EditorialPages 427, Language: GermanSader, Robert / Hugger, AlfonsZahnheilkunde interdisziplinärPages 434-440, Language: GermanReusch, Diether / Schick, Karina / Strüder, Jan / Lenze, Paul Gerd / Fasel, SaschaNeben älteren Patienten, die prothetisch versorgt werden müssen, finden sich in unserer Praxis immer mehr Jugendliche ein, die einen Verlust von Zahnschmelz im Bereich der lnzisalkanten der Ober- und Unterkieferfrontzähne, der Palatinalflächen der Oberkieferfrontzähne sowie der Seitenzahnkauflächen aufweisen. Die Ursachen sind parafunktionelle Aktivität, Stressverarbeitung sowie immer wieder säurehaltige Nahrungsmittel und Getränke und/oder Reflux. Daher steigt der Bedarf an komplexen Rehabilitationen des Kauorgans, oft unter Einbeziehung aller Zähne. Moderne Technologien wie Adhäsivtechnik und Materialien wie Lithiumdisilikatkeramik und Zirkoniumoxid ermöglichen es uns, hochfesten Zahnersatz bei äußerst geringen Materialschichtstärken herzustellen. Hochfest heißt, dass diese Materialien im Gegensatz zu Gold, welches sich bei vorhandenen Interferenzen und parafunktioneller Aktivität des Patienten verformt, oder zu Metallkeramik, welche Chipping verursachen, nicht nachgeben. Kollidieren Höcker bei bruxierenden Patienten unter Verwendung dieser Materialien, so führen die hohen, hierbei auftretenden Kräfte nicht zu Verformung oder Chipping des Materials, sondern wirken ungefiltert auf Zahn, Parodont und Kieferknochen ein. Zusätzlich können Muskelprobleme und in seltenen Fällen Schäden am Kiefergelenk die Folge sein. Wir Zahnärzte übernehmen bei solchen umfassenden prothetischen Rehabilitationen eine hohe Verantwortung. Um ihr gerecht zu werden, ist es nach unserer Auffassung unabdingbar, jeder komplexen Rehabilitation einen detaillierten Bauplan zugrunde zu legen und hierzu eine funktionsbezogene diagnostische Wachsung anzufertigen.
Manuskripteingang: 08.02.2022, Manuskriptannahme: 16.02.2022
Keywords: Diagnosewachsung, Mock-up, Wax-up, Präparationsplanung, minimalinvasive Präparation, Visualisierung der Planung
Zahnheilkunde interdisziplinärPages 442-446, Language: GermanHellmann, Daniel / Hugger, Alfons / Schindler, Hans J.In der Zahnmedizin und Zahntechnik werden üblicherweise Okklusionskonzepte angewendet, die erdachte Ordnungsprinzipien mit therapeutischer Zielsetzung darstellen. Sie unterscheiden sich in der Regel deutlich von der Gestalt natürlicher Okklusionsbeziehungen. Daher erscheint es ratsam, bei der Notwendigkeit der Rekonstruktion von okklusalen Kontaktflächen bei funktionsgesunden Patienten das bereits adaptierte Okklusionskonzept des Restgebisses sowie den adaptierten Funktionsraum des Unterkiefers zu übernehmen. Es ist nicht die Perfektion der zahntechnischen Ausführung von okklusalen Rekonstruktionskonzepten, die den Schlüssel zu einer gelungenen prothetischen Versorgung darstellt, sondern die enorme Adaptationsfähigkeit des stomatognathen Systems, die jedoch bei einzelnen jüngeren und vielen älteren Patienten eingeschränkt sein kann.
Manuskripteingang: 14.02.2022, Manuskriptannahme: 03.03.2022
Keywords: Okklusion, Okklusionskonzepte, Rehabilitation, Funktionsraum, Interkuspidation
Zahnheilkunde interdisziplinärPages 448-454, Language: GermanWeber, DanielEin rechtzeitiges Erkennen und korrektes Bewerten von Dysfunktionen ist wichtig, um den Verlauf restaurativer und/oder kieferorthopädischer Behandlungen nicht ungünstig zu beeinflussen und den Therapieablauf vorhersehbar zu gestalten. Als diagnostische Basis zur Bewertung von Leitsymptomen der kraniomandibulären Dysfunktion (CMD; Schmerz, Funktionseinschränkung und Kiefergelenkgeräusche) kommen die klinische Funktionsanalyse und ergänzende Techniken der manuellen Strukturanalyse zum Einsatz. Mit diesen Bewertungsoptionen können auffällige Symptome als Befunde beschrieben und folgerichtige Diagnosen abgeleitet werden. Anschließend ist es möglich, Therapieansätze einzuleiten oder bei Nichtbehandlungsbedarf Überbehandlungen zu vermeiden. Beide Diagnostikverfahren sind in der zahnärztlichen Praxis nach theoretischer und praktischer Schulung unkompliziert und ohne instrumentellen Aufwand umsetzbar.
Manuskripteingang: 08.02.2022, Manuskriptannahme: 01.03.2022
Keywords: Kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD), Myopathie, Arthropathie, Okklusopathie, klinische Funktionsanalyse, manuelle Strukturanalyse
Zahnheilkunde interdisziplinärPages 456-468, Language: GermanAhlers, M. Oliver / Wetselaar, PeterWährend die Kariesinzidenz erfreulicherweise zurückgeht, steigt die des Zahnverschleißes. Im Sinne einer präventionsorientierten Zahnheilkunde ist es wichtig, die Betroffenen früh zu erkennen, die individuellen Ursachen zu identifizieren und möglichst abzustellen. Von die hierfür vorgeschlagenen Befundschemata sieht nur das „Tooth wear evaluation system“ (TWES) 2.0 eine mehrstufige Untersuchung vor. Es beruht auf einer Basisdiagnostik in Form des Zahnverschleiß-Screenings zur Identifikation auffälliger Patienten. Bei diesen wird als erweiterte Diagnostik ein detaillierter Zahnverschleiß-Status erhoben – mit quantitativer Erfassung der Verschleißgrade aller Zähne pro Zahn. Ergänzt wird sie durch eine qualitative Suche nach Zeichen pathologischen Zahnverschleißes sowie von Hinweisen auf die Verschleißursache. Der nachfolgende Beitrag beschreibt die stufenweise Diagnostik und ihre Umsetzung in der digitalen Praxis.
Manuskripteingang: 25.03.2022, Manuskriptannahme: 26.03.2022
Keywords: Zahnverschleiß, Zahnverschleiß-Screening, Zahnverschleiß-Status, „Tooth wear evaluation system“ (TWES) 2.0, Bruxismus, Erosionen
Zahnheilkunde interdisziplinärPages 470-477, Language: GermanSchmitter, Marc / Imhoff, BrunoIn den letzten Jahrzehnten hat sich der Fokus in der Funktionsdiagnostik und -therapie stark gewandelt. Standen früher oftmals rein zahnärztliche Maßnahmen im Mittelpunkt der Therapieversuche, vorzugsweise Veränderungen der Okklusion, so haben sich auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse multimodale Behandlungskonzepte als erfolgreicher erwiesen. Es ist hierbei eine Herausforderung für Behandler und Patienten, diese erweiterten Therapieoptionen zielführend zu nutzen. Je nach Beschwerdebild und -intensität sowie Erkrankungsdauer stehen unterschiedliche Optionen zur Verfügung. Oft unterschätzt wird die Bedeutung der Informationstherapie, die jeder anderen Behandlung vorausgehen sollte. Auch ist stets zu überlegen, welche Maßnahmen eine Schienenbehand-lung ergänzen oder ersetzen können. Der nachfolgende Artikel fokussiert auf ausgewählte Behandlungsmaßnahmen. Psychologische Verfahren sind in Abhängigkeit von der Indikation ggf. ergänzend einzusetzen.
Manuskripteingang: 25.02.2022, Manuskriptannahme: 03.03.2022
Keywords: Kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD), physikalische Maßnahmen, multimodale Therapie, indikationsspezifische Schienentherapie
Zahnheilkunde interdisziplinärPages 478-484, Language: GermanAini, Tuba / Güth, Jan-Frederik / Görl, SteffaniDer Verlust der Vertikaldimension ist oftmals mit einem hohen Behandlungsaufwand verbunden, da in der Regel alle Zähne zumindest eines Kiefers therapiert werden müssen. Neben der Frage, welche prothetisch-restaurative Versorgung die ideale ist, spielt die Funktionsdiagnostik eine wesentliche Rolle für den Erfolg einer komplexen Bisslagenveränderung. Jeder irreversiblen rekonstruktiven Maßnahme sollte eine okklusale Erprobung mithilfe von Okklusionsschienen und/oder Langzeitprovisorien (LZP) vorangehen. Nach einem gewissen Zeitraum – bei vorbestehender Symptomatik einer kraniomandibulärer Dysfunktion (CMD) nach ca. 6 Monaten mit stabiler Funktionsverbesserung, bei rein prothetisch-restaurativer Begründung nach ca. 3 Monaten – besteht die Herausforderung, die Bisslage der Schiene exakt in eine prothetische Versorgung umzusetzen. Zu dem Bestreben, minimalinvasiv vorgehen zu wollen, kommen steigende Ansprüche an die Ästhetik und Funktion bereits in der provisorischen Phase hinzu. Nachfolgend werden mögliche Wege erläutert, wie die Umsetzung der Schienenbisslage in eine definitive Versorgung erfolgreich gelingen kann. Das praktische Vorgehen im klinischen Alltag sowie ein innovatives Schienenkonzept (Münchner Schiene) werden beschrieben.
Manuskripteingang: 31.01.2022, Manuskriptannahme: 03.03.2022
Keywords: Schienentherapie, Münchner Schiene, Polycarbonatschiene, Bisshebung, Vertikaldimension, Rekonstruktion
Zahnheilkunde interdisziplinärPages 486-492, Language: GermanEdelhoff, Daniel / Ahlers, M. OliverDie zahnärztlichen Präparationstechniken wurden durch die Einführung der Adhäsivtechnik in Kombination mit zahnfarbenen Restaurationsmaterialien wesentlich verändert. An die Stelle subtraktiv und invasiv ausgerichteter Präparationsformen zur mechanischen Verankerung der Restaurationen mithilfe klassischer Zemente treten heute zunehmend weniger invasive, vornehmlich defektorientierte Vorgehensweisen. Bei bestehenden ausgeprägten Zahnhartsubstanzverlusten erlauben moderne Behandlungskonzepte ein vornehmlich additiv ausgerichtetes Vorgehen und damit eine die Funktion und Ästhetik wiederherstellende Rehabilitation zu geringen biologischen Kosten. Die Definition des Behandlungsziels durch ein diagnostisches Wax-up erlaubt die maximale Begrenzung des Abtrags gesunder Zahnhartsubstanz im Rahmen der Präparation. Zudem ermöglicht die hohe Biegefestigkeit hochfester zahnfarbener Restaurationsmaterialien eine Verringerung der Wandstärken und trägt so zum Zahnhartsubstanzerhalt an den zu restaurierenden Zähnen bei. Der Beitrag gibt eine Übersicht über moderne Präparationstechniken in verschiedenen Bereichen der restaurativen Zahnheilkunde, vom silikatkeramischen Veneer bis zur konventionellen Brücke aus Zirkonoxid.
Manuskripteingang: 13.02.2022, Manuskriptannahme: 01.03.2022
Keywords: Vollkeramik, diagnostisches Wax-up, Materialauswahl, Präparationstechnik, Veneer, Okklusionsonlay, Krone, Adhäsivbrücke, konventionelle Brücke
Zahnheilkunde interdisziplinärPages 494-499, Language: GermanUtz, Karl-Heinz / Mentler, ChristianEine bestehende maximale Interkuspidation kann und sollte für die Anfertigung von Zahnersatz beibehalten oder übertragen werden, wenn Patienten keine Schmerzen im Gesicht und keine Beschränkungen der Bewegungsfreiheit des Kausystems aufweisen. Darüber hinaus sollte eine sichere interokklusale Abstützung bestehen, die Okklusion also nicht vollständig rekonstruiert werden müssen. In allen anderen Fällen ist demgegenüber die Unterkieferpositionierung in überprüfter zentrischer Kondylenposition indiziert, wobei in der Regel gleichzeitig eine Gesichtsbogenübertragung sinnvoll ist.
Manuskripteingang: 23.11.2021, Manuskriptannahme: 03.03.2022
Keywords: Maximale Interkuspidation, statische und zentrische Okklusion, zentrische Kondylenposition, pathologische und physiologische Referenzposition, Zentrik, Gesichtsbogen
Zahnheilkunde interdisziplinärPages 500-506, Language: GermanSchunke, Stefan / Steubesand, Uta„Kommunikation ist das Passwort des Lebens“ (René Borbonus). Eine schlechte Kommunikation birgt die Gefahr für schlechte Ergebnissen. Um dies zu vermeiden und zeitgleich eine möglichst gute Effizienz zu erreichen, sind Checklisten als Kommunikationstool zwischen Zahnarzt und Zahntechniker eine hervorragende Hilfestellung. Sinnvolle Checklisten in der Kommunikation setzen den Willen zu einem gemeinsamen Wissen mit entsprechendem wechselseitigen Informationsaustausch für eine gute Zusammenarbeit voraus. Anhand eines Fallbeispiels soll die Kommunikation – auch auf Distanz – dargestellt werden. Dieser recht komplexe Fall wurde über eine Distanz von fast 400 km kommuniziert, anhand von entsprechend abgefragten Informationen war dies möglich. Das Augenmerk gilt dabei der Ästhetik, aber in nicht geringerem Maße auch der Funktion. Durch die heutigen digitalen Möglichkeiten können entsprechende Materialien wie Zirkon zum Einsatz kommen. Wichtig ist dabei, dass eine ergebnisorientierte Rückwärtsprüfung gewährleistet werden kann.
Manuskripteingang: 13.02.2022, Manuskriptannahme: 01.03.2022
Keywords: Checklisten, Kommunikation, Sicherheit, Reproduzierbarkeit, Arbeiten auf Distanz
Zahnheilkunde interdisziplinärPages 508-513, Language: GermanKordaß, Bernd / Ruge, SebastianDie Digitalisierung in der Zahnmedizin und Zahntechnik schreitet unaufhaltsam voran. Auch die Funktionsdiagnostik und -therapie einschließlich der Kieferrelationsbestimmung profitiert davon. Allerdings ist es wichtig zu wissen, was der digitalen Okklusion zugrunde liegt und welche Gesichtspunkte bei der Interpretation zu berücksichtigen sind. Gegenüber der analogen Welt liegt alles in „Zahlen“ vor, was ohne Zweifel ein eminenter Vorteil ist. Vor allem lassen sich auch die Fehler und Unschärfen besser einschätzen, mit denen wir es beim Scannen und Registrieren, aber letztlich auch beim Umsetzen und Fertigen von Restaurationen zu tun haben. In der praktischen Anwendung kommt es trotz allem auf viel Erfahrungswissen und letztlich intuitives Ausprobieren an, bis wirklich ein zufriedenstellendes Optimum erreicht werden kann.
Manuskripteingang: 14.03.2022, Manuskriptannahme: 17.03.2022
Keywords: Digitale Okklusion, digitale Simulation, CAD/CAM, Okklusionsanalyse
Zahnmedizin allgemeinPages 515, Language: GermanZahnheilkunde interdisziplinärPages 516-522, Language: GermanHajtó, JanDer Beitrag zeigt anhand von Beispielen einige der derzeitigen Möglichkeiten, Zahnästhetik digital zu simulieren.
Es wird auf die Unterschiede, Stärken und Schwächen der verschiedenen Methoden eingegangen.
Manuskripteingang: 23.01.2022, Manuskriptannahme: 03.02.2022
Keywords: „Smile design“, Ästhetik, Visualisierung, Simulation, digitales Wax-up
Zahnheilkunde interdisziplinärPages 524-530, Language: GermanWolfart, StefanUm nach einer Sanierung des stomatognathen Systems langfristig erfolgreich zu sein, sind 4 wichtige Aspekte einzuhalten:
1. Die Restaurationen müssen auf ein gesundes dentales, parodontales und funktionelles Fundament gesetzt werden.
2. Darauf aufbauend wird die Entscheidung für ein auf den individuellen Patienten abgestimmtes Versorgungskonzept getroffen. Dieses berücksichtigt den voraussichtlichen Gewinn an mund- gesundheitsbezogener Lebensqualität für den Patienten und wägt dies gegen den notwendigen Versorgungsaufwand ab.
3. Nach der Sanierung wird der Patient in ein individuell auf ihn abgestimmtes Nachsorgeprogramm aufgenommen.
4. Je nach prognostizierter Bruxismusaktivität wird zum Schutz der Restaurationen und der Zähne eine Schutzschiene angefertigt, die der Patient regelmäßig nachts tragen sollte.
Manuskripteingang: 06.02.2022, Manuskriptannahme: 03.03.2022
Keywords: Reevaluation, Versorgungskonzept, Nachsorgeintervall, Bruxismus, Schutzschiene, Aufbissschiene
Bildgebende VerfahrenPages 532-533, Language: GermanSchulze, DirkAtlasPraxismanagementPages 534-538, Language: GermanWinzen, OlafAbrechnungPraxismanagementPages 540-541, Language: GermanZurstraßen, ArnoRechtsfragenPraxismanagementPages 542, Language: GermanBischoff, Johannes G.Steuerrecht