EditorialPages 955, Language: GermanFilippi, AndreasEditorialOralchirurgiePages 962-967, Language: GermanStriegel, Marcus / Schwenk, ThomasBraucht es noch eine neue Disziplin in der Zahnmedizin und warum ausgerechnet Sportzahnmedizin? Gibt es doch schon eine Aufsplitterung in so viele Bereiche. In den letzten Jahren haben sich immer mehr zahnmedizinische Bereiche herauskristallisiert und spezifiziert, allen voran die Implantologie als Unterbereich der Chirurgie. Aber auch die ästhetische Zahnheilkunde ist hier zu nennen. Auch diese, zunächst von vielen Kollegen als redundant und unnötig bezeichnete Disziplin hat einen enormen Zuspruch erfahren und ist aus der Arbeitswelt des Zahnarztes nicht mehr wegzudenken. Eine ähnliche Entwicklung nimmt auch die Sportzahnmedizin. Sowohl Ästhetik als auch Gesundheit, körperliche Fitness und Performance sind aktuelle Lifestylethemen, welche speziell junge Kollegen in ihren Bann ziehen und so das Interesse für andere zahnmedizinische Bereiche wie z. B. Parodontologie und Funktion wecken. Die Sportzahnmedizin vereinigt nämlich viele bereits existierende medizinische und zahnmedizinische Disziplinen und eine Interaktion mit diesen ist essenziell. Der enge Bezug zu medizinischen Fachbereichen wie Orthopädie, Physiologie, Ernährungswissenschaft, Traumatologie – um nur einige zu nennen – erhöht den Status der „Zahn-Medizin“.
Keywords: Sportzahnmedizin, Traumatologie, Ausbildung, Zertifizierung
OralchirurgiePages 970-979, Language: GermanFilippi, Andreas / Krastl, GabrielZahnunfälle beim Sport passieren häufig, das Risiko hängt sehr von der Sportart, dem Leistungsniveau und der Position auf dem Spielfeld ab. Das Verhalten unmittelbar nach einem Zahnunfall beeinflusst die Prognose der verletzten Zähne zum Teil erheblich. Entsprechende Informationsposter, wie man sich nach einem Zahnunfall korrekt verhält, sollten heute in allen professionell organisierten und/oder betreuten Sportstätten wie Stadien, Sporthallen, Schwimmbädern etc. vorhanden sein, ebenso eine Zahnrettungsbox. Zur Prävention von Zahnunfällen sollte das Tragen eines professionellen Zahnschutzes im organisierten Sport gefördert werden. Ein Zahnschutz, der tatsächlich vor Zahnunfällen schützen soll, muss über einen Zahnarzt und einen Zahntechniker oder ein Praxislabor angefertigt werden. Konfektionierter oder konfektionierter und individuell adaptierbarer Zahnschutz bieten keinen ausreichenden Schutz vor Zahnunfällen beim Sport.
Keywords: Zahntrauma, Verhalten am Unfallort, Zahnrettungsbox, Zahnschutz, Prävention von Zahnunfällen
Orale MedizinPages 982-992, Language: GermanClaas, Holger / Saathoff, FrankDer professionalisierte Spitzensport ist gekennzeichnet durch facettenreiche Herausforderungen. Welche Rolle kann die Sportzahnmedizin für die Gesundheit und Leistungserbringung bzw. -steigerung eines Athleten einnehmen? Sportzahnmedizin verbindet disziplinübergreifend Wissenschaftlichkeit zu einem interdisziplinären Konzept. Das „Sportzahnärztliche Screening“ bzw. der „Sportzahnärztliche Befund“ spielen dabei eine wichtige Rolle in der Gesamtbeurteilung der Gesundheit eines Athleten. Somit wird der zertifizierte Zahnarzt Teil eines interdisziplinären medizinischen Betreuerteams. Die Struktur des Befundungskonzeptes ermöglicht die klare Zuordnung in Risikoprofile mit entsprechenden zahnmedizinischen und medizinischen Therapieempfehlungen. Daraus entstehen fundamentale Mehrwerte für Athleten und Betreuer.
Keywords: Screening, Befundung, Performance, Interdisziplinarität, interdisziplinäre sportzahnmedizinische Risikoermittlung („ISR3“-Index nach Saathoff und Claas), Prävention, SPIKES
Orale MedizinPages 994-1006, Language: GermanMarquardt, Siegfried / Plaster, Udo / Kraus, Kornelius / Hergenroether, RalfDie erfolgreiche Rehabilitation eines dysfunktionellen Leistungs- und Amateursportlers hängt von
ganzheitlichen Parametern entscheidend ab. Daher ist für eine zielgerichtete Therapie eine genaue
Analyse und Anamnese vom Scheitel bis zur Sohle ausschlaggebend. Das Erkennen der absteigenden
und aufsteigenden Ketten, die u. a. durch Traumata, Überbelastung, Habits oder Fehlentwicklungen
im Wachstum entstehen können, steht dabei im Mittelpunkt. Im langfristigen Leistungsaufbau ist die
Gesundheit des Bewegungsapparates eine wesentliche Erfolgskomponente. Hierfü r ist neben der
Regeneration auch die Koordinationsfä higkeit eine elementare Voraussetzung. Studien haben
gezeigt, dass der Einsatz der Performanceschiene zur Leistungssteigerung der Reaktivkraft führen
kann. Entscheidend für den Erfolg ist aber die wirkungsvolle interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Dafür braucht es ein funktionelles und kybernetisches Verständnis des menschlichen Organismus
und handwerkliches Können. In der hier dargestellten Fallstudie mit „Höhen-Pathologie“ führte das
interdisziplinäre Behandlungskonzept zur Steigerung der Kieferkoordination, welche sich positiv auf
die allgemeine Körperstabilität und Leistungsfähigkeit auswirkte.
Keywords: Performanceschiene, Planesystem, natürliche Kopfposition (NHP), Physiotherapie, kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD)
Orale MedizinPages 1008-1017, Language: GermanAttin, Thomas / Körner, Philipp / Wegehaupt, FlorianDer Beitrag befasst sich mit verschiedenen Hintergründen des gehäuft beobachteten Auftretens von Zahnerosionen bei Sportlern. Er fasst Grundlagen zur Entstehung von erosiven Zahnhartsubstanzdefekten sowie besondere ätiologische Faktoren für Sportlergruppen mit erhöhter Erosionsprävalenz zusammen und schließt mit Hinweisen zur Prävention.
Keywords: Erosiver Zahnhartsubstanzverlust, Erosionen, Sportler, Risikofaktoren, Ernährung
Orale MedizinPages 1020-1031, Language: GermanOhlendorf, DanielaDieser Beitrag fasst zwei Beiträge zusammen, die sich dem Thema „Auf- und absteigende Funktionsketten funktionaler Interdependenzen zwischen der Kieferlage und der motorischen Kontrolle von Haltung und Bewegung“ widmeten. Nun sollen auf- und absteigende Wirkungsketten kombiniert dargestellt werden, indem auf übergeordnete Fragestellungen eingegangen wird. Bei der Beantwortung der Fragen muss bedacht werden, dass es sich bei den Erklärungsansätzen um abstrakte Analysekonzepte handelt, d. h. um theoretische Generalisationen der Resultate, von denen individuelle Ergebnisse der motorischen Kontrolle der individuellen Körperhaltung oder Bewegung immer abweichen können. Gegenstand dieses Beitrages sind vorrangig Studienergebnisse der Autorengruppe um Ohlendorf der Jahre 2008 bis 2020.
Keywords: Kraniomandibuläres System (CMS), Bewegungssystem, Gleichgewichtsregulation, Körperstatik, okklusale Interferenz, Mundschutz
Orale MedizinPages 1034-1041, Language: GermanSteegmann, Julius / Raith, Stefan / Bartella, AlexanderMit einem Anteil von 10 bis 42 % bilden knöcherne Verletzungen des Gesichtsschädels eine hohe Inzidenz im Sport. Für den betreuenden Arzt stellt neben der Kenntnis und Diagnostik von akuten Maßnahmen nach einer Gesichtsfraktur der schnellstmögliche „Return to play“ – also die Rückkehr zur vollen Sportfähigkeit – eine Herausforderung dar. Diese ist individuell abzuwägen. Eine wichtige Maßnahme zur Ruhigstellung des Frakturbereiches besteht im Einsatz von Sportmasken. Durch die gezielte Abstützung auf den angrenzenden, nichtfrakturierten Bereichen kann die physiologische Knochenheilung ohne äußere Einflüsse erfolgen. Die Wiederaufnahme des Spielbetriebes muss individuell nach Sportart und Trauma im interdisziplinären Austausch entschieden werden. Die Digitalisierung des Herstellungsprozesses mittels Scanverfahren und 3-D-Drucker ermöglicht die berührungsfreie und passgenaue Herstellung ohne zeitliche Verzögerung.
Keywords: Sportmaske, „Return to play“, Sportzahnmedizin, Gesichtstrauma, Sport
Orale MedizinPages 1044-1050, Language: GermanEngelke, Wilfried / Kahn, Sandra / Saathoff, Frank / Claas, HolgerAtmung ist auf das Engste mit der athletischen Leistung (Leistungsperformance) verknüpft.
Ohne eine optimale Oxygenation aus der Atemluft ist sportliche Höchstleistung nicht denkbar.
Die Lungenfunktion ist daher seit jeher essenzieller Gegenstand der sportmedizinischen Forschung. Die oberen Luftwege, anatomisch im Wesentlichen aus Nase, Mund und Rachen bestehend und funktionell als luftleitende Hohlräume (Ventilationskompartimente) definiert, finden zunehmend mehr Beachtung. Hier ist neben anderen Disziplinen auch die Zahnmedizin beteiligt. Sie hat sich bisher in der Therapie obstruktiver Schlafapnoen mittels Protrusionsschienen etabliert. In der Sportzahnmedizin zeigen sich nun erste Interventionsansätze zur Optimierung der Ventilation der oberen Atemwege. Hierfür werden spezielle Apparaturen und Atmungsübungen entwickelt. Dieser Beitrag gewährt Einblicke in ein an Bedeutung gewinnendes Teilgebiet der Sportzahnmedizin und erklärt somit dessen Stellenwert für den Sportzahnarzt und seine fachliche Expertise.
Keywords: Sportzahnmedizin, Atmungsoptimierung, Performance, Sportmedizin, Schlafapnoe, biofunktionelles Modell, Sauerstoffmaximierung, Up-lock-Respiration
Orale MedizinPages 1052-1062, Language: GermanMerle, Cordula / Wüstenfeld, Jan / Rossbach, Cornelius / Wolfarth, Bernd / Schmalz, Gerhard / Ziebolz, DirkWissensstand und Bedeutung für die PraxisNach aktuellen Kenntnissen weisen Leistungssportler eine hohe Prävalenz oraler Entzündungszustände auf, wobei insbesondere Gingivitis in dieser Patientengruppe verstärkt vorkommt. Hierfür sind neben einer möglicherweise unzureichenden persönlichen Mundhygiene zahlreiche im Leistungssport be-
gründete Ursachen – nicht zuletzt die körperliche Belastung selbst – zu diskutieren. Nach heutigen Kenntnissen kann sich die Mundgesundheit über verschiedene Faktoren negativ auf die Leistungsfähigkeit der Sportler auswirken. Sowohl orale Beschwerden (Schmerzen, Funktionseinschränkungen) als auch systemische Auswirkungen oraler Entzündungen sind mögliche Einflussfaktoren. Eine komplexe bidirektionale Wechselbeziehung zwischen Leistungssport und oraler Inflammation ist in diesem Zusammenhang vorstellbar. Hierfür bedarf es der tiefergehenden wissenschaftlichen Aufarbeitung der Thematik sowie einer koordinierten sportzahnmedizinischen Betreuung mit einem interdisziplinären Fokus.
Keywords: Sportzahnmedizin, orale Inflammation, Leistungsfähigkeit, Leistungssport, Parodontitis, Mundgesundheit
Orale MedizinPages 1064-1076, Language: GermanGöttfert, Florian / Herzog, JohannaSportzahnmedizin in Deutschland ist aktuell in aller Munde. Doch was steckt hinter der fixen Idee, Athleten über das kraniomandibuläre System zu unterstützen und damit ihre sportliche Leistungen zu verbessern? In diesem Artikel werden die möglichen Wirkmechanismen individuell hergestellter Performanceschienen erklärt und aufgezeigt. Geschwindigkeit, Maximalkraft, Ausdauer, gesteigerte Koordination und Balance sowie Beweglichkeit – all diese Parameter können je nach Athlet verbessert werden. Zudem werden Sie mithilfe von QR-Codes in diesem Artikel zu Sportlervideos und -interviews geführt, die diese Leistungsoptimierungen verdeutlichen.
Keywords: Performanceschiene, Kieferrelation, Aufbissschiene, kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD), funktionelle Zahnmedizin, Leistungsoptimierung
Zahnmedizin allgemeinPages 1077, Language: GermanOrale MedizinPages 1078-1086, Language: GermanTennert, ChristianInsgesamt gibt es nur wenige Belege, die sich direkt mit der Rolle einer entzündungshemmenden Ernährung bei Sportlern befassen. Sportler sind durch stetiges Training und Wettkampf sehr großen physischen Belastungen ausgesetzt. Hierbei gilt es, das Immunsystem bestmöglich zu unterstützen, Entzündungsprozesse im Köper möglichst schnell zu bekämpfen und unerwünschte entzündliche Reize zu vermeiden. Es gibt mittlerweile viele Hinweise aus kontrollierten, randomisierten klinischen Studien, inwieweit Nahrungsbestandteile im Körper neutrale, pro- oder antiinflammatorische Effekte haben. Aus diesem Wissen über die Wirkung von Nahrungskomponenten können gezielt antiinflammatorische Diäten abgeleitet werden, die Sportler bei der Regeneration, dem Überwinden von entzündlichen Verletzungen und der Gesunderhaltung unterstützen können. Die allgemeinen Prinzipien einer entzündungshemmenden Ernährung bestehen in einer pflanzenbasierten Ernährung, die reich an Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten, Nüssen, Vollkorn und gesunden Fetten, jedoch arm an Zucker, Auszugsmehlen, tierischen Produkten und Transfettsäuren ist.
Keywords: Inflammation, Entzündung, Ernährung, Nahrung, Sport
Bildgebende VerfahrenPages 1088, Language: GermanSchulze, DirkAtlasZahnmedizin allgemeinPages 1090-1091, Language: GermanDevigus, AlessandroZeitschriftenreferatePraxismanagementPages 1094-1097, Language: GermanWinzen, OlafAbrechnungPraxismanagementPages 1098-1100, Language: GermanZurstraßen, ArnoRechtsfragenPraxismanagementPages 1102-1103, Language: GermanBischoff, Johannes G. / Kekule, JuliaSteuerrecht