EditorialPages 253, Language: GermanFrankenberger, RolandZahnerhaltungPages 258-269, Language: GermanWirsching, EvaDie Versorgung von Einzelzahnlücken mittels faserverstärkter Kompositbrücken bietet dem Zahnarzt eine minimalinvasive festsitzende Restaurationsform, die bislang noch wenig Anwendung findet. Diese Versorgungsart stellt eine zusätzliche Alternative zur etablierten Behandlung mit Implantaten und vollkeramischen Adhäsivbrücken dar. Der Beitrag beschreibt die Einsatzgebiete der faserverstärkten Kompositbrücken, die Techniken zur Herstellung und eine Vorgehensweise, wie diese Versorgung im zahnärztlichen Praxisalltag zur Anwendung kommen kann. Anhand konkreter Patientenbeispiele werden die semidirekte und die indirekte Herstellung veranschaulicht.
Keywords: Kompositbrücken, glasfaserverstärkte Brücken, faserverstärkte Komposite, Einzelzahnersatz, Nichtanlagen
EndodontiePages 270-277, Language: GermanSteffen, HeikeEin FallberichtBei persistierenden Beschwerden nach orthograder Revision und erneuter Wurzelkanalaufbereitung stellt die Fokussuche eine besondere Herausforderung für den Behandler dar. Der klinische Fallbericht zeigt, dass selbst die Zuhilfenahme exzentrischer Röntgenaufnahmen und eines dentalen Operationsmikroskops kein Garant dafür ist, dass immer alle Wurzelkanäle des zu behandelnden Zahnes aufgefunden werden. Umso mehr Bedeutung kommt dem Wissen um anatomische Varianten auch bei oberen zweiten Molaren zu. Im Fall von diagnostischen Unsicherheiten oder persistierenden Beschwerden empfiehlt sich heute die Anfertigung einer digitalen Volumentomographie.
Keywords: Persistierende Beschwerden, orthograde Revision, zusätzliche Wurzel, anatomische Variante, oberer zweiter Molar
ParodontologiePages 280-290, Language: GermanFickl, Stefan / Krug, RalfEin Fallbericht zum Grenzbereich zwischen Erhalten und ExtrahierenZahnärztliche Versorgungen im ästhetisch relevanten Bereich bedürfen einer interdisziplinären Behandlung. Nicht immer ist in dieser Region aus ästhetischen und funktionellen Gründen das Implantat die beste Lösung. Die nach einer Zahnextraktion eintretenden Gewebsverluste müssen durch augmentative Maßnahmen kompensiert werden, welche komplikationsanfällig sind. Auch wird über Langzeitkomplikationen wie Periimplantitis berichtet. Ist z. B. durch endodontische oder parodontale Maßnahmen ein Zahnerhalt möglich, sollte diese Option stets vorab in Betracht gezogen werden. Der vorliegende Fallbericht beschreibt die komplexe Versorgung einer Patientin im Oberkieferfrontzahnbereich, in deren Rahmen bei zwei benachbarten Zähnen einmal zugunsten eines Zahnerhalts durch endodontische Maßnahmen und einmal zugunsten eines Implantats entschieden wurde.
Keywords: Zahnerhalt, endodontische Therapie, Zahnextraktion, Implantation, orthograde Revision, Ridge-Preservation-Technik
ImplantologiePages 292-300, Language: GermanBensel, Tobias / Boeckler, Arne F.Aufgrund des zu erwartenden demographischen Wandels wird das Problem des vollständigen Zahnverlustes bei alten und sehr alten Patienten in der modernen Zahnmedizin auch in den nächsten Jahrzehnten eine wichtige Rolle spielen. Dank der ständig besser werdenden parodontalen und konservierenden Behandlungsstrategien erfolgt eine Transferierung der Zahnlosigkeit in ein immer höheres Lebensalter. Oftmals wird es sich selbst bei Personen im fortgeschrittenen Alter um die erste totale prothetische Versorgung in ihrem Leben handeln. Um die damit für die Patienten verbundenen Herausforderungen besser bewältigen zu können, ist die Verankerung dieser Prothesen auf strategisch inserierten Implantaten sinnvoll. Hierfür steht eine Vielzahl an zahntechnischen Lösungsmöglichkeiten zur Verfügung. Der Beitrag soll dem Behandler einen Überblick über die aktuell zur Auswahl stehenden Verankerungselemente geben. Wegen des noch vorherrschenden Mangels an evidenzbasiertem Wissen ist die Attachmentauswahl allerdings nach wie vor eine patientenspezifische Entscheidung. Dabei sollte eine nachhaltige und individuelle Versorgungsvariante für die jeweilige Patientensituation im Mittelpunkt der klinischen Entscheidung stehen.
Keywords: Verankerungselement, Attachment, Geroprothetik, Kugelkopfanker, Locator, Magnet, Doppelkrone, Teleskop, Steg
KinderzahnmedizinPages 302-314, Language: GermanSteffen, Richard / Coray, Rafaela / Stratigaki, EiriniMineraltrioxidaggregat (MTA) und die daraus entwickelten bioaktiven endodontischen Sealer haben die Endodontie in den letzten 25 Jahren deutlich verändert. Dies ist auch in der Kinderzahnmedizin nicht ohne Folgen geblieben. Nach Einführung des ersten MTA-Produkts ProRoot MTA wurde im Lauf der Zeit eine Vielzahl von Materialien mit genau auf den jeweiligen Zweck abgestimmten Eigenschaften entwickelt. Der Beitrag gibt einen Überblick über diesen Prozess, stellt ein Klassifizierungssystem vor und nennt zu jeder der unterschiedlichen Materialklassen einige Beispielprodukte. Bei der Behandlung von Milch- und bleibenden Zähnen kommen die hervorragenden biologischen Eigenschaften der MTA-Materialien und deren Weiterentwicklungen zur Geltung. Heute stehen für die verschiedensten Indikationen spezielle Materialien auf MTA-Basis zur Verfügung.
Keywords: Mineraltrioxidaggregat (MTA), hydraulische Silikatzemente, bioaktive Materialien, endodontische Sealer, Wurzelkanalfüllmaterialien
KieferorthopädiePages 316-323, Language: GermanBock, Christian Niko / Ruf, SabineEine Therapie mit festsitzenden funktionskieferorthopädischen Apparaturen ist bei ausgeprägter Klasse-II-Relation mit deutlicher skelettaler Ursache indiziert - dies gilt sowohl für die Klasse II,1 als auch für die Klasse II,2. Dabei kommt es zu einer Distalisierung des oberen und einer Mesialisierung des unteren Zahnbogens. Außerdem wird das Wachstum in Form einer Hemmung im Oberkiefer und einer Stimulierung im Unterkiefer mit entsprechenden Veränderungen im Bereich des Kiefergelenks beeinflusst. Die Behandlung mit festsitzenden funktionskieferorthopädischen Apparaturen hat sich als effektiv und zuverlässig erwiesen. Für die Herbst-Behandlung konnten auch eine sehr gute Langzeitstabilität (≥ 15 Jahre) und im Vergleich zur Normalbevölkerung positive Effekte hinsichtlich der Mundgesundheit ohne Auswirkungen auf die Kiefergelenkfunktion ermittelt werden.
Keywords: Klasse-II, 1-Malokklusion, Klasse-II, 2-Malokklusion, Herbst-Apparatur, Funktionskieferorthopädie, festsitzende funktionskieferorthopädische Apparaturen
OralchirurgiePages 326-329, Language: GermanHase, Isabella / Strietzel, Frank PeterFallbericht, differenzialdiagnostische Überlegungen und LiteraturübersichtPlattenepithelkarzinome der Mundhöhle machen etwa 5,6 % aller bösartigen Tumorerkrankungen aus. Die Inzidenz oraler Plattenepithelkarzinome bei HIV-seropositiven Patienten ist 9,2-fach höher als bei HIV-seronegativen Patienten. Im Zusammenhang mit auffälligen Befunden und Veränderungen der Mundschleimhaut sollte diese Erkrankungsart im zahnärztlichen Alltag berücksichtigt werden. Bei Persistenz von suspekten Läsionen der Mundschleimhaut über 14 Tage ist eine Abklärung durch Biopsie oder Konsil in der Oralchirurgie bzw. der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie erforderlich. In dem Fallbericht geht es um eine Veränderung im Bereich des dritten Quadranten eines 43-jährigen HIV-seropositiven Patienten, welche erst im späteren Verlauf als Plattenepithelkarzinom diagnostiziert wurde.
Keywords: Orales Plattenepithelkarzinom, HIV, Tumorerkrankung, antiretrovirale Kombinationstherapie
OralchirurgiePages 332-335, Language: GermanRoshanghias, Korosh / Peisker, AndreEin Fallbericht zum Grenzbereich zwischen Erhalten und ExtrahierenDie meisten Fremdkörper in der Nasennebenhöhle sind iatrogen eingebracht oder traumatologisch verursacht worden. In der Literatur werden beispielsweise während der Zahnentfernung versprengte Wurzelreste, Implantate, Abformmaterialien und im Rahmen der Wurzelkanalbehandlung verwendete Füllmaterialien beschrieben. Von entscheidender Bedeutung ist eine adäquate bildgebende Diagnostik zur Verifizierung und Lagebestimmung des Fremdkörpers. Hier hat das digitale Volumentomogramm bei schwierigen Fragestellungen das Computertomogramm weitestgehend verdrängt. Hinsichtlich der Entfernung des Fremdkörpers ist zurzeit die Knochendeckelmethode unter Einsatz der Ultraschallchirurgie das am wenigsten invasive Verfahren.
Keywords: Fremdkörper, Nasennebenhöhle, Kieferhöhle, digitale Volumentomographie, Ultraschallchirurgie, Knochendeckelmethode
AllgemeinmedizinPages 336-343, Language: GermanTröltzsch, Matthias / Tröltzsch, Markus / Kriegelstein, StefaniePhysiologische Grundlagen, Wirkungsweise und AnwendungsgebieteSeit der Vergabe des Medizinnobelpreises an die Forscher Allison und Honjo für ihre Entdeckung der sogenannten Immun-Checkpoints hat dieses Gebiet der Immunonkologie große Aufmerksamkeit erfahren. Bei Immun-Checkpoints handelt es sich um Moleküle von T-Zellen, welche die Intensität von Immunreaktionen beeinflussen können. Sie haben große Bedeutung in der Fremd-Selbst-Erkennung durch das Immunsystem. Neue Forschungsarbeiten konnten ihre Relevanz in der Immunresistenz von bösartigen Tumoren herausarbeiten. Dadurch bietet die Modulation der Immun-Checkpoints einen Angriffspunkt in der modernen Tumortherapie mit dem Ziel, das Immunsystem in seinem Kampf gegen ein Malignom wirksam zu unterstützen. Es ist gelungen, Antikörper gegen bestimmte Immun-Checkpoints zu entwickeln und damit Tumoren die Möglichkeit zur Immunevasion zu nehmen. In dem Beitrag werden die Grundlagen der Immunologie und Tumorimmunologie, die antitumorale Immunantwort sowie die Wirkungsweise und die Einsatzgebiete moderner Immun-Checkpoint-Inhibitoren vorgestellt.
Keywords: Checkpoint-Inhibitoren, Onkologie, Tumortherapie, Immunsystem, antitumorale Immunreaktion
Bildgebende VerfahrenPages 344-353, Language: GermanLuangchana, Penporn / Pornprasertsuk-Damrongsri, Suchaya / Kitisubkanchana, Jira / Wongchuensoontorn, ChanchaiZiel dieser Studie war es, die Prävalenz des Retromolarkanals (Canalis retromolaris) und seiner verschiedenen Konfigurationen mit Hilfe der digitalen Volumentomographie (DVT) zu untersuchen. DVT-Scans von Gebissen mit vorhandenen Weisheitszähnen aus dem Zeitraum von August 2013 bis Mai 2015 wurden retrospektiv ausgewertet. Zwei Untersucher beurteilten das Vorliegen eines Retromolarkanals, seine Konfiguration, die Kieferseite und das Geschlecht. Zunächst erfolgte eine Klassifizierung der Konfiguration des Retromolarkanals in drei Typen: Typ A = superiorer Typ, Typ B = radikulär-retromolarer Typ, Typ C = dentaler Typ. Im Lauf der Untersuchung wurden zwei weitere Typen entdeckt und in die Klassifikation aufgenommen: Typ D = Plexustyp und Typ E = anterior ziehender Typ. Die Verteilung zwischen den Geschlechtern und Kieferseiten wurde mittels Chi-Quadrat-Test statistisch analysiert. Eingeschlossen wurden insgesamt 201 Unterkieferstellen von 156 Patienten (99 Frauen, 57 Männer). Davon wiesen 128 Stellen (63,68 %) einen Retromolarkanal auf. Das Vorliegen eines Retromolarkanals stand in keinem statistischen Zusammenhang mit dem Geschlecht oder der Kieferseite. Die meisten Retromolarkanäle entsprachen dem radikulär-retromolaren Typ (Typ B, 38,10 %), gefolgt vom superioren Typ (Typ A, 29,83 %), vom dentalen Typ (Typ C, 19,73 %), vom Plexustyp (Typ D, 6,80 %) und vom anterior ziehenden Typ (Typ E, 5,44 %). Retromolarkanäle treten mit großer Häufigkeit auf und können in fünf Typen klassifiziert werden. Der Zahnarzt muss diese anatomische Struktur beachten, wenn er chirurgische Eingriffe in der retromolaren Region durchführt.
Keywords: Canalis mandibulae bifidus, digitale Volumentomographie, Canalis mandibulae, Retromolarkanal
Bildgebende VerfahrenPages 354, Language: GermanSchulze, DirkSubkutane GoldfädenTipps für die PraxisPages 356-359, Language: GermanBücking, WolframDie direkte BrückenverlängerungZahnmedizin allgemeinPages 360-361, Language: GermanDevigus, AlessandroPraxismanagementPages 362-364, Language: GermanWinzen, OlafOrdnungsgemäße Berechnung von Zuschlägen aus GOZ und GOÄPraxismanagementPages 366-367, Language: GermanZurstraßen, ArnoNeue Rechtsprechung zur Verfallklausel bei der Anstellung von ZahnärztenPages 370-371, Language: GermanBischoff, Johannes G. / Jäger, SabineSteuerhochrechnungen schützen vor bösen Überraschungen