch wenn die Routine auf diesem Gebiet fehlt. Der Beitrag dient als Hilfestellung für die Erstversorgung und zeigt anhand eines Stufenschemas, welche Maßnahmen unbedingt ergriffen werden müssen (MUSS), welche idealerweise erfolgen sollten (SOLL) und welche in der Priorität nicht ganz oben stehen, aber vorgezogen werden können, sofern Zeit, Know-how und Ausstattung vorhanden sind (KANN). Für die Weiterversorgung gilt es, die eigenen Grenzen bei der Therapie komplexer Zahnverletzungen realistisch einzuschätzen und ggf. die Weiterbehandlung durch eine spezialisierte Einrichtung zu veranlassen.
Endodontie, 3/2023
Pages 277-284, Language: GermanMagni, Eva / Weiger, Roland / Connert, ThomasEinflussfaktoren, Symptomatik, Prävention und ManagementNatriumhypochlorit ist aufgrund seiner gewebeauflösenden und antimikrobiellen Eigenschaften das Spülmedium der Wahl bei der Wurzelkanalbehandlung. Der Spülunfall bezeichnet ein Ereignis, bei welchem das Natriumhypochlorit während der Wurzelkanalspülung über den Apex in das periapikale Gewebe gelangt und ausgeprägte Schmerzen, Einblutungen und Schwellungen bis hin zu Gewebedefekten oder neuronalen Beeinträchtigungen verursachen kann. Ein offener Apex oder eine Perforation werden häufig als ursächliche Faktoren für einen Spülunfall angesehen. Der Artikel beschreibt mögliche Symptome eines Spülunfalls, diskutiert Einflussfaktoren und erläutert Therapiemaßnahmen. Er zeigt außerdem auf, welche Spülmaßnahmen an Zähnen mit offenem Apex als sicher anzusehen sind.
Keywords: Natriumhypochlorit, Wurzelkanalspülung, apikale Extrusion, offener Apex, Spülzwischenfall
Endodontie, 2/2023
Pages 157-164, Language: GermanConnert, Thomas / Weiger, Roland / Eggmann, FlorinDie Behandlung einer Kronen-Wurzel-Fraktur mit Pulpabeteiligung stellt aufgrund des zumeist palatinal tief liegenden Frakturverlaufs eine große Herausforderung dar. Die Art der Therapie hängt dabei maßgeblich vom Verlauf der Fraktur ab und der Möglichkeit, diesen vollständig darzustellen. Bei para- oder sublimbalen Verläufen stellt die intentionelle Replantation mit einer Zahndrehung um 180° in bestimmten Fällen eine gute Behandlungsmöglichkeit dar. Die Drehung des Zahns um 180° kann aufgrund des unterschiedlichen Gingivaverlaufs dazu führen, dass ein initial subgingivaler palatinaler Defekt nach Drehung labial para- oder gar supragingival dargestellt werden kann. Nach Wurzelkanalbehandlung und Schienung kann der Zahn mithilfe direkter oder indirekter Versorgung unter günstigeren Ausgangsbedingungen restauriert werden. Das Vorgehen wird anhand eines Fallbeispiels dargestellt und erläutert.
Keywords: dentales Trauma, Endodontie, intraalveoläre Transposition, chirurgische Extrusion, Zahnunfall
Quintessenz Zahnmedizin, 10/2023
ZahnerhaltungPages 764-774, Language: GermanKrastl, Gabriel / Winkler, Alexander / Weiger, Roland / Attin, ThomasEndodontisch bedingte Zahnverfärbungen gehen vom Wurzelkanalsystem aus und sind Folge von reaktiv-physiologischen (Obliteration) oder pathologischen Vorgängen (traumabedingte Einblutung, Pulpanekrose, intrakoronale Resorptionen). Gleichzeitig können auch endodontische Interventionen (Pulpaüberkappungen, Wurzelkanaleinlagen, Wurzelkanalfüllungen) bei Verwendung nichtfarbstabiler Materialien zu sichtbaren Diskolorationen führen. Häufig besteht eine ästhetisch bedingte Behandlungsindikation. Bei bestehender oder notwendiger Wurzelkanalbehandlung ist das interne Bleaching eine zuverlässige und zugleich minimalinvasive Maßnahme zur Wiederherstellung der ursprünglichen Zahnfarbe. Verfärbte obliterierte Zähne ohne Zeichen einer infizierten Pulpanekrose können zur Farbkorrektur extern gebleicht werden.
Manuskripteingang: 23.03.2023, Manuskriptannahme: 04.04.2023
Keywords: Zahntrauma, Zahnverfärbung, Diskoloration, Bleaching, „Walking-bleach“-Technik
Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 2/2021
WissenschaftDOI: 10.3238/dzz.2021.0009Pages 96, Language: GermanWeiger, RolandEinleitung: Aktuell gängige Systeme zur Aktivierung von Spüllösungen nutzen mehrheitlich Schall, Ultraschall oder Laser. Abzugrenzen ist die einfache Form der manuellen dynamischen Aktivierung.
Methoden: Im Vergleich zu der klassischen Spültechnik führen die beschriebenen Methoden experimentell im Allgemeinen zur Erhöhung der Reinigungswirkung (Entfernung von Pulpagewebe und Debris, Eindringtiefe in das Wurzeldentin, antibakterielle Wirkung, Entfernung von Kalziumhydroxid). Graduelle Unterschiede scheinen eher Folge des gewählten Versuchsaufbaus und des verwendeten Materials zu sein.
Ergebnis und Schlussfolgerung: Da vergleichende klinische Studien weitgehend fehlen und die Vorteile eines definierten Spülprotokolls unter Einbeziehung der Aktivierung der Spüllösung im klinischen Einsatz bis dato nicht belegt sind, lässt sich aus den vorliegenden experimentellen Untersuchungen lediglich eine Empfehlung zu deren Anwendung ableiten. Ebenso lassen sich verschiedene Vorgehensweisen im Hinblick auf die Aktivierungsmethode rechtfertigen.
Keywords: Laser, Ultraschall, Wurzelkanalaufbereitung, Wurzelkanalbehandlung, aktivierte Wurzelkanalspülung
DZZ International, 2/2021
Open Access Online OnlyOriginal ArticlesDOI: 10.3238/dzz-int.2021.0008Pages 64, Language: EnglishWeiger, RolandIntroduction: Current systems for activating irrigation solutions mainly use sound, ultrasound or laser. The simple form of manual dynamic activation must be differentiated.
Methods: In comparison to the conventional irrigation technique, the described methods generally result in a greater cleaning effect under experimental conditions (removal of pulp tissue and debris, penetration depth into the root dentin, antibacterial effect, removal of calcium hydroxide). Gradual differences seem to be the result of the chosen experimental setup and the material used.
Result and Conclusion: Given that comparative clinical studies are largely lacking and the advantages of a defined irrigation protocol involving the activation of the irrigation solution have not been clinically proven so far, only a recommendation for their application can be derived from existing experimental studies. Also, with respect to the activation method, different approaches can be justified.
Keywords: activated root canal irrigation, laser, root canal preparation, root canal treatment, ultrasound
Quintessence International, 9/2020
DOI: 10.3290/j.qi.a45103, PubMed ID (PMID): 32901237Pages 763-774, Language: EnglishKrastl, Gabriel / Filippi, Andreas / Weiger, RolandWhen dental trauma occurs, initial management on the day of injury has a determining influence on healing and thus on the prognosis of the affected teeth. Improper, delayed, and/or inconsistent treatment often has far-reaching consequences that cannot be reversed later, even with great effort, especially in children and adolescents. In most cases, it is unrealistic or impossible for the patient to get to a specialized dental trauma facility in time. Therefore, it is every dental practitioner's duty to provide adequate initial diagnosis and treatment of dental trauma at their dental practice, even if they do not have routine experience in this area. This article serves as a guide to the initial management of dental trauma. It utilizes a three-tiered approach to illustrate which initial management measures are absolutely essential (MUSTS), which should ideally be performed (SHOULDS), and which are not top priorities but can be performed (CANS) if the necessary time, training and experience, and equipment and facilities are available. For further treatment, dental practitioners should realistically assess the limits of their ability to treat complex dental trauma cases and, if necessary, they should refer the patient to a specialist or specialized treatment center. (Quintessence Int 2020;51:763–774; doi: 10.3290/j.qi.a45103; modified from a previously published article (in German) Quintessenz 2019;70(9):990–1002)
Keywords: dental trauma, emergency treatment, initial management
Quintessenz Zahnmedizin, 9/2019
EditorialPages 985, Language: GermanKrastl, Gabriel / Filippi, Andreas / Weiger, RolandQuintessenz Zahnmedizin, 9/2019
Zahnmedizin allgemeinPages 990-1002, Language: GermanKrastl, Gabriel / Filippi, Andreas / Weiger, RolandBei einem Zahntrauma bestimmt die Primärtherapie am Unfalltag maßgeblich den weiteren Heilungsverlauf und damit die Prognose der betroffenen Zähne. Falsche und nicht rechtzeitig oder nicht konsequent durchgeführte Behandlungen haben - gerade bei Kindern und Jugendlichen - oftmals weitreichende Konsequenzen, die später auch mit großem Aufwand nicht mehr kompensierbar sind. Das rechtzeitige Erreichen einer auf Zahnunfälle spezialisierten Einrichtung ist in den meisten Fällen völlig unrealistisch. Folglich gehört es zu den Pflichten jedes Zahnarztes, eine adäquate Diagnostik und Primärtherapie in seiner Praxis bereitzustellen, auch wenn die Routine auf diesem Gebiet fehlt. Der Beitrag dient als Hilfestellung für die Erstversorgung und zeigt anhand eines Stufenschemas, welche Maßnahmen unbedingt ergriffen werden müssen (MUSS), welche idealerweise erfolgen sollten (SOLL) und welche in der Priorität nicht ganz oben stehen, aber vorgezogen werden können, sofern Zeit, Know-how und Ausstattung vorhanden sind (KANN). Für die Weiterversorgung gilt es, die eigenen Grenzen bei der Therapie komplexer Zahnverletzungen realistisch einzuschätzen und ggf. die Weiterbehandlung durch eine spezialisierte Einrichtung zu veranlassen.
Keywords: Zahntrauma, Primärversorgung, Notfallversorgung, Erstversorgung
Quintessenz Zahnmedizin, 9/2019
EndodontiePages 1012-1019, Language: GermanWeiger, Roland / Krastl, GabrielArt und Schweregrad möglicher Spätfolgen nach einem Zahntrauma sind eng mit dem Ausmaß der pulpalen Schädigung, der einsetzenden Infektion des Wurzelkanalsystems und dem Umfang der parodontalen Verletzung verknüpft. Eine nicht sachgerechte Primärtherapie erhöht das Risiko späterer Komplikationen. Mit Ausnahme schwerwiegender Dislokationsverletzungen (Intrusion und Avulsion) ist eine Wurzelkanalbehandlung im Rahmen der Erstversorgung nicht erforderlich. Im weiteren Verlauf erlauben verschiedene klinische und radiologische Befunde eine Aussage über den Pulpazustand. Die Reaktion auf den Sensibilitätstest ist häufig nicht als alleiniges Kriterium ausschlaggebend. Endodontische Spätfolgen sind bei sachgerecht versorgten Zähnen mit unkomplizierter oder komplizierter Kronenfraktur selten. Im Anschluss an eine laterale Dislokation von Zähnen mit abgeschlossenem Wurzelwachstum resultiert häufiger nach einigen Monaten eine infizierte Pulpanekrose, die in eine apikale Parodontitis münden kann. Infektionsbedingte externe Resorptionen entstehen nach Infektion des Wurzelkanalsystems bei gleichzeitigem Vorliegen eines erheblichen parodontalen Schadens, wie es bei einer Avulsion oder Intrusion der Fall ist. Obliterationen des Wurzelkanals treten zumeist nach leichteren Dislokationsverletzungen und insbesondere bei Zähnen mit offenem Apex nach Jahren auf.
Keywords: Zahntrauma, dentales Trauma, Pulpanekrose, Resorption, Dislokationsverletzungen