Der interessante FallLanguage: GermanKarapetian, Viktor E. / Neugebauer, Jörg / Noack, Michael Johannes / Zöller, Joachim E.Ein Wunsch der Patienten, der im Zusammenhang mit dem Ersatz von Front- und Seitenzähnen immer häufiger genannt wird, ist die vollkeramische Krone. Zwar haben sich die keramischen Verblendungen von Edelmetalllegierungen über Jahrzehnte klinisch und ästhetisch bewährt, aber das Ziel einer perfekten Ästhetik und Metallfreiheit ist der Grund des Strebens nach der vollkeramischen Versorgung. Übliche metallkeramische Kronenversorgungen können aufgrund fehlender Transluzenz oder livider, verfärbter Gingivaränder zu ästhetischen Beeinträchtigungen führen. Daher ist gerade für den Frontzahnbereich eine vollkeramische Lösung zu fordern. Die Idee, ein Einzelzahnimplantat mit einer Cerec®-Krone zu versorgen, um dem Patienten eine möglichst kostengünstige und schnelle Lösung zu bieten, stellt eine weitere erwägenswerte Überlegung dar. Drei Fallbeispiele sollen exemplarisch zeigen, wie mit der Anwendung von Cerec®-Kronen Einzelzahnlücken nach implantologischer Versorgung therapiert werden können. Die einzelnen Vor- und Nachteile der jeweiligen Methode werden anschließend besprochen.
Keywords: Implantatprothetik, CAD/CIM, Vollkeramikkronen, Einzelzahnimplantat
Oralchirurgie / Orale MedizinLanguage: GermanBüchter, André/Kleinheinz, Johannes/Joos, UlrichDer Zugang für eine Wurzelspitzenresektion (WSR) an unteren Molaren erfordert entweder die Knochenresektion oder den Knochenerhalt durch einen Knochendeckel. Da das Verfahren des Knochendeckels relativ aufwändig ist und einige Probleme birgt, war es das Ziel dieser Studie, den Zugangsweg zu modifizieren, ohne den Vorteil des Knochenerhalts aufzugeben. Wir führten in einem Zeitraum von 2 Jahren bei 20 Patienten eine minimalinvasive WSR an unteren Molaren mittels Trepanbohrer durch. Mit Hilfe unterschiedlicher Trepanbohrer (verschiedener Durchmesser) wurde der kortikale Knochen entnommen. Nach erfolgter WSR wurde der Trepandeckel zurückgesetzt und mit Kollagen verkeilt, da es beim Trepandeckel nicht zu einer Klemmpassung kommt. Eine Modifikation des Knochendeckels für die WSR an unteren Molaren minimiert sowohl das Operationstrauma als auch den zeitlichen Aufwand der Operation erheblich. Eine röntgenologische Kontrolle nach 4 Monaten zeigte eine fast vollständige knöcherne Regeneration aller operativen Defekte. Lediglich bei einem Patienten traten Komplikationen in Form von Wundheilungsstörungen mit einer Dehiszenz auf.
Keywords: Wurzelspitzenresektion, Knochendeckel, Trepanation
ZahnerhaltungLanguage: GermanLenhard, Markus/Gómez, GermánDie ersten Berichte über das Bleichen von avitalen Zähnen stammen aus dem 19. Jahrhundert. Über Jahrzehnte hat es sich als anerkanntes Verfahren etabliert, das speziell bei wurzelkanalbehandelten Zähnen mit Verfärbungen zum Einsatz kommt. In diesem eingeschränkten Indikationsbereich ist avitales Bleichen eine wertvolle Ergänzung des ästhetischen Behandlungsspektrums. Jedoch birgt die Therapieform gewisse Risiken, und der ästhetische Langzeiterfolg ist beschränkt. Dieser Beitrag beschreibt, wie avitales Bleichen mit Hilfe von Carbamid-Peroxid-Gel effizient durchgeführt werden kann.
Keywords: Bleichtherapie, Bleichen avitaler Zähne, Carbamid-Peroxid-Gel, Zahnverfärbungen
ProthetikLanguage: GermanBesimo, Christian E.Nach Verlust der anatomischen Krone stellen Pfeilerzähne im Hinblick auf mögliche Komplikationen wie Retentionsverlust der zementierten Suprastruktur oder Wurzelfraktur eine besondere Herausforderung für die Befestigung von teil- und hybridprothetischem Zahnersatz dar. Wurzelstiftkappen mit konfektionierten Attachments stehen in diesen Fällen als Prothesenverankerung im Vordergrund. Die vorliegende Arbeit beschreibt die biologischen und technischen Grundlagen dieses Verankerungstyps sowie das klinische Vorgehen bei der Herstellung von abnehmbarem Zahnersatz mit Wurzelstiftkappen.
Keywords: Teilprothetik, Hybridprothetik, Wurzelstiftkappen, konfektionierte Verankerungselemente
ParodontologieLanguage: GermanBraun, Andreas/Krause, Felix/Hahn, Gerrit/Frentzen, MatthiasSubjektive Schmerzempfindungen bei der zahnärztlichen Behandlung können sowohl durch eine Befragung nach abgeschlossener Therapie als auch durch eine kontinuierliche Messung des Handdrucks während der gesamten Behandlung ermittelt werden. In einer Studie sollten diese beiden Methoden der Schmerzmessung verglichen werden und Auskunft über die Empfindungen bei der subgingivalen Zahnreinigung geben. Bei 20 Patienten wurden jeweils drei Parodontien mit vergleichbaren Sondierungstiefen mit drei verschiedenen Methoden behandelt: Handinstrumentierung, Reinigung mit einem konventionellen Ultraschallsystem (Siroson® S) und Reinigung mit dem Vector®-System. Die subjektive Schmerzintensität während der Behandlung wurde mit der Technik des intermodalen Intensitätsvergleichs erfasst. Für die Beurteilung der Schmerzintensität nach der Behandlung kam eine visuelle Analogskala zum Einsatz. Sowohl während als auch nach der Behandlung wurde die Anwendung des Vector®-Systems als angenehmer empfunden als die Reinigung mit Handinstrumenten oder dem konventionellen Ultraschallsystem (p 0,05). Beim Vergleich der Schmerzintensität während und nach der Reinigung mit Handinstrumenten und dem Siroson® S-System konnten keine Unterschiede gefunden werden (p > 0,05). Durch die Verwendung des Vector®-Systems ist die Möglichkeit einer im Vergleich zu den herkömmlichen Methoden schmerzarmen Behandlung parodontaler Läsionen gegeben.
Keywords: Schmerz, intermodaler Intensitätsvergleich, visuelle Analogskala, Kürette, Ultraschall, Vector
Zahnheilkunde allgemeinLanguage: GermanGreene, Charles S.Dieser Beitrag beginnt mit einer Übersicht über die geschichtliche Entwicklung der ätiologischen Konzepte zu temporomandibulären Dysfunktionen (TMD). Aus ihr geht nicht nur hervor, dass die alten mechanistischen ätiologischen Konzepte falsch sind, sondern auch, dass zwei der bekanntesten aktuellen Theorien (der biopsychosoziale und der multifaktorielle Ansatz) stark fehlerbehaftet sind. Deshalb treffen wir auf der Ebene des individuellen TMD-Patienten nahezu immer auf eine idiopathische Situation - wir wissen einfach nicht genügend oder können nicht genau genug messen bzw. bestimmen, warum bei einem Patienten TMD-Symptome vorhanden sind. Hinzu kommt, dass unsere Kenntnisse bezüglich der Faktoren, die dafür verantwortlich sind, warum eine Person Symptome aufweist und eine andere nicht, sehr beschränkt sind. Für eine semantische und intellektuelle Erörterung muss das "Warum" (Ätiologie) vom "Wie" (Pathophysiologie) unterschieden werden, damit all dies sowohl semantisch als auch intellektuell erörtert werden kann. Unsere gegenwärtige Unfähigkeit, bei TMD-Patienten die Ursachen für ihre Beschwerden genau zu bestimmen, hindert uns jedoch nicht daran, den meisten Betroffenen eine vernünftige (und oftmals erfolgreiche) Behandlung zu bieten. Viele gesundheitliche Probleme werden von Ärzten und Zahnärzten mit einem entweder unvollständigen oder fehlerhaften Verständnis der zugrunde liegenden Ätiologie behandelt. Die Verfügbarkeit von empirischen Daten über Therapieergebnisse erlaubt dennoch eine einigermaßen angemessene Behandlung. Glücklicherweise gibt es eine große Anzahl vergleichender Studien zur TMD-Therapie, die es uns erlauben, sowohl Initialtherapien auszuwählen als auch mit Behandlungsmisserfolgen umzugehen. Obwohl wir noch kein hundertprozentiges Verständnis der Ätiologie haben, können wir doch eine gute konservative Therapie anbieten. Aggressive und irreversible Behandlungen sollten insbesondere dann vermieden werden, wenn sie auf fehlerbehafteten Ätiologiekonzepten basieren. Der Beitrag schließt mit einer Diskussion gegenwärtiger Aktivitäten der Grundlagenforschung im Bereich der TMD und orofazialer Schmerzen. Laufende Studien über die molekularen und zellulären Mechanismen von Gelenkerkrankungen, Muskelschmerzen und chronischen Schmerzen stellen die vielversprechendsten Wege für einen zukünftigem Fortschritt auf diesem Gebiet dar. Sie bilden die Grundlage zur Entwicklung zielgerichteter therapeutischer Gegenmaßnahmen.
Keywords: Temporomandibuläre Dysfunktionen, orofaziale Schmerzen, Ätiologie, Pathophysiologie