EditorialPages 539, Language: GermanFrankenberger, RolandZahnheilkunde allgemeinPages 543-547, Language: GermanRubehn, K. UlrichNach einer langen "Schwangerschaft" wurde Ende 2011 eine neue GOZ "geboren". Allerdings geriet die Geburt zu einem schwierigen Kaiserschnitt, bei dem die Bundeszahnärztekammer lediglich ratgebende Zuschauerin war. Eine fachlich hinreichende Gebührenordnung ist mit der GOZ 2012 nicht gelungen - allenfalls eine Notoperation. Die mit der GOZ-Geburt verbundenen Honorarverbesserungen sind lediglich punktuell und angesichts eines 24-jährigen Honorarstillstands für die Zahnärzte enttäuschend. An der GOZ-Novellierung 2012 wurde klar, dass die politischen Entscheidungsträger die überfälligen Anpassungen aus Opportunitätserwägungen nicht durchführen wollten und die Vorschriften des Zahnheilkundegesetzes ignoriert haben.
Keywords: GOZ 2012, Honorarveränderungen, neue Gebührennummern, neue Analogieregelung
ZahnerhaltungPages 549-565, Language: GermanLaurisch, LutzWelche Möglichkeiten bieten die neuen Abrechnungsbestimmungen?Obwohl die neue GOZ - insbesondere in der Frage der seit 1988 nicht angepassten Honorierung zahnärztlicher Leistungen - keineswegs den Wünschen der Zahnärzte entspricht, eröffnen sich auf dem Gebiet der Prophylaxe und der präventiven Zahnheilkunde interessante Perspektiven. Für den Bereich der Prävention wurden neue Gebührenpositionen eingeführt, wodurch beispielsweise erstmalig die Abrechnung der professionellen Zahnreinigung ermöglich wird. Dies vermag jedoch nicht darüber hinwegzutäuschen, dass in weiten Teilen des präventiven Leistungsspektrums die Honorierung seit 1988 unverändert geblieben ist und damit kaum betriebswirtschaftlichen Anforderungen entsprechen kann. Hierbei handelt es sich mit Sicherheit um einen in Deutschland einmaligen Vorgang, auf den die Patienten regelmäßig mit verständnislosem Kopfschütteln reagieren. Dieser Umstand schlägt sich aber erfahrungsgemäß nicht in einer problemloseren Honorierung unserer Leistungen oberhalb des Steigerungsfaktors 2,3 nieder. In dem Beitrag sollen anhand von drei Patientenfällen aus verschiedenen Altersklassen und daher auch mit unterschiedlichem präventivem Behandlungsbedarf die Maßnahmen hinsichtlich Untersuchung, Diagnostik und Therapie einschließlich der sich hieraus ergebenden Abrechnungsmöglichkeiten dargelegt werden.
Keywords: GOZ 2012, Abrechnung, Prävention, Prophylaxe, Praxisoptimierung
ZahnerhaltungPages 567-573, Language: GermanFrankenberger, Roland/Roggendorf, Matthias J.Einer der größten Meilensteine der modernen Zahnmedizin in den letzten beiden Dekaden ist die Errungenschaft der Minimalinvasivität. Statt zahnhartsubstanzraubender Makroretention ist zahnhartsubstanzschonende Mikroretention heute der wissenschaftliche Standard in der restaurativen Zahnerhaltung. Genau dieser zukunftsweisende Paradigmenwechsel wird mit der GOZ 2012 konterkariert, indem für mehr Zahnhartsubstanzschonung weniger Honoraranreiz geschaffen wurde. Der Beitrag beschäftigt sich mit modernen Konzepten in der restaurativen Zahnerhaltung, also Komposit- und Keramikrestaurationen, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Abrechenbarkeit im Rahmen der neuen GOZ. Das Fazit ist kurz: Prima vista werden direkte Restaurationen ab- und indirekte Restaurationen aufgewertet. Der Vergleich verschiedener Methoden in dieser Arbeit zeigt aber auch: So groß sind die Unterschiede gar nicht, denn selbst bei korrekter Indikationsstellung bleibt trotzdem ein Plus. Es gibt also keinen Grund dafür, die Indikationsstellung in der restaurativen Zahnerhaltung an eventuelle Honorarvorteile anzupassen. Und: Der Schutz gesunder Zahnhartsubstanz geht vor.
Keywords: Komposite, Keramikinlays, Restaurationen, Randqualität, Adhäsive, Honorar, GOZ
EndodontiePages 575-580, Language: GermanSonntag, David/Klocke, AstridDas Hauptziel jeder endodontischen Therapie ist die Prävention einer Infektion des Endodonts bzw. die Eliminierung einer schon bestehenden Infektion. Bereits 1879 stellte Witzel fest, dass die Ursache für eine fehlgeschlagene endodontische Therapiemaßnahme zumeist in vorhandenen Bakterien zu finden ist. Die Bakterienfreiheit des Kanalsystems stellt somit seit jeher das Fundament der Endodontie dar. Auf diesem Fundament stehen folgende moderne Pfeiler der Endodontie: optimale Sicht in das Zahninnere durch Vergrößerung und Licht, Aufbereitung mit Nickel-Titan-Instrumenten, Desinfektion mit effizienten Aktivierungstechniken und möglichst dichte Füllung sämtlicher Hohlräume des Kanalsystems sowie adhäsive koronale Abdichtung.
Keywords: Wurzelkanalaufbereitung, Dentalmikroskop, Vergrößerung, Nickel-Titan-Instrumente, Desinfektion, Obturation
ParodontologiePages 583-587, Language: GermanFickl, StefanEine klinische Betrachtung unter Berücksichtigung der GebührenordnungDas Hauptziel einer jeden parodontalen Behandlung muss die Beseitigung der Entzündung und die Wiederherstellung der oralen Gesundheit sein. In vielen Fällen kann dies bereits durch eine moderne nicht chirurgische Therapie erreicht werden. Gerade bei schweren und stark fortgeschrittenen Parodontitisformen ist jedoch die chirurgische Korrektur parodontaler Defekte abzuwägen. Hier hat sich beim Vorliegen von unterschiedlichen klinischen Voraussetzungen die Regeneration der parodontalen Gewebe als Goldstandard herauskristallisiert. Die Kontrolle von patienten-, defekt- und technikbezogenen Faktoren ist aber entscheidend für den Erfolg dieser Therapieform.
Keywords: Regenerative Parodontalchirurgie, parodontale Regeneration, Schmelz-Matrix-Proteine, Lappentechniken
ImplantologiePages 589-597, Language: GermanGerlach, Till/Kornmann, Frank/Roland, BjörnTrotz der allgemeinen Tendenz, Behandlungsabläufe und Therapiephasen zu beschleunigen, ist in einigen Patientenfällen ein deutlich erhöhter Zeitaufwand erforderlich. Anhand eines Fallbeispiels wird gezeigt, wie die neue GOZ auch bei aufwendiger, zeitintensiver Diagnostik und Therapie angewendet werden kann. Bei dem Patienten wurde nach Zahnentfernung und knöcherner Ausheilung zunächst eine Augmentation mit Knochen aus der Kieferwinkelregion durchgeführt. Die Implantation erfolgte im Anschluss an eine 3-D-Planung mit Scanschiene und DVT mittels computernavigierter Implantatbettaufbereitung. Zur implantatprothetischen Rehabilitation wurde eine verblockte Doppelkrone mit intraoral modellierter Gingivamaske aus Komposit eingesetzt. Dies machte vier zeitlich getrennte operative Eingriffe notwendig. Gerade bei der Abrechnung zeitintensiver, aufwendiger Fälle ist die Ausschöpfung der neuen GOZ unabdingbar. In einigen Fällen wird der GOZ-Regelsatz dem operativen Aufwand nicht gerecht und muss mit entsprechender Begründung und Dokumentation angeglichen werden.
