Der interessante FallLanguage: GermanBlatz, Ulrike / Lamott, UlrichDer natürliche Zahn zeichnet sich durch eine spezifische Lichttransmission und -reflexion aus. Wichtigstes Ziel der Restauration von Zähnen mit Kronen bzw. Brücken in ästhetisch wichtigen Bereichen ist neben der Wiederherstellung der Funktion und Phonetik vor allem deren naturgetreue Gestaltung. Hierfür eignen sich besonders vollkeramische Systeme, die eine dem natürlichen Zahn ähnliche Transluzenz und Tiefenwirkung aufweisen. Um auch bei avitalen, tief zerstörten Zähnen die Vorteile vollkeramischer Kronen nutzen zu können, bieten sich die Stabilisierung und der Aufbau der Restzahnhartsubstanz durch vollkeramische Stiftkernaufbauten in Kombination mit adhäsiven Befestigungszementen an. Entscheidend für den Erfolg einer solchen Versorgung sind die korrekte Anwendung und Verarbeitung der Materialien sowie die Einhaltung entsprechend materialgerechter Behandlungsschritte. Anhand eines Patientenfalls wird die vollkeramische Versorgung zweier avitaler Frontzähne beschrieben.
Keywords: Vollkeramische Stiftkernaufbauten, In-Ceram Spinell, adhäsive Befestigung, Ästhetik
Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieLanguage: GermanWatted, Nezar / Teuscher, Tobias / Wieber, Michael / Peters, ChristophDie Oberkiefereckzähne sind ein unverzichtbarer Bestandteil der funktionellen Okklusion und durch ihre exponierte Position im Zahnbogen von großer Bedeutung für das dentale Erscheinungsbild. Entsprechend negativ wirkt sich das Fehlen eines Oberkiefereckzahnes bei einer Verlagerung auf die Funktion und die Ästhetik des stomatognathen Systems aus. Zudem besteht durch Resorptionen, Zysten oder Infektionen, die von dem verlagerten Zahn ausgehen können, die Gefahr der Schädigung gesunder Strukturen des Gebisses. Abweichungen vom regelrechten Eckzahndurchbruch oder persistierenden Milchzähnen als Indikator für eventuell verlagerte Eckzähne muß folglich genügend Bedeutung beigemessen werden, um rechtzeitig die Diagnose einer Verlagerung stellen und so früh wie möglich therapeutisch eingreifen zu können. Dabei erfordert die Behandlung einer Eckzahnverlagerung in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Diagnose und vom Ausmaß der
Verlagerung ein koordiniertes und nicht selten interdisziplinäres Vorgehen des Zahnarztes, des Kieferchirurgen und des Kieferorthopäden. In dem vorliegenden Beitrag wird anhand eines Patientenbeispiels die an der Poliklinik für Kieferorthopädie Würzburg gebräuchliche Methode zur Einstellung palatinal verlagerter Oberkiefereckzähne dargestellt.
Keywords: Verlagerter Eckzahn, chirurgische Freilegung, Palatal-Bar mit Ausleger, Gingivoplastik
ZahnerhaltungLanguage: GermanJahn, Klaus-R. / Geitel, Birgit / Kostka, Eckehard / Roulet, Jean-FrançoisDie präparative Umgestaltung der Zahnhartsubstanzen geschieht im Regelfall mittels rotierender Instrumente und ist deshalb mit zahlreichen Nachteilen verbunden. Die als Alternative diskutierte kinetische Kavitätenpräparation (kinetic cavity preparation, KCP) führt zu einer deutlichen Aufrauhung der Schmelzoberfläche und soll die Ätzung des Schmelzes als Konditionierungsmaßnahme überflüssig machen, was in der vorliegenden Untersuchung in vitro überprüft wird. Bei 280 menschlichen Zähnen wurden nach entsprechender Vorbehandlung Kompositzylinder auf die vestibulären Flächen aufgeklebt und anschließend einer Zugfestigkeitsprüfung unterzogen. Die KCP-Proben wurden
unter Variierung der Parameter Partikelstrahldruck und Partikelgröße geprüft. Als positive Kontrollgruppe dienten konventionell konditionierte Proben (Ätzzeit 20, 40 und 60 s). Die negative Kontrollgruppe bildeten Proben mit nicht vorbehandelter Schmelzoberfläche.
Die Prüfung der Haftwerte erfolgte mittels einer Instron-Universalprüfmaschine. Die Bruchflächen wurden REM-gestützt beurteilt. Die Zugfestigkeit der KCP-Proben variierte von 1,98 bis 4,82 MPa. Sie war signifikant höher als in der negativen Kontrollgruppe (1,12 MPa),jedoch deutlich niedriger als in der positiven Kontrollgruppe (14,44 bis 19,66 MPa). Die Frakturflächen der KCP-Proben und der negativen Kontrollgruppe waren rein adhäsiv, die der positiven Kontrollgruppe hingegen vornehmlich gemischt kohäsiv. Die vorliegenden Ergebnisse erlauben die Schlußfolgerung, daß die konventionelle Säurekonditionierung auch bei einer KCP-gestützten Hartsubstanzbearbeitung unverzichtbar ist.
Keywords: Kinetische Kavitätenpräparation, Schmelzkonditionierung, Schmelzätzung, Komposit, Zugfestigkeitsuntersuchung
Röntgenologie und FotografieLanguage: GermanFuhrmann, Robert A. W.Beim Einsatz konventioneller zahnärztlicher Röntgenverfahren wie z. B. Panoramaschicht- aufnahmen oder Zahnfilmen wird der parodontale Knochenabbau häufig unterschätzt. Im Frontzahnbereich kommt es manchmal auch zu einer Überschätzung des Knochenverlustes. Die dentoalveoläre CT-Diagnostik bietet sich als Ergänzung - nicht als Ersatz - zu zahnärztlichen Übersichtsverfahren an, um bei Patienten mit ausgedehnten Parodontopathien eine dreidimensionale quantitative Bewertung des parodontalen Knochenabbaus zu ermöglichen. Medizinische Indikationen zur CT-Untersuchung sind multiple vertikale Knocheneinbrüche und der Verdacht auf einen Furkationsbefall. Die hochauflösende Computertomographie erlaubt eine maßstabsgetreue, überlagerungsfreie Darstellung des periradikulären Knochenniveaus. Eine Darstellung der bukkalen bzw. lingualen Knochenauflagerung über den Zahnwurzeln ist zur Zeit nur im CT-Schnittbild möglich.
Keywords: Radiologische Diagnostik, Computertomographie, Röntgenstatus, Panoramaschichtaufnahme, Parodontopathie, vertikaler
Aktuelle MaterialkundeLanguage: GermanWirz, Jakob / Jäger, KurtImplantologische Spätmißerfolge werden meist unabgeklärt spekulativ möglichen Ursachen zugeschrieben. Untersuchungen über eventuelle Unzulänglichkeiten an den prothetischen Suprastrukturen und ihren Werkstoffen fehlen in der Regel ganz. In dem Beitrag wird gezeigt und mit Literaturangaben belegt, daß es sich bei diesen Spätmißerfolgen nicht selten um eine durch korrosiv freigesetzte Metallionen initiierte und in der Folge durch Bakterien unterstützte Zerstörung des periimplantären Knochengewebes, d. h. um eine metallinduzierte Osseodesintegration handelt. Für die Wahl der Werkstoffe, ihre Verarbeitung und die Befestigung von Suprastrukturen werden Empfehlungen abgegeben, durch deren Befolgung sich die Zahl materialbedingter Spätmißerfolge reduzieren läßt.
Keywords: Implantologische Spätmißerfolge, metallinduzierte Osseodesintegration, Korrosionsschäden, Spaltkorrosion, Haftoxide
InnovationenLanguage: GermanManhart, Jürgen / Hickel, ReinhardKompomere zeigen aufgrund ihrer einfachen Verarbeitungsweise eine weite Verbreitung in der restaurativen Zahnheilkunde. Der anfänglich von den Herstellern propagierte Verzicht auf eine Säurekonditionierung der Zahnhartsubstanzen wird mittlerweile durch die Erkenntnis abgelöst, daß eine Ätzung einen deutlich verbesserten Verbund des Systems Haftvermittler/Kompomer zum Zahnschmelz aufbaut. Die bisher verwendeten sauren Primer waren in ihrem Demineralisationspotential zu schwach, um im Schmelz mikroretentive Strukturen zur Verankerung des Füllungsmaterials zu schaffen. Neuartige, in ihrer Ätzwirkung signifikant verbesserte selbstätzende Adhäsivsysteme wurden nun entwickelt. Diese Systeme konkurrieren in ihren Haftfestigkeiten zum Schmelz mit der herkömmlichen Phosphorsäureätzung, bieten aber deutliche Verbesserungen in der Anwendungstechnik. Im Rahmen einer klinischen Studie wurden 40 Klasse-I-Füllungen an bleibenden Zähnen mit dem Restaurationssystem Prompt L-Pop/Hytac versorgt und nach 6 Monaten anhand modifizierter USPHS-Kriterien klinisch nachuntersucht. Für alle erhobenen Parameter konnten überwiegend Alpha-Bewertungen vergeben werden.
Keywords: Selbstkonditionierende Primer, selbstkonditionierendes Adhäsiv, Kompomere, Klasse-I-Kavität, Schmelzhaftung