EditorialPages 463, Language: GermanFrankenberger, RolandZahnerhaltungPages 469-477, Language: GermanZorzin, José Ignacio / Lohbauer, UlrichDentale Keramiken sind ästhetisch, leicht, biokompatibel und relativ einfach herzustellen. Allerdings können sie frakturieren. Um Keramikrestaurationen vor Frakturen zu schützen, muss man die grundlegenden Prinzipien beleuchten, die hierzu führen können. Mit diesem Wissen leiten wir in diesem Beitrag passende Strategien ab, die zum Langzeiterfolg keramischer Restaurationen führen, z. B. die Materialauswahl, das Kavitäten- und Restaurationsdesign, Mindestschichtstärken, adhäsive Befestigung und das richtige Management beschliffener Keramikflächen.
Manuskripteingang: 22.02.2024, Manuskriptannahme: 07.03.2024
Keywords: Glaskeramik, Oxidkeramik, Fraktur, Politur, „Computer-aided design/Computer-aided manufacturing“ (CAD/CAM)
EndodontiePages 479-485, Language: GermanSchuster, Laurentia / Dammaschke, TillDie Auswahl eines geeigneten Überkappungsmaterials ist entscheidend für die Vitalerhaltung der Pulpa. Goldstandard sind hydraulische Calciumsilikatzemente (HCSZ). Deren Abbindezeit erscheint jedoch von Nachteil, weshalb etliche licht- oder dualhärtende Überkappungsmaterialien, genauer gesagt fließfähige Komposite mit Zusatz von Portlandzement-, Calciumsilikat- oder MTA-Pulver, angeboten werden. Diese Produkte werden als biokompatibel und bioaktiv beworben. Betrachtet man die zu dieser Materialklasse vorhandene Literatur genauer, lässt sich jedoch das Gegenteil feststellen. Lichthärtende Überkappungsmaterialien weisen signifikant schlechtere Materialeigenschaften bezüglich pH-Wert, Calciumionenabgabe und Oberflächenbeschaffenheit als die HCSZ auf. Außerdem lassen sich zytotoxische Wirkungen dieser Materialien nachweisen. Daher schneiden diese Materialien in klinischen Studien signifikant schlechter ab als HCSZ. Über Kompositmaterialien ist hinreichend bekannt, dass sie Monomere enthalten, die eine zytotoxische Wirkung haben. Aufgrund wissenschaftlich belegter Nachteile fließfähiger, licht- oder dualhärtender Komposite mit Zusatz von Portlandzement-, Calciumsilikat- oder MTA-Pulver können diese Materialien zurzeit nicht zur Vitalerhaltung der Pulpa empfohlen werden.
Manuskripteingang: 21.12.2023, Manuskriptannahme: 30.01.2024
Keywords: Vitalerhaltung, Überkappung, lichthärtende Überkappungsmaterialien, Calciumsilikatzemente (HCSZ), Pulpa
Open AccessParodontologiePages 487-494, Language: GermanStaufenbiel, Ingmar / Keeve, Philip L.Teil 1: PräventionIn der zahnärztlichen Implantologie werden immer häufiger Patienten-assoziierte und Befund-assoziierte Grauzonen (z. B. fehlende Adhärenz, kompromittierte anatomische Verhältnisse) betreten. Daraus resultieren höhere Komplikationsraten, was eine gestiegene Periimplantitisprävalenz impliziert. Konzepte zur Prävention und Therapie der Periimplantitis gehören in jede zahnärztliche Praxis, besonders in implantologisch tätige Praxen. Die primordiale Prävention, die eine präimplantologische dentale und parodontale Sanierung des Restzahnbestandes, eine adäquate implantologische Planung, chirurgische Insertion und prothetische Rehabilitation beinhaltet, könnte zu einer erheblichen Reduktion der Periimplantitisprävalenz beitragen.
Manuskripteingang: 02.02.2024, Manuskriptannahme: 18.03.2024
Keywords: Primordiale Prävention, Risikofaktoren, synoptisches Behandlungskonzept, „Backward planning“, Gestaltung der Suprakonstruktion, Hygienefähigkeit
KinderzahnmedizinPages 495-504, Language: GermanHeinrich-Weltzien, Roswitha / Schüler, Ina M. / Dujic, Helena / Kühnisch, JanDie Amelogenesis imperfecta (AI) ist eine seltene, genetisch bedingte Erkrankung der Zähne, bei der die Schmelzmatrixbildung bzw. -mineralisation gestört ist, und die Zähne beider Dentitionen betroffen sind. Die AI kann dabei isoliert oder als Symptom eines Syndroms auftreten. Ursächlich für die isolierte AI sind Mutationen in Genen, welche Schmelzmatrixproteine, Enzyme, Transkriptionsfaktoren, intrazelluläre Proteine, Zellrezeptoren oder Calcium-Carrier kodieren. Syndromale AI-Formen werden durch Genmutationen verursacht, die (intrazelluläre) Proteine, Transkriptionsfaktoren, Transmembran-, Basalmembran- und Membranproteine kodieren. Als klinische Leitsymptome gelten die ästhetisch beeinträchtigte weißlich-gelblich bis bräunlich-braune Zahnfarbe, die in Abhängigkeit vom jeweiligen Genotyp variiert. Neben unphysiologischen Abnutzungen der Zahnkrone, die mit einer Bisssenkung und Funktionseinschränkung einhergehen können, imponieren häufig auch Biofilmablagerungen, die wiederum mit pathologischen Veränderungen der Gingiva vergesellschaftet sein können. Dies betrifft insbesondere AI-Formen, bei denen ausgeprägte Hypersensitivitäten bzw. Zahnschmerzen auftreten. Diese sind neben den ästhetischen Beeinträchtigungen die Hauptgründe für die Vorstellung beim Zahnarzt. Ziel der vorliegenden Übersicht ist es, die Variabilität des klinischen Erscheinungsbildes der AI darzustellen und auf die Notwendigkeit einer ergänzenden genetischen Diagnostik zu verweisen.
Manuskripteingang: 21.01.2024, Manuskriptannahme: 24.01.2024
Keywords: Amelogenesis imperfecta (AI), Strukturstörung der Zähne, Hypoplasie, Hypomineralisation, Hypersensitivität, genetische Erkrankung
ProthetikPages 505-512, Language: GermanHolter, Josefine / Alibasic, AisaIm Zuge der präprothetischen Vorbehandlung ist die Versorgung von endodontisch behandelten Zähnen mithilfe von Wurzelstiften eine häufige Maßnahme im klinischen Behandlungsalltag. Im Wesentlichen haben sich hierbei Glasfaser- und Metallstifte etabliert. Um den bestehenden Unsicherheiten bei ihrem Einsatz entgegenzuwirken, wurde eine systematische Literatursuche durchgeführt. Ziel hierbei war es, neben der Langzeitbewährung beider Stiftmaterialien weitere Faktoren für den Erfolg postendodotischer Restaurationen herauszuarbeiten. In Hinblick auf das Langzeitüberleben zeigten sich die Metallstifte vorteilhaft gegenüber den Glasfaserstiften. Neben einer adäquaten endodontischen Therapie, der prothetischen Versorgung, dem Grad des Zahnhartsubstanzverlustes und dem Einhalten des Ferrule-Designs ist insbesondere die Befestigungsmodalität für das Überleben der mit Wurzelstiften versorgten Zähne entscheidend.
Manuskripteingang: 14.11.2023, Manuskriptannahme: 11.03.2024
Keywords: Stiftaufbauten, Metallstifte, Glasfaserstifte, präprothetische Vorbehandlung
OralchirurgiePages 513-517, Language: GermanBianchetti, Claudio Alberto Bernardo / Meier, Roland / Filippi, AndreasDie nasopalatinale Zyste stellt nach den radikulären und follikulären Zysten sowie den odontogenen Kerato-zysten die vierthäufigste Zyste des Kiefers dar. Sie ist die häufigste nichtodontogene Zyste im Kieferbereich und entsteht aus epithelialen Überresten des Ductus nasopalatinus. Klinisch meist asymptomatisch, wird die Zyste oft als Zufallsbefund in einer routinemäßigen Röntgenkontrolle entdeckt. Die Entfernung erfolgt operativ (Zystektomie – Partsch II) in Lokalanästhesie.
Manuskripteingang: 30.01.2024, Manuskriptannahme: 01.02.2024
Keywords: Zysten, nasopalatinale Zyste, nicht entzündungsbedingte Zyste, nichtodontogene Zysten
AlterszahnmedizinPages 519-527, Language: GermanHackenberg, ManuelaMit der Richtlinie über Maßnahmen zur Verhütung von Zahnerkrankungen bei Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderungen (§ 22a SGB V) sowie der modifizierten PAR-Behandlungsstrecke für Versicherte, die einem Pflegegrad zugeordnet sind oder Eingliederungshilfe erhalten, steht ein Maßnahmenpaket zur Verfügung, mit dem die besonderen individuellen Ansprüche dieser vulnerablen Patientengruppe umgesetzt werden können. Zudem unterliegen die in diesem Artikel aufgeführten Leistungen nicht der Budgetierung, sodass eine indikationsgerechte Behandlung ohne wirtschaftliche Einschränkungen ermöglicht wird.
Manuskripteingang: 11.03.2024, Manuskriptannahme: 13.03.2024
Keywords: Parodontitisbehandlung, unterstützende Parodontitistherapie (UPT), vulnerable Patientengruppen, budgetfreie Leistungen
AllgemeinmedizinPages 529-537, Language: GermanLang, Anna / Brauer, Hans Ulrich / Hellmann, Daniel / Traidl-Hoffmann, ClaudiaPlanetary Health ist eine junge Disziplin, die untersucht, wie sich der Mensch und unser Planet gegenseitig beeinflussen. Im Lichte der voranschreitenden Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der Umweltverschmutzung wird deutlich, dass sich der Mensch sukzessive seiner Lebensgrundlage beraubt und so die eigene Gesundheit und Lebensqualität gefährdet. Der vorliegende Beitrag gibt daher einen Überblick darüber, wie die Klimakrise die Gesundheit bereits beeinträchtigt und welche Herausforderung angesichts einer zunehmenden Erderwärmung mit hoher Wahrscheinlichkeit noch auf uns zukommen werden. Dabei wird deutlich, dass jede medizinische Fachdisziplin betroffen sein wird – sei es durch veränderte oder neue Pathogene, neue Krankheitsbilder, Naturkatastrophen oder durch den Einfluss von Hitze auf die Qualität und Quantität gesundheitlicher Notfälle. