EditorialPages 1125, Language: GermanFrankenberger, RolandZahnerhaltungPages 1132-1146, Language: GermanStaehle, Hans JörgTeil 1: Einflügelige Zahnverbreiterungen (Kategorie I)Für den direkten Lückenschluss mit konservierenden Methoden kommen diverse Restaurationsformen in Betracht, die sich in fünf Kategorien einteilen lassen. Neben metall-, keramik- sowie glasfaserfreien Kompositanhängern und Blockverbindungen (Kategorien II bis V) stehen auch Zahnverbreiterungen (Kategorie I) zur Verfügung. In dem Beitrag werden die technischen Arbeitsschritte, die Vor- und Nachteile sowie die daraus abzuleitenden Empfehlungen für klinische Einsatzgebiete der letztgenannten Kategorie vorgestellt.
Keywords: Einzelzahnlücken, Lückenschluss, Lückenmonitoring, Zahnverbreiterungen, Zahnanhänger, Kompositrestaurationen
ParodontologiePages 1148-1159, Language: GermanStein, Jamal M.Die meisten Parodontitisfälle können mittels alleiniger antiinfektiöser Therapie erfolgreich behandelt werden. Hingegen spielen bei fortgeschrittenen Parodontalerkrankungen korrektive chirurgische Maßnahmen eine bedeutende Rolle. Dabei sollte die Wahl des geeigneten Verfahrens stets unter Berücksichtigung der Einzelzahnprognosen und der prothetisch-implantologischen Planung erfolgen. Grundsätzlich können reparative, regenerative und resektive parodontalchirurgische Techniken unterschieden werden. Während resektive Maßnahmen bei supraalveolären und flachen infraalveolären Defekten im ästhetisch nicht kritischen Bereich indiziert sind, erlauben tiefe infraalveoläre Defekte einen regenerativen Ansatz unter Nutzung von unterschiedlichen papillenerhaltenden und minimalinvasiven Lappendesigns. Klassische reparative Verfahren zur Taschenreduktion spielen aus heutiger Sicht eine untergeordnete Rolle. Eine Restindikation liegt allerdings für supraalveoläre Taschen im Seitenzahnbereich mit einem Mindestanteil an keratinisierter Gingiva vor. Bei interradikulären Defekten bestimmen der Grad und die Lage der Furkation die therapeutische Tendenz. In dem Beitrag werden die wichtigsten Kriterien für die Wahl des Lappendesigns erläutert und Entscheidungshilfen für die Praxis angeboten.
Keywords: Korrektive chirurgische Therapie, regenerative Parodontaltherapie, Papillenerhaltungslappen, apikaler Verschiebelappen, Lappendesign
ProthetikPages 1162-1172, Language: GermanMaischberger, Christian / Stawarczyk, Bogna / Liebermann, AnjaTeil 1: Gingivales Weichgewebsmanagement und blutstillende MittelDer Übersichtsartikel soll einen Überblick über die während einer prothetischen Behandlung zum Einsatz kommenden blutstillenden Retraktionsmittel geben und mögliche Schwierigkeiten aufzeigen, mit denen Zahnärzte dabei konfrontiert werden können. Blutstillende Mittel sind wichtig, um eine erfolgreiche Retraktion und eine Blutstillung im gingivalen Sulkus zu erzielen, aber sie können zahlreiche negative Einflüsse sowohl auf die prothetische Behandlung als auch auf die oralen Strukturen haben. Der Beitrag beleuchtet diese Einflüsse, die jeder Zahnarzt kennen sollte. In den Datenbanken PubMed und Google Scholar erfolgte eine Suche nach Publikationen bis einschließlich 2017, wobei die folgenden Stichwörter in verschiedenen Kombinationen verwendet wurden: "hemostatic agent", "astringent", "astringency", "epinephrine", "ferric sulfate", "aluminum chloride", "hemorrhage control", "soft tissue", "hard dental tissue", "self-etch adhesive", "total-etch adhesive", "bond strength", "impression", "gypsum", "plaster cast" und "dental cast". In den letzten drei Jahrzehnten gab es einen Wandel bei den von Zahnärzten präferierten blutstillenden Mitteln weg von Epinephrin und hin zu Adstringenzien wie Aluminiumchlorid (AlCl3) und Eisen-III-Sulfat (Fe2(SO4)3. Alle zurzeit bekannten blutstillenden Mittel verursachen eine lokale, temporäre Schädigung der gingivalen Strukturen, aber nur Epinephrin hat auch negative systemische Auswirkungen. Verschiedene Studien, die sich mit dem Einfluss blutstillender Mittel auf Abformmaterialien beschäftigten, kamen zu höchst widersprüchlichen Ergebnissen hinsichtlich einer möglichen hemmenden Wirkung auf die Aushärtung, was wahrscheinlich der mangelnden Standardisierung der Versuchsdurchführung in den einzelnen Untersuchungen geschuldet ist. Blutstillende Mittel scheinen die Oberflächenstruktur des Dentins zu verändern und es damit resistenter gegen Säureätzung zu machen. Daher ist die im Vergleich zu Total-Etch-Adhäsiven relativ niedrige Azidität selbstätzender Adhäsive eventuell nicht aggressiv genug, um eine resistentere Dentinoberfläche ausreichend zu ätzen, was wiederum in einem verringerten adhäsiven Haftverbund resultieren könnte.
Keywords: Blutstillung, blutstillende Retraktionsmittel, Abformung, Gingivaretraktion, Hämostatika, Adstringenzien, Adrenergika
ImplantologiePages 1174-1180, Language: GermanBeger, Benjamin / Al-Nawas, BilalDie dentale Implantologie hat die prothetischen Konzepte beim festsitzenden Zahnersatz grundlegend geprägt. Dentale Implantate aus Titan sind aus der modernen Zahnmedizin nicht mehr wegzudenken. Titanbasierte Werkstoffe werden jedoch in jüngster Vergangenheit verdächtigt, durch Korrosion und proentzündliche Aktivierung des Immunsystems eine Periimplantitis bzw. sogar systemische Reaktionen hervorrufen zu können. In der wissenschaftlichen Literatur wird eine mögliche Unverträglichkeit gegen den Werkstoff Titan sehr kritisch bewertet. Der Beitrag soll das aktuelle Wissen und bekannte immunologische Pathomechanismen beleuchten sowie Vorschläge für den Umgang mit dem Problem in der klinischen Praxis aufzeigen.
Keywords: Titanimplantat, Titanoxidpartikel, Titanallergie, Titanunverträglichkeit, Periimplantitis, Immunantwort, Zirkonoxidimplantat, proentzündliche Zytokine, unspezifische Entzündungsreaktion
KinderzahnmedizinPages 1182-1191, Language: GermanGlas, TorstenDer unterschätzte Aspekt in der zahnmedizinischen PräventionTrotz effizienter zahnmedizinischer Behandlungsverfahren und umfassender Konzepte zur Prophylaxe profitiert etwa ein Drittel der Bevölkerung zu wenig oder gar nicht davon, weil bei ihm eine phobische Störung gegenüber einzelnen Therapiemaßnahmen oder der gesamten Zahnbehandlung vorliegt. Wird ein Teil dieser Phobien als Variante einer posttraumatischen Belastungsstörung aufgefasst, erscheint eine gezielte Betreuung aus medizinethischen Gründen zwingend. Während psychologisch begründete präventive Strategien sowie strukturierte therapeutische Interventionsverfahren bei ausgeprägter Zahnbehandlungsangst im zahnärztlichen Alltag Routine und Bestandteil des Präventionskonzeptes sein sollten, werden demgegenüber wissenschaftlich begründete und strukturierte Vorgehensweisen im Zahnmedizinstudium bislang kaum vermittelt. Ziel des Beitrags ist es daher, wesentliche Aspekte der zahnärztlichen Prävention und Intervention bei Angststörungen bzw. Behandlungsphobien zusammenzufassen.
Keywords: Angststörung, Furcht, Zahnbehandlungsphobie, Panik, Hypnose, Prävention, Prophylaxe
OralchirurgiePages 1194-1200, Language: GermanAhmed, Zeynab / Zürcher, Andrea / Filippi, AndreasDrei FallberichteEin lineares Gingivaerythem im Bereich der Frontzähne kann unterschiedliche Auslöser haben. Bei allgemeinmedizinisch gesunden Patienten können Faktoren wie Frontzahntrauma, Mundatmung und vermehrte Plaqueakkumulation zu einer marginalen Rötung der Gingiva führen. Die Behandlung richtet sich nach der jeweils vorliegenden Ursache. Neben der Plaquekontrolle durch Zahnreinigung und Mundhygieneinstruktionen können bei Therapieresistenz auch andere Optionen (z. B. Probiotika) in Erwägung gezogen werden.
Keywords: Lineares Gingivaerythem, Gingivarötung, Mundschleimhauterkrankungen, Zahnunfall, Probiotika
AlterszahnmedizinPages 1202-1218, Language: GermanSchlüter, Nadine / Luka, BenediktDer Anteil der Senioren in der allgemeinen Bevölkerung nimmt zu. Mit dem Alter geht eine Vielzahl von Veränderungen sowohl im Bereich der allgemeinen Gesundheit als auch in der Mundhöhlen-region einher, welche direkt oder indirekt das Risiko für Erkrankungen an intraoralen Hart- und Weichgeweben erhöhen können. So treten beispielsweise gehäuft parodontale Erkrankungen auf, die zu einer Freilegung von Wurzeloberflächen führen. Diese unterliegen nun einem höheren Risiko, an Karies zu erkranken. Grunderkrankungen werden in der Regel entsprechend verschiedener Leitlinien mit unterschiedlichen verschreibungspflichtigen Medikamenten und Wirkstoffen behandelt, die diverse Nebenwirkungen entfalten können. Je höher die Zahl der verordneten Wirkstoffe ist, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit von Interaktionen. Eine für die Mundgesundheit entscheidende und sehr regelmäßig auftretende Nebenwirkung besteht in der Reduktion des Speichelflusses, die wiederum mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung von Karies und Schleimhauterkrankungen verbunden ist. Insgesamt stellt die Behandlung von betagten oder sogar geriatrischen Patienten ein komplexes Feld dar, das derzeit in der Zahnmedizin noch wenig Beachtung findet. Der Beitrag soll deshalb zum einen das Bewusstsein für diese Patientengruppe schärfen. Zum anderen sollen einfache Präventionsansätze vorgestellt werden, welche die Mundgesundheit auch bei dieser vulnerablen Patientengruppe länger erhalten können.
Keywords: Senioren, Prävention, altersbedingte Veränderungen, Xerostomie, reduzierter Speichelfluss, Multimedikation, Wurzelkaries
Bildgebende VerfahrenPages 1220, Language: GermanSchulze, DirkParästhesie und Dysästhesie nach Insertion eines ImplantatsZahnmedizin allgemeinPages 1222-1230, Language: GermanDettinger, Jürgen / Pfefferkorn, Frank / Reiss, Bernd / Kern, ManfredErgebnisse einer zwischen 2015 und 2017 durchgeführten PraxisbefragungVorgestellt werden die Resultate einer von der AG Keramik in den Jahren 2015, 2016 und 2017 unter 1.000 Zahnärzten durchgeführten Praxisbefragung. Diese ergab u. a., dass vollkeramische Restaurationswerkstoffe in vielen Indikationen Metalllegierungen abgelöst haben. Der Anteil der Keramik für Zahnersatz liegt bei 64 % mit steigender Tendenz. 50 % der keramischen Versorgungen werden computergestützt (CAD/CAM-Verfahren) hergestellt. Bevorzugter Werkstoff für Kronen und Brücken ist Zirkonoxid, teilweise mit Verblendung. Auch für implantatgetragene Strukturen wird besonders im ästhetisch sensiblen Frontzahnbereich zunehmend Zirkonoxidkeramik eingesetzt. Bei der Auswahl des Restaurationswerkstoffs lassen sich Zahnärzte von der Indikation und der Lage der Restauration im Kiefer leiten, ebenso von den ästhetischen Möglichkeiten der Keramik sowie von den funktionellen Gegebenheiten. Generell bewerten Zahnärzte die Vollkeramik als reliablen Werkstoff und äußern die Absicht, metallbasierte Restaurationen zunehmend zu substituieren und stattdessen Keramik einzusetzen.
Keywords: Vollkeramik, Restaurationswerkstoffe, Materialauswahl, Befestigungstechnik, Praxisbefragung
Zahnmedizin allgemeinPages 1232-1233, Language: GermanDevigus, AlessandroPraxismanagementPages 1236-1238, Language: GermanWinzen, OlafPatientenaufklärungPraxismanagementPages 1240-1241, Language: GermanZurstraßen, ArnoWachsende rechtliche Anforderungen an Zahnärzte beim Datenschutz und QualitätsmanagementPraxismanagementPages 1244-1245, Language: GermanTalmann, KatharinaKeine Pflicht zur Aufklärung über PräparationsmethodePraxismanagementPages 1248-1250, Language: GermanBischoff, Johannes G. / Schrey, JuliaSteuerfreie Heilbehandlung oder nicht? - Was Zahnärzte über die Umsatzsteuer wissen müssen