Keywords: Implantologie, GOZ 2012, Abrechnung, Knochenblockaugmentation, Fallplanung, CAD/CAM
ProthetikPages 599-611, Language: GermanSchirra, ChristofDas grundsätzliche Ziel einer provisorischen Versorgung besteht darin, die beschliffene Zahnhartsubstanz nach der Präparation vor mechanischen, chemischen und thermischen Reizen zu schützen. Festsitzende temporäre Versorgungen, d. h. Langzeitprovisorien, müssen weitere Behandlungsoptionen erfüllen. Sie sind indiziert, wenn Veränderungen in der Kieferrelation und/oder der Okklusion geplant sind, Ausheilzeiten überbrückt werden sollen (Implantatinsertion, Extraktion, Parodontalchirurgie), die Prognose von Pfeilerzähnen zu beurteilen ist oder Modifikationen in der Ästhetik und/oder Phonetik angestrebt werden. Bewährte Techniken sind die Herstellung direkt im Mund über eine Tiefziehschiene, indirekt-direkt über ein laborgefertigtes Schalenprovisorium oder rein indirekt im Labor. Mit Hilfe der Adhäsivtechnik und der CAD/CAM-Technologie können heute Alternativen zu den bekannten langzeitprovisorischen Therapieformen angewendet werden.
Keywords: Langzeitprovisorien, provisorische Versorgung, adhäsive Befestigung, Behandlungsplanung, CAD/CAM-Fertigung, vertikale Dimension, GOZ
ProthetikPages 613-621, Language: GermanRinke, Sven/Fischer, CarstenVollkeramische Frontzahnrestaurationen sind mittlerweile eine wissenschaftlich anerkannte und in der Praxis etablierte Versorgungsform. Mit der Reform der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) konnten für die Abrechnung dieser Versorgungen einige Klarstellungen erreicht werden. Aufgrund der in weiten Bereichen der GOZ fehlenden Anpassung des Punktwertes ist jedoch zum Erzielen einer dem Aufwand entsprechenden Vergütung weiterhin eine Ausschöpfung des vom Gesetzgeber vorgegebenen Gebührenrahmens unerlässlich (1- bis 3,5-facher Satz). Der korrekten Dokumentation der Behandlung mit einer Begründung der erforderlichen Überschreitung des 2,3-fachen Satzes kommt daher bei der Abrechnung prothetischer Leistungen auch unter den Bedingungen der GOZ 2012 eine zentrale Bedeutung zu.
Keywords: Vollkeramik, Frontzahnversorgung, Abrechnung, GOZ 2012, Begründung Steigerungsfaktor
ProthetikPages 623-638, Language: GermanEdelhoff, Daniel/Brix, Oliver/Stimmelmayr, Michael/Beuer, FlorianEin Fallbericht über eine Patientin mit Parodontitis-VorgeschichteModerne Behandlungskonzepte eröffnen unter Einsatz der Adhäsivtechnik und neuer Restaurationsmaterialien die Möglichkeit einer deutlichen Reduzierung des Abtrages gesunder Zahnhartsubstanz. Anhand eines Fallberichtes wird die komplexe Rehabilitation multipler Zahnhartsubstanzdefekte eines jungen Mannes mit Restaurationen aus Lithiumdisilikatkeramik dargestellt. Nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Patienten, dem Zahnarzt und dem Zahntechniker konnte die exakte Festlegung und Realisierung des Behandlungsziels erreicht werden. Als effiziente Hilfsmittel für die Kommunikation, die Entscheidungsfindung und die anschließende Präparation erwiesen sich das Wax-up, diagnostische Schablonen sowie modifizierbare Provisorien.
Keywords: Lithiumdisilikatkeramik, vollkeramische Restaurationen, Glaskeramik, Zahnhartsubstanzdefekte, diagnostische Schablonen, Provisorien, adhäsive Befestigung, Abrechnung, GOZ
Orale MedizinPages 640, Language: GermanBengel, WolfgangGingivahyperplasie durch Kalziumkanalblocker/Plaquebedingte GingivahyperplasieBildgebende VerfahrenPages 641-642, Language: GermanSchulze, DirkSialolithiasis der rechten Glandula submandibularisZahnheilkunde allgemeinPages 643-644, Language: GermanDevigus, AlessandroPraxismanagementPages 645-646, Language: GermanZurstraßen, ArnoBehandlung von Minderjährigen in der zahnärztlichen PraxisPraxismanagementPages 647-648, Language: GermanWissing, PeterNeue Urteile des Finanzgerichts Düsseldorf zur Absetzbarkeit von Scheidungs- und Zivilgerichtskosten