EditorialPages 359, Language: GermanFrankenberger, RolandZahnerhaltungPages 365-374, Language: GermanWirsching, EvaKomplexe Frontzahntraumata stellen den Zahnarzt vor besondere Herausforderungen. Sowohl bei der Erstversorgung als auch bei der definitiven Therapie kommt der korrekt gestellten Diagnose und den daraus resultierenden Behandlungsmaßnahmen entscheidende Bedeutung zu. Zum einen erscheinen die betroffenen Patienten meist unangekündigt, und zum anderen ist die Erstmaßnahme kein elektiver Eingriff, sondern gehört per definitionem zu den dringend notwendigen Schritten, die für eine optimale Langzeitprognose unbedingt adäquat durchgeführt werden müssen. In der Planung und Ausführung hat sich gezeigt, dass lange Einheilphasen von Vorteil sind, weil den verletzten Geweben so ausreichend Zeit zur Regeneration gegeben wird. Nur durch eine konsequente interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Zahnerhaltung und Chirurgie kann bei allen beteiligten Strukturen ein langzeitstabiles Ergebnis erzielt werden. Der Beitrag stellt anhand konkreter Fallbeispiele verschiedene Szenarien komplexer Frontzahntraumata vor und zeigt mögliche Therapiekonzepte auf.
Keywords: Zahnunfall, Frontzahntrauma, Extrusion, Kronen-Wurzel-Frakturen, Längsfrakturen
ZahnerhaltungPages 375-380, Language: GermanGoulioumis, Vlasios / Markovic, Ljubisa / Frei, Jonas / Zimmer, StefanDie vorliegende klinische Falldokumentation beschreibt die direkte Restauration von drei Oberkieferfrontzähnen mit Komposit. Der Fokus lag auf einer ästhetisch anspruchsvollen, aber trotzdem einfachen und wirtschaftlichen Rekonstruktion. Hierzu wurden ein Wax-up und ein Silikonschlüssel zur Vereinfachung der Modellation der Zahnform verwendet. Durch diese Art der Wiederherstellung konnte eine invasivere Behandlung wie z. B ein indirektes Veneering oder die vollständige Überkronung der Zähne vermieden werden.
Keywords: Direkte Frontzahnrekonstruktion, Komposit, internes Bleaching, Wax-up, Silikonschlüssel
EndodontiePages 381-388, Language: GermanHeinzelmann, Hendrik / Sonntag, DavidWenn stark zerstörte Zähne restauriert werden müssen, ist es häufig sinnvoll, einen Stift im Wurzelkanal zu verankern. Solche Stifte befestigen nicht nur die Aufbaufüllung im Zahn, sondern sind auch in der Lage, den endodontisch behandelten Zahn zu stabilisieren. Metaanalysen und systematische Übersichtsarbeiten kommen zu keiner einheitlichen Aussage, ob Metall- oder Faserstifte im Hinblick auf den Schutz vor Wurzelfrakturen und die Überlebensrate von Zähnen besser geeignet sind. Unabhängig vom Stiftsystem haben die Restzahnsubstanz und das sogenannte Ferrule-Design eine elementare Bedeutung. Ziel des Beitrags ist es, den derzeitigen Stand der Literatur zu klinisch wichtigen Aspekten der postendodontischen Versorgung mit Wurzelkanalstiften aus einem Faserverbund bzw. Metall darzustellen.
Keywords: Wurzelkanalstift, Stiftaufbau, Wurzelstiftlänge, gegossener Stiftaufbau, Glasfaserstift, Quarzfaserstift, Aufbaufüllung
ParodontologiePages 389-394, Language: GermanBröseler, FrankIn der Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen treten auch heute noch mit einem Anteil von über 50 % moderate bis schwere Parodontalerkrankungen auf, und bei älteren Personen in Deutschland ist die Prävalenz höher. In einem von schwerer chronischer Parodontitis befallenen Kauorgan werden einzelne Zähne oder Zahngruppen mehr, andere weniger von einem parodontalen Attachmentverlust betroffen sein. Regenerative Verfahren ermöglichen es, auch stark vorgeschädigte Zähne über sehr lange Zeiträume zu erhalten. Hier konkurriert die Zahnerhaltung mit der Prothetik. Die Langzeitprognose für regenerativ therapierte Zähne fällt umso günstiger aus, je mehr Compliance seitens des Patienten vorhanden ist und je konsequenter eine langfristige professionelle Betreuung betrieben wird.
Keywords: Parodontitis, regenerative Verfahren, Praxiskonzept, Prävention, unterstützende Parodontitistherapie (UPT)
ProthetikPages 395-402, Language: GermanKorsch, Michael / Walther, WinfriedDie Zementierung von festsitzendem Zahnersatz auf Implantaten birgt immer das Risiko unerkannter Zementüberschüsse. Beim Einsatz von Zinkoxid-Eugenol-Zement (ZOE) als Befestigungsmaterial scheint diese Gefahr geringer zu sein, da sich Zementüberschüsse im periimplantären Sulkus auflösen. Jedoch steht die Verwendung von ZOE für die definitive Zementierung im Widerspruch zu den Herstellerangaben, die ZOE als provisorischen Befestigungszement deklarieren. Um die klinische Unbedenklichkeit von ZOE zu beurteilen, sollte in der vorliegenden Untersuchung geklärt werden, ob sich im zeitlichen Verlauf mehr mit ZOE befestigte als verschraubte Restaurationen lockern. In einer retrospektiven Beobachtungsstudie wurde die Häufigkeit der Lockerung von festsitzendem Zahnersatz ermittelt. Hierfür wurden die Daten von Patienten ausgewertet, die mit Brücken auf zwei oder mehr posterioren Implantaten versorgt worden waren. In der Studie wurden verschraubte (n = 59) mit zementierten (n = 40) Brücken über einen Beobachtungszeitraum von 3,5 Jahren nach der definitiven Eingliederung verglichen. Alle zementierten Restaurationen waren mit ZOE eingegliedert worden. Die Auswertungen ergaben, dass die Prävalenz von Konstruktionslockerungen unter Verwendung von ZOE (10 %) signifikant geringer war als bei verschraubten Restaurationen (29 %); vier verschraubte und eine zementierte Brücke wiesen eine schwere Komplikation auf. Innerhalb des Beobachtungszeitraums betrug die Überlebensrate der verschraubten Versorgungen 97 % und die der zementierten Versorgungen 100 % (nicht signifikant). Das definitive Eingliedern von festsitzendem Zahnersatz auf Implantaten mit einem provisorischen Befestigungszement führt nicht zwangsläufig zu einer vermehrten Lockerung. Die dauerhafte Zementierung mit ZOE erscheint somit gerechtfertigt.
Keywords: Zementierter Zahnersatz, festsitzender Zahnersatz, verschraubter Zahnersatz, Lockerung, Zinkoxid-Eugenol-Zement, TempBond
ImplantologiePages 403-409, Language: GermanGehrke, Peter / Fischer, CarstenEin Protokoll zur Aufbereitung und Reinigung von ImplantataufbautenDie Aufbereitung und Reinigung von Implantataufbauten unterliegt nicht nur administrativen Regularien des Medizinproduktegesetzes, sondern fokussiert auf die Patientensicherheit im klinisch-therapeutischen Behandlungsablauf zwischen Praxis und Labor. Trotz existierender Hygienestandards gibt es offensichtlich eine Grauzone an der Schnittstelle zwischen Labor und Zahnarztpraxis, die Fragen aufwirft, wie Implantatabutments gereinigt werden sollten. Obwohl häufig angewandt, ist das bloße "Abdampfen" von Aufbauteilen im Labor mit heißem Wasserdampf ein unwirksames Verfahren. Als standardisiertes Aufbereitungsprotokoll für Implantataufbauten hat sich in der Praxis ein Prozedere bewährt, bei dem das Abutment jeweils 10 Minuten bei 60 °C in drei Reinigungsflüssigkeiten im Ultraschallgerät gereinigt wird. Der Beitrag erläutert die wissenschaftlichen und klinischen Aspekte im Umgang mit individuellen CAD/CAM-Abutments und beschreibt abschließend ein praxisnahes Drei-Stufen-Reinigungsprotokoll.
Keywords: CAD/CAM-Abutments, Abutmenthygiene, Implantataufbauten, Reinigung, Desinfektion, Sterilisation
OralchirurgiePages 411-417, Language: GermanHahne, Sina / Barth, Thomas / Löffler, SabineEin Vergleich zwischen der klinischen Situation und dem anatomischen KorrelatMit den sich ständig weiterentwickelnden modernen Operationsverfahren der Implantologie braucht der Kliniker exakte Kenntnisse über die Lagebeziehungen anatomischer Strukturen, um intraoperative Komplikationen zu vermeiden. Beim Sinuslift spielt der Verlauf der Arteria alveolaris superior posterior (AASP) eine entscheidende Rolle. Die üblicherweise in der Zahnmedizin verwendeten bildgebenden Verfahren (Panoramaschichtaufnahmetechnik, dentale digitale Volumentomographie) stellen diese weichgewebigen Strukturen nicht mit der erforderlichen Genauigkeit dar. Klinische Bilder geben einen Überblick über das Operationsgebiet, lassen jedoch nicht den Verlauf von Gefäßen erkennen. Der Beitrag vermittelt einen Eindruck, wie die klinische Situation mit dem anatomischen Korrelat zusammenzuführen ist. An 19 humanen Kopfpräparaten von Körperspendern wurden der Gefäßverlauf und mögliche Gefäßvariationen der AASP unter dem Aspekt ihrer Bedeutung für den Sinuslift makroskopisch und fotografisch dokumentiert. Außerdem erfolgten eine Aufarbeitung und eine übersichtliche Darstellung der aktuellen Fachliteratur zu dem Thema.
Keywords: Sinuslift, Arteria alveolaris superior posterior, Gefäßvariationen, intraoperative Blutungen, anatomisches Korrelat
Orale MedizinPages 419-427, Language: GermanLübbers, Heinz-TheoDie Mundschleimhaut kann ein breites Spektrum an Erkrankungen aufweisen. Etliche davon haben das Potenzial, mehr oder weniger ausgeprägte Schleimhautdefekte, Erosionen oder Ulzerationen auszulösen. Der Zahnarzt muss diese Erkrankungen kennen und zumindest die häufigsten auch therapieren können. Nur so kann er seinem heutigen Anspruch gerecht werden, Ansprechpartner für alle Probleme nicht nur der Zähne, sondern der gesamten oralen Gesundheit zu sein. Der Beitrag soll diesbezüglich als Übersicht dienen und die klinisch relevanten, d. h. in der allgemeinzahnärztlichen Praxis auch vorkommenden Krankheitsbilder aufzeigen. Neben mehr oder weniger "harmlosen" Erkrankungen stellen sicher die malignen Tumoren ein zentrales Thema dar. Sie treten nicht sonderlich häufig auf, sind jedoch auch keine Raritäten. Ein bösartiger Tumor hat vor allem bei (zu) später Erkennung für den betroffenen Patienten drastische Konsequenzen. Hier ist also die Früherkennung äußerst wichtig, und zwar insbesondere deshalb, weil Neoplasien in der Regel keine Schmerzen verursachen und die Patienten somit von sich aus nur selten und spät aktiv die Behandlung suchen. Ziel des Autors ist es daher, vornehmlich für die Subthematik der bösartigen Tumoren zu sensibilisieren, denn hier kann der Zahnarzt Leben retten!
Keywords: Erosion, Ulzeration, Schleimhautveränderungen, unerwünschte Arzneimittelwirkung, maligne Tumoren, antiresorptive Therapie, Bisphosphonate, medikamentenassoziierte Osteonekrose
AllgemeinmedizinPages 429-435, Language: GermanTröltzsch, Matthias / Tröltzsch, Markus / Kriegelstein, StefanieEine Übersicht über Grundlagen der Lungenphysiologie und -pathophysiologie sowie die Diagnostik und Therapie von PneumonienDie Pneumonie ist eine sehr häufige und oft schwere Infektionskrankheit. Der Erkrankungsgipfel liegt im höheren Lebensalter, jedoch können alle Altersgruppen davon betroffen sein. Die Erkrankung beginnt klinisch meist unspezifisch mit Fieber und allgemeinem Unwohlsein, aber gelegentlich auch mit Kopf- und Muskelschmerzen. Durch eine frühzeitige ärztliche Vorstellung mit genauer Anamnese sowie klinischer und apparativer Diagnostik kann in vielen Fällen ein ungünstiger Verlauf abgewendet werden. Ziel des Beitrags ist es, neben wesentlichen anatomischen Grundlagen der Lunge und des Bronchialsystems auch die Pathophysiologie, die Einteilung sowie die Diagnostik und Therapie des häufigen Krankheitsbildes Lungenentzündung zu erläutern.
Keywords: Lungenentzündung, ambulant erworbene Pneumonie, nosokomial erworbene Pneumonie, Thoraxröntgen, Antibiotikatherapie
Bildgebende VerfahrenPages 437-445, Language: GermanQuast, Anja / Meyer-Marcotty, PhilippDie dreidimensionale Bildgebung in der Kieferorthopädie basiert überwiegend auf den beiden Verfahren Stereophotogrammetrie und digitale Volumentomographie. Diese können beispielsweise bei Patienten mit Lippen-Kiefer-Gaumen-Segel-Spalte, lagerungsbedingtem Plagiozephalus oder ausgeprägten skelettalen Dysgnathien zum Einsatz kommen, so dass sich ihre Indikation vom Säuglings- bis ins Erwachsenenalter erstrecken kann. Immer ist unter Berücksichtigung des sogenannten ALARA-Prinzips das jeweils am besten geeignete Bildgebungsverfahren zu wählen. Aufgrund des erhöhten Strahlenrisikos muss die Indikation zur röntgenstrahlenbasierten Bildgebung insbesondere bei Kindern und Jugendlichen stets kritisch überprüft werden. Die Möglichkeiten der bildgebenden Diagnostik in der Kieferorthopädie sind unter dem Aspekt der interdisziplinären Zusammenarbeit sowohl für den Zahnarzt als auch für den Kieferorthopäden von klinischem Interesse.
Keywords: Dreidimensionale Bildgebung, kieferorthopädische Diagnostik, kieferorthopädische Therapie, digitale Volumentomographie, Stereophotogrammetrie
Bildgebende VerfahrenPages 447-448, Language: GermanSchulze, DirkCanalis incisivus mandibulae links mit eigenem "Foramen mentale"Tipps für die PraxisPages 449-454, Language: GermanBücking, WolframDas direkte Brückenglied im SeitenzahnbereichZahnheilkunde allgemeinPages 455-456, Language: GermanDevigus, AlessandroPraxismanagementPages 457-458, Language: GermanWinzen, OlafAngemessenes Honorar (III)PraxismanagementPages 459-460, Language: GermanZurstraßen, ArnoZahlungsanspruch trotz Formnichtigkeit einer Honorarvereinbarung bei VerlangensleistungenPraxismanagementPages 461-463, Language: GermanGottwald, NicoUnterlassenes CMD-Screening stellt Befunderhebungsfehler darPraxismanagementPages 465-466, Language: GermanJäger, Sabine / Rößiger, JanineAktuelle Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs