EditorialPages 1039, Language: GermanArweiler, Nicole B.ParodontologiePages 1045-1054, Language: GermanArweiler, Nicole B.Während die Karies aufgrund häuslicher und professioneller Zahnreinigung sowie der von den Krankenkassen unterstützten Prophylaxeprogramme rückläufig ist, stellt die Parodontitis immer noch die häufigste dentale Erkrankung mit stetiger Zunahme dar. Der verstärkte Wunsch von Patienten, die eigenen Zähne bis ins hohe Alter zu erhalten, fordert das gesamte Praxisteam heraus, sie zu begleiten und parodontale Erkrankungen frühzeitig zu erkennen, um sie minimalinvasiv zu behandeln. Im Rahmen der aktiven Parodontitisbehandlung stehen die sorgfältige Reinigung der Wurzeloberflächen und die Bekämpfung der Infektion im Vordergrund. Anschließend ist es wichtig, gemeinsam mit dem Patienten ein individuelles Nachsorgeprogramm zu entwickeln, wobei der Schwerpunkt vor allem in der Motivation und dem Erkennen von Risikofaktoren liegen sollte. Da alte Verhaltensmuster ohne regelmäßiges Training schnell wieder zurückkehren, ist ein engmaschiges und individuell abgestimmtes Intervall von 3 bis 4 Monaten empfehlenswert. Eine systematische Behandlung sowie die anschließende unterstützende Parodontitistherapie (UPT) erfordern eine hohe Patientenbindung und ein eingespieltes Team. Zahlreiche Behandlungsschritte können an das Team delegiert werden, so dass die gemeinsame Betreuung einerseits eine Herausforderung darstellt, aber andererseits auch zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit führt.
Keywords: Gingivitis, Parodontitis, Biofilmmanagement, unterstützende Parodontitistherapie (UPT), Individualprophylaxe
Zahnheilkunde allgemeinPages 1055-1059, Language: GermanFreichel, BettinaTipps zur zahnärztlichen ExistenzgründungDie Zahnmedizin wird zunehmend weiblicher. Vor allem für Frauen ist es nicht einfach, nach dem Studium die jeweils passende Form der Berufsausübung zu finden, weil die Familienplanung es oft erforderlich macht, zumindest phasenweise flexibler bzw. in Teilzeit zu arbeiten. Die Autorin berichtet von dem Wagnis der Niederlassung in eigener Praxis und zeigt viele Aspekte auf, die es generell, insbesondere aber für Frauen zu bedenken gilt. Behandelt werden u. a. folgende Themen: Angestelltenverhältnis versus Selbstständigkeit, finanzielle Risiken, Spezialisierung, Praxisübernahme versus Neugründung sowie Einzelpraxis versus Gemeinschaftspraxis.
Keywords: Existenzgründung, Selbstständigkeit, Praxisübernahme, Praxisneugründung, Schwangerschaft, Spezialisierung, Einzelpraxis, Gemeinschaftspraxis
Zahnheilkunde allgemeinPages 1061-1066, Language: GermanUphoff, KarinZahnerhaltungPages 1067-1075, Language: GermanWirsching, EvaVor dem Hintergrund der heutigen Bestrebungen in der Zahnheilkunde, möglichst minimalinvasiv vorzugehen, soll der vorliegende Beitrag einen Überblick über adhäsive Restaurationsformen im Frontzahngebiet und - anhand von einzelnen Fallbeispielen - einen Ausblick auf künftig mögliche, zusätzliche Indikationsbereiche geben.
Keywords: Minimalinvasivität, direkte Kompositrestaurationen, Formkorrekturen, Kompositklebebrücken, Lückenschluss, direkte Veneers
ZahnerhaltungPages 1077-1085, Language: GermanJablonski-Momeni, Anahita / Klein, SarahEine klinische Studie mit dem ImpedanzspektroskopieverfahrenDie Diagnose und Therapie der Karies stellt nach wie vor eine der grundlegendsten Aufgaben in der Zahnmedizin dar. Bei nachweislich rückläufiger Inzidenz von offenkundig kavitierten Kariesläsionen und mit der Hinwendung zu einer minimalinvasiven Zahnmedizin haben die Bedeutung und die Anforderungen an die Kariesdetektion und eine differenzierte Diagnosestellung zugenommen. Die Anzahl apparativer Kariesdetektionsmethoden ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Sie sollen die Karieserfassung und die korrekte Einschätzung des Schweregrads (Validität) unterstützen, eine genaue Wiederholbarkeit (Reproduzierbarkeit) bieten und zudem im Idealfall eine einfache Datenarchivierung ermöglichen. CarieScan PRO ist ein apparatives System, das mit der "Alternating Current Impedance Spectroscopy Technique" (ACIST) eine nicht invasive Kariesdetektionsmethode darstellt. Die ACIST erlaubt über die Erstellung und Auswertung eines Impedanzspektrums die Bestimmung und Quantifizierung von Zahnhartsubstanzveränderungen. In dem Beitrag wird die Eignung dieses Verfahrens zur Detektion von okklusalen Läsionen anhand einer klinischen Studie erörtert.
Keywords: Kariesdetektion, ICDAS, Widerstandsmessung, Impedanzspektroskopie, CarieScan PRO
ParodontologiePages 1087-1092, Language: GermanIsailov, Milena / Holst, Kristina / Lemos, Martin / Ratka-Krüger, PetraOnline-Lernen spielt in der zahnmedizinischen Aus- und Weiterbildung eine immer größere Rolle, und es stellt sich die Frage, inwiefern die teilweise euphorische Anwendung von E-Learning-Elementen den didaktischen Mehrwert der Präsenzlehre tatsächlich erhöht. Zahlreiche Studien zeigen, dass von einer grundsätzlichen Überlegenheit der E-Learning-Szenarien gegenüber konventionellen Bildungstechniken sicherlich nicht mehr gesprochen werden kann, erst recht nicht, wenn kein adäquates mediendidaktisches Konzept zugrunde liegt. Um die Potenziale des Online-Lernens vollständig auszuschöpfen und um Nachteile zu dezimieren, werden zunehmend hybride Lernarrangements konzipiert und eingeführt, welche durch eine geschickte mediendidaktische Organisation Online- und Präsenzzeiten kombinieren und in der Lehrform des sogenannten Blended Learning anbieten. Diese Tendenzen zeigen sich sowohl in der grundständigen Lehre an den Hochschulen als auch in Weiterbildungsangeboten.
Keywords: Blended Learning, neue Medien, berufsbegleitende Weiterbildung, mediendidaktisches Konzept, MasterOnline Parodontologie & Periimplantäre Therapie
AlterszahnheilkundePages 1095-1102, Language: GermanNitschke, Ina / Kunze, Julia / Hopfenmüller, Werner / Reiber, ThomasDer demographische Wandel und der Erfolg der zahnmedizinischen Prävention führen dazu, dass sich mehr Betagte und Hochbetagte mit ihren zweiten und dritten Zähnen in der Praxis einfinden bzw. außerhalb der Praxis betreut werden müssen. Die Ansprüche an die zahnmedizinische Versorgung der heute 60- bis 70-Jährigen sind ganz anders ausgerichtet als die bei den über 80-Jährigen und werden sich zudem noch wandeln, wenn die heute 50-Jährigen in den Ruhestand eintreten. Auch die Zahnmedizin wird sich mit dem demographischen Wandel verändern müssen, da von den Senioren andere, sehr heterogene Anforderungen an das zahnmedizinische Team gestellt werden und zu erfüllen sind. Ob Frauen dies leichter bewältigen können, weil sie möglicherweise eine höhere Empathie für die Sorgen der Senioren besitzen, wird sich in der Zukunft zeigen. Eine Aus- oder Fortbildung in der Seniorenzahnmedizin kann helfen, die Zahnärzteschaft und deren Teams auf die Herausforderungen des demographischen Wandels vorzubereiten.
Keywords: Seniorenzahnmedizin, Gerostomatologie, demographischer Wandel, Inanspruchnahmeverhalten, zahnmedizinische funktionelle Kapazität
ProthetikPages 1103-1111, Language: GermanGüß, Petra C. / Jung, Britta A. / Selz, Christian F.Oligodontie hat einen erheblichen orofunktionellen und psychosozialen Einfluss auf die Lebensqualität der betroffenen Kinder. Die Behandlung im Wachstumsalter ist eine interdisziplinäre Aufgabe, welche die Extraktion der Milchzähne in Verbindung mit einem kieferorthopädischen Lückenschluss oder einer prothetischen Versorgung beinhalten kann. Der vorliegende Fallbericht beschreibt die nicht invasive Therapie eines 12-jährigen Patienten mit 19 Nichtanlagen bleibender Zähne (dritte Molaren ausgeschlossen), Infraokklusion der persistierenden Milchzähne, Tiefbiss und einem reduzierten Längen-Breiten-Verhältnis der mittleren Inzisivi bei bestehendem Diastema mediale. Der Behandlungsplan zur Wiederherstellung der Ästhetik und Funktion umfasste eine initiale nicht invasive prothetische Versorgung mittels additiver leuzitverstärkter glaskeramischer Onlays/Veneers zur Tiefbisskorrektur. Im Erwachsenenalter muss jedoch eine erneute Reevaluation der Situation erfolgen, an welche sich sowohl eine definitive kieferorthopädische Behandlung als auch eine implantologische Therapie anschließen kann. Über einen Beobachtungszeitraum von 3 Jahren erwies sich das Behandlungsergebnis hinsichtlich Ästhetik, Funktion und Kronen-Wurzel-Verhältnis der Milchzähne als stabil. Bei dem Patienten konnten weder Frakturen innerhalb der vollkeramischen Onlay- und Veneerrestaurationen noch temporomandibuläre Beschwerden beobachtet werden.
Keywords: Nonsyndromale Oligodontie, noninvasives Behandlungskonzept, Vollkeramik, Infraokklusion, Bisshebung
Zahnheilkunde allgemeinPages 1113-1122, Language: GermanGleissner, ChristianeDas Geschlecht ist einer der wichtigsten Einflussfaktoren für Krankheit und Gesundheit. Es werden zunächst die Begriffe "Sex" und "Gender" definiert sowie die komplexe Wechselwirkung zwischen biologischem und soziokulturellem Geschlecht anhand von Beispielen illustriert. Der Beitrag stellt für die Zahnmedizin relevante, ausgewählte geschlechtsspezifische Aspekte aus Pharmakologie und Gendermedizin dar und unternimmt den Versuch, Sex- und Genderfaktoren in das moderne ätiopathogenetische Modell von Zahn- und Zahnbetterkrankungen zu integrieren. Mögliche Ansätze einer geschlechtsspezifisch ausgerichteten Kommunikations- und Motivationsstrategie zur Verbesserung der Arzt-Patienten-Interaktion werden diskutiert.
Keywords: Sex, Gender, geschlechtsspezifische Zahnmedizin, Mundgesundheit, Arzt-Patienten-Interaktion
EndodontiePages 1125-1131, Language: GermanGaller, KerstinAls Standardtherapie bei Zähnen mit irreversibel geschädigter Pulpa kommt die Wurzelkanalbehandlung zum Einsatz. Dabei wird ursprünglich vitales Pulpagewebe möglichst vollständig entfernt und der entstandene Hohlraum mit einem synthetischen Material verschlossen. Im Zuge der Isolation dentaler Stammzellen und der Fortschritte im Bereich des Tissue Engineering ist jedoch auch die Regeneration der Zahnpulpa zum Thema geworden. Forschungsarbeiten zeigen, dass nach Transplantation von Stammzellen in den Wurzelkanal eine Regeneration der Pulpa und des Dentins möglich ist. Ein solches Verfahren erscheint aber derzeit aufgrund des enormen technischen Aufwands und der hohen Kosten für die klinische Anwendung (noch) nicht geeignet. Primär zellfreie Verfahren könnten hier eine Alternative bieten. Ziel dieses Ansatzes ist es, körpereigene Stammzellen aus der Restpulpa oder dem periapikalen Gewebe zu rekrutieren, wobei Signalmoleküle aus dem Wurzelkanaldentin genutzt werden könnten, um Zellen zur Migration, Proliferation und Differenzierung zu bringen.
Keywords: Zahnpulpa, regenerative Endodontie, Tissue Engineering, Pulpastammzellen, Wachstumsfaktoren
Zahnheilkunde allgemeinPages 1133-1139, Language: GermanPeroz, IngridPatienten mit kraniomandibulären Dysfunktionen sind vorrangig Frauen. Dies zeigt sich nicht nur in der selektierten Klientel funktionsgestörter Patienten, sondern auch in epidemiologischen Querschnittsuntersuchungen. Die Ätiologie kann dazu Aufschluss geben. Frauen reagieren auf okklusale Parameter anders als Männer, Bruxismus provoziert bei ihnen eher muskuläre Verspannungen. Als Gründe werden unterschiedliche Stressbelastungen und eine differente Stressverarbeitung (Coping) vermutet. Die hormonellen Einflüsse bleiben nicht nur auf die Strukturen des Kiefergelenks beschränkt, welche bei Männern a priori größere Dimensionen annehmen. Diskutiert und durch Studien belegt werden auch Einflüsse der Hormone auf die Schmerzwahrnehmung auf der Ebene der Schmerzrezeptoren sowie die Reizweiterleitung und -verarbeitung im Hirnstamm und Thalamus. Da zunehmend Frauen den zahnärztlichen Beruf ergreifen, betrifft sie die Thematik sowohl beruflich als auch privat.
Keywords: Kraniomandibuläre Dysfunktion, CMD, Geschlecht, Ätiologie, Epidemiologie
ImplantologiePages 1143-1150, Language: GermanStrunz, AnetteDie Zahl der Zahnärztinnen wird in einem deutlich größeren Maße steigen als die der Oralchirurgen, der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen sowie jener, die Curricula oder Masterstudiengänge der Implantologie absolvieren. Um den steigenden Bedarf in der implantologischen Versorgung unserer Patienten weiterhin gewährleisten zu können, bedarf es eines Umdenkens in der Zahnmedizin: Jeder Zahnarzt, jede Zahnärztin sollte Implantate als mögliche Therapieoption im Behandlungs- und Beratungsspektrum haben, unabhängig davon, ob und welche Schritte er bzw. sie selbst durchführen kann und möchte. Denn Implantologie bedeutet nicht, eine Schraube in den Kiefer zu setzen, sondern zu wissen, wann dies bei wem wie möglich ist und wie man dafür sorgt, das Ergebnis langfristig zu erhalten. Inhalte und Qualität des Zahnmedizinstudiums und der Weiterbildung mit der Idee monoedukativer Kurse sollten diskutiert werden. Es sollten Möglichkeiten gefunden werden, bei der Generation Y eine Leidenschaft für den zahnärztlichen Beruf zu entfachen und Frauen zur Ausübung auch der chirurgischen Fächer zu motivieren. Den Patienten könnte es zugutekommen, wenn sie in der Zukunft eher von weiblichen Zahnärzten behandelt werden.
Keywords: Implantologie, Chirurgie, Zahnmedizinstudium, Ausbildung, Weiterbildung, Genderaspekte
Orale MedizinPages 1151, Language: GermanBengel, WolfgangTuberculosis ulcerosa mucosae/Glossitis rhombica medianaBildgebende VerfahrenPages 1153-1154, Language: GermanSchulze, DirkImpressionsfigur im linken Unterkieferast im Sinne einer atypischen Stafne-LäsionZahnheilkunde allgemeinPages 1155-1158, Language: GermanShibahara, TakahikoNervverletzungen: Heilbare und nicht heilbare EmpfindungsstörungenZahnheilkunde allgemeinPages 1161-1162, Language: GermanDevigus, AlessandroPraxismanagementPages 1163-1165, Language: GermanWinzen, OlafImplantatkrone - Berechnung der einzelnen BehandlungsschrittePraxismanagementPages 1167-1168, Language: GermanZurstraßen, ArnoWann kann man einen Sachverständigen ablehnen?PraxismanagementPages 1169, Language: GermanMartenstein, InesGrober zahnärztlicher Behandlungsfehler bei zu früh eingebrachten LangzeitprovisorienPraxismanagementPages 1173-1174, Language: GermanWissing, PeterAufwendungen für Burn-out-Behandlung als Werbungskosten bzw. Betriebsausgaben abziehbar