EditorialPages 551, Language: GermanFrankenberger, RolandZahnerhaltungPages 558-565, Language: GermanGernhardt, Christian R. / Nguyen, Anh Duc / Jänichen, LisaDas Phänomen der Dentinhypersensibilität (DHS) stellt im zahnärztlichen Alltag ein häufig anzutreffendes und auch zunehmendes Problem unserer Patientinnen und Patienten dar. Anamnestisch wird häufig ein heller, impulsartiger und ziehender Schmerz auf mechanische, thermische oder chemische Einflüsse beschrieben. DHS treten dort auf, wo Dentin durch Schmelzverlust und/oder Rezessionen der Gingiva exponiert ist. Durch das Einwirken von Reizfaktoren kommt es – entsprechend der hydrodynamischen Theorie – zu Flüssigkeitsverschiebungen in den Dentintubuli und schließlich zur Stimulation von Nervenfasern, welche letztendlich zur Schmerzempfindung führt. Zwei zentrale therapeutische Wirkmechanismen werden aktuell in der zahnärztlichen Praxis angewendet. Das eine Behandlungsprinzip basiert auf dem aktiven Verschluss von Dentintubuli, während das andere Konzept das Ziel verfolgt, die neurale Empfindlichkeit herabzusetzen. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick über die eingesetzten Wirkstoffe sowie ihre unterschiedlichen Wirkprinzipien und ordnet diese entsprechend aktueller Studienergebnisse hinsichtlich ihrer Wirksamkeit ein.
Manuskripteingang: 23.02.2022, Manuskriptannahme: 11.03.2022
Keywords: Dentinhypersensibilität (DHS), nichtkariogener Zahnhartsubstanzverlust, Zahnpasta, Mundspüllösung, Desensitizer
EndodontiePages 568-575, Language: GermanSteffen, HeikeEine Wurzelspitzenresektion ist dann indiziert, wenn eine orthograde Revision nicht möglich ist oder das Problem damit nicht korrigiert werden kann. Im vorliegenden Patientenfall wurden an den Zähnen 21 und 22 insgesamt
3 konventionelle Wurzelspitzenresektionen erfolglos durchgeführt. Erst eine orthograde Revision der insuffizienten Wurzelkanalfüllungen mit nachfolgender mikrochirurgischer Wurzelspitzenresektion, die notwendig wurde, weil das alte retrograde Wurzelfüllmaterial nicht vollständig von orthograd entfernt werden konnte, und abschließender retrograder Wurzelfüllung mithilfe eines biokompatiblen Materials führte zum Behandlungserfolg. Dies zeigt, dass eine Wurzelspitzenresektion nur zum Erfolg führen kann, wenn das Wurzelkanalsystem selbst keine Infektion beherbergt.
Manuskripteingang: 22.04.2022, Manuskriptannahme: 02.05.2022
Keywords: Wurzelspitzenresektion (WSR), orthograde Revision, retrograde Wurzelfüllung, Fistel, hydraulische Silikatzemente
EndodontiePages 576, Language: GermanSteffen, HeikeRezensionParodontologiePages 578-583, Language: GermanKruse, Anne B. / Ratka-Krüger, PetraDie zahnärztliche Behandlung von Schwangeren stellt Zahnärzt/-innen vor zusätzliche Herausforderungen. Dabei ist es keineswegs sinnvoll, alle notwendigen Behandlungen auf die Zeit nach der Geburt zu verschieben. Insbesondere bei Vorliegen einer Parodontitis sollte die Therapie bereits während der Schwangerschaft erfolgen. Dies setzt voraus, dass die Erkrankung durch ein parodontales Screening frühzeitig diagnostiziert wird. Der folgende Artikel beleuchtet neben der Systematik der Parodontitistherapie während der Schwangerschaft den aktuellen Kenntnisstand zum hormonellen Einfluss auf das Parodont und zu den Zusammenhängen zwischen Parodontitis und Schwangerschaftskomplikationen.
Manuskripteingang: 15.03.2022, Manuskriptannahme: 06.04.2022
Keywords: Schwangerschaftsgingivitis, pyogenes Granulom, Frühgeburt, Parodontitistherapie
KinderzahnmedizinPages 586-593, Language: GermanGüth, Jan-Frederik / Schwerin, Clemens / Edelhoff, Daniel / Kühnisch, JanDie interdisziplinäre zahnärztliche Versorgung junger Patienten mit Nichtanlagen, Zahnhartsubstanzdefekten oder syndromalen oralen Wachstums- und Entwicklungsstörungen stellt das Behandlungsteam häufig vor große Herausforderungen. Ein übergeordnetes Ziel ist es, die dentale Fehlentwicklung möglichst gut zu kompensieren, um eine Integration dieser Patienten in ihren Alltag und ihr soziales Umfeld gewährleisten zu können, dabei jedoch die Therapie auf den späteren definitiven Zahnersatz auszurichten. Allerdings besteht bei komplexen prothetischen Fällen im Wachstumsalter die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Evaluierung der Versorgungen und häufig ist eine Anpassung und/oder Neuanfertigung der Versorgung oder der Wechsel des Therapiemittels im Laufe der Zeit notwendig. Anhand des vorliegenden Falls wird die sogenannte Münchner Schiene vorgestellt, ein flexibles, minimalinvasives Therapiemittel, das individuell auf die prothetischen Behandlungsbedarfe auch bei Kindern und Jugendlichen mit komplexen Gebissanomalien abgestimmt werden kann.
Manuskripteingang: 19.01.2022, Manuskriptannahme: 24.02.2022
Keywords: Münchner Schiene, seltene Erkrankungen, Provisorium, digitale Zahnmedizin, Polycarbonat-Schiene
KieferorthopädiePages 596-603, Language: GermanHourfar, Jan / Kinzinger, Gero S. M. / Lisson, Jörg A.Die Therapie der Unterkieferrücklage ist eine der häufigsten Therapiemaßnahmen in der Kieferorthopädie. Behandlungsziele sind die Korrektur der Position von Ober- zu Unterkiefer sowie das Einstellen einer Neutralokklusion. Hierzu können festsitzende funktionskieferorthopädische Apparaturen zum Einsatz kommen. Zum besseren Verständnis der Komplexität dieser Therapiemaßnahme werden wichtige ausgewählte Aspekte in diesem Beitrag erörtert.
Manuskripteingang: 04.11.2021, Manuskriptannahme: 06.12.2021
Keywords: Herbst-Apparatur, festsitzende funktionskieferorthopädische Apparatur, „Functional mandibular advancer“ (FMA), Kiefergelenk
OralchirurgiePages 606-609, Language: GermanErb, Judith / Filippi, AndreasVerfärbung, Pulpanekrose, Obliteration und – etwas seltener – infektionsbedingte Wurzelresorption sind typische Folgen und Komplikationen im Milchgebiss nach einem Milchzahntrauma. Sie sind meist erst nach Wochen oder Monaten erkennbar, was klinische Kontrollen nach der Erstversorgung wichtig macht. Nicht jede Folge oder Komplikation verlangt eine sofortige Intervention. Treten allerdings infektionsbedingte Symptome auf, muss in der Regel therapeutisch interveniert werden, außer der Zahnwechsel steht kurz bevor.
Manuskripteingang: 14.03.2022, Manuskriptannahme: 17.03.2022
Keywords: Verfärbung, Obliteration, Pulpanekrose, Wurzelresorption
Orale MedizinPages 610-617, Language: GermanOechslin, Dominik A. / Hegyi, Ivan / Kamarachev, Jivko / Stadlinger, Bernd / Pejicic, RadaDie Plasmazellgingivitis (PCG) ist eine durch ein dichtes Infiltrat polyklonaler Plasmazellen charakterisierte, gutartige, inflammatorische Erkrankung der Gingiva. Klinisch präsentiert sich die PCG als stark gerötete und auf Sondierung blutende Veränderung der befestigten Gingiva. Aus diesem Grund ist eine Verwechslung mit schweren Erkrankungen wie einer Leukämie oder einem Plattenepithelkarzinom möglich. Neben der PCG können weitere plasmazellreiche Infiltrate der oralen Mukosa auftreten. Therapeutisch kommen zur Behandlung der PCG neben der Etablierung einer suffizienten Mundhygiene topische Kortikosteroide sowie in schwer zu behandelnden Fällen Immunmodulatoren und Tumornekrosefaktor (TNF)-α-Hemmer zum Einsatz. Aufgrund der Häufigkeit von Rezidiven ist im Verlauf eine engmaschige Nachkontrolle der betroffenen Patienten notwendig. Ziel dieser Arbeit ist es, eine Übersicht zur Ätiologie, zur Differenzialdiagnostik mit Blick auf plasmazellreiche Infiltrate und zu Therapieoptionen der PCG zu geben.
Manuskripteingang: 16.03.2022, Manuskriptannahme: 29.03.2022
Keywords: Gingivitis plasmacellularis, Parodontitis, Mundschleimhauterkrankung, orale Pathologie
Bildgebende VerfahrenPages 618-619, Language: GermanSchulze, DirkAtlasPraxismanagementPages 620, Language: GermanWinzen, OlafAbrechnungPraxismanagementPages 622-623, Language: GermanZurstraßen, ArnoRechtsfragenPraxismanagementPages 624-625, Language: GermanHuschke, InkenDas aktuelle UrteilPraxismanagementPages 626-627, Language: GermanBischoff, Johannes G. / Jäger, SabineSteuerrecht