Oralchirurgie / Orale MedizinLanguage: GermanHaessler, Dieter/Kielhorn, Jan/Kornmann, FrankDie Transplantation autogener Zahnkeime stellt eine zuverlässige Methode zum Einzelzahnersatz von großer klinischer Wertigkeit dar. Die Erfolgsaussichten liegen dabei nur geringfügig unter denen von enossalen Implantaten. Von Bedeutung ist der ideale Transplantationszeitpunkt. Das oft als limitierender Faktor dieser Therapieform angesehene defizitäre knöcherne Lager mit mangelndem Knochenangebot in vestibulooraler Richtung kann insbesondere bei Jugendlichen mit Hilfe von in der Implantatchirurgie entwickelten Methoden wie dem Bone-Condensing, dem Bone-Spreading und dem autogenen Knochentransplantat kompensiert werden. Vor allem beim jugendlichen Patienten sollte die Autotransplantation als ebenbürtige Alternative zur Implantation diskutiert werden. Das hier gezeigte Fallbeispiel einer Autotransplantation in Einheit mit dem ortsständigen Knochen soll die bislang noch nicht beschriebenen erweiterten Möglichkeiten dieser Therapieform demonstrieren und helfen, oft festgefahrene Behandlungsschemata zu überdenken.
Keywords: Zahntransplantation, komplexe Autotransplantation, Knochentransplantation, Bone-Collector-Verfahren
Der interessante FallLanguage: GermanNogueira Filho, Getulio da Rocha/Machion, Luciana/Teixeira, Fabrício Batista/Pimenta, Luiz André F./Sallum, Enilson AntonioEs wird eine 11-jährige Patientin mit einer Fraktur des linken mittleren Oberkieferschneidezahnes vorgestellt. Das frakturierte Fragment umfasste zwei Drittel der Krone, die Pulpa war eröffnet, und die Fraktur verlief palatinal unter Gingivaniveau in den Bereich der biologischen Breite. Die Versorgung der Fraktur bestand in einer Lappenoperation mit leichter Ostektomie und Wurzelkanalbehandlung. Das frakturierte Fragment wurde mithilfe eines Adhäsivsystems und Komposit wieder befestigt und anschließend restauriert. Die Untersuchung 6 Monate nach der Behandlung ergab gesunde Parodontalverhältnisse, eine gute Ästhetik und eine normale Funktion.
Keywords: Biologische Breite, endodontische Behandlung, Wiederbefestigung eines Fragments, Parodontalchirurgie, Kompositrestauration, Zahnfraktur
ProthetikLanguage: GermanHammächer, Christian/Yildirim, Murat/Hanisch, Oliver/Spiekermann, HubertusBei der prothetischen Rehabilitation von Patienten mit nur noch wenigen oder ungünstig positionierten Restpfeilerzähnen kann es von Vorteil sein, Implantate in prothetische/biomechanische Schlüsselpositionen zu inserieren, um so eine optimale Abstützung für herausnehmbare Teilprothesen oder teleskopierende Brücken zu schaffen. Durch das Einbringen solcher "strategischen Pfeilerimplantate" können Statik, Belastbarkeit und Tragekomfort von notwendigen prothetischen Versorgungen ohne großen Aufwand verbessert bzw. derartige Versorgungen erst ermöglicht werden. Dieses Behandlungskonzept wird vorgestellt und anhand von zwei Fallbeschreibungen verdeutlicht.
Keywords: Implantate, natürliche Zähne, Pfeilervermehrung, Teleskopkronen
Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieLanguage: GermanTeuscher, Tobias/Watted, NezarAnfang des 20. Jahrhunderts war die Kortikotomie (Knochenschwächung) eine chirurgisch unterstützende Maßnahme bei der kieferorthopädischen Korrektur ausgeprägter Zahnfehlstellungen im Erwachsenenalter. Die damals zur Verfügung stehenden apparativen Möglichkeiten ließen kontrollierte körperliche Zahnbewegungen über größere Distanzen nur bedingt zu, so dass zu diesem Zweck häufig eine gezielte Knochenschwächung durchgeführt wurde. Mit der Weiterentwicklung der festsitzenden Behandlungstechnik geriet das Verfahren jedoch zunehmend in Vergessenheit. Aber auch heute kann die gezielte Knochenschwächung bei entsprechender Indikation wertvolle Hilfe leisten. So führt z. B. die orthodontische Mesialisierung von Seitenzähnen über größere Distanzen, etwa nach Verlust eines einzelnen 1. Molaren, unter Umständen zu unerwünschten Nebenwirkungen (Zahnkippungen in die Lücke oder Überwanderung der dentalen Mittellinie, d. h. Verankerungsverlust). Durch das weitgehend unkomplizierte und risikoarme Verfahren der Kortikotomie können diese Nebenwirkungen minimiert und bei entsprechender Indikation in relativ kurzer Behandlungszeit kontrollierte körperliche Zahnbewegungen über große Distanzen durchgeführt werden, ohne dass es zu einem erhöhten Risiko für Wurzelresorptionen oder einem negativen Einfluss auf die Stabilität des Ergebnisses kommt. Anhand von klinischen Beispielen werden die Indikation, das chirurgische Vorgehen und die Auswirkungen der Kortikotomie auf eine orthodontische Behandlung dargestellt.
Keywords: Kortikotomie, Knochenschwächung, Verankerung, Wurzelresorptionen, Behandlungsdauer
ParodontologieLanguage: GermanSaxer, Ulrich PeterEine Parodontitis ist eine einzigartige, in einem Biofilm getarnte Infektion, die endogen durch Kommensalen (P. intermedia, Fusobakterien) verursacht wird, sich exogen als eine echte Infektion durch A. actinomycetemcomitans bzw. P. gingivalis manifestiert oder als eine opportunistische Infektion durch Pseudomonas, Stäbchen bzw. Staphylokokken in Erscheinung tritt. Eine Infektion muss unter Einbezug von Wirt/Partner entsprechend behandelt werden, und zwar primär antiseptisch, dann mechanisch, eventuell antibiotisch und/oder kombiniert. Da der Einfluss einer Parodontitis auf die allgemeine Gesundheit in den letzten 15 Jahren deutlich nachgewiesen wurde und die Übertragung in der heutigen offenen Gesellschaft größere Ausmaße annimmt, ist eine umfassende, polypragmatische Behandlung (Full Mouth Therapy) indiziert. Der Beitrag stellt das Therapiekonzept der Prophylaxe-Schule Zürich-Nord vor. Beschrieben werden die einzelnen Phasen des Konzeptes und das damit verbundene Vorgehen.
Keywords: Parodontitis, Therapiekonzept, Prophylaxe, Mundhygiene, Full Mouth Therapy, Scaling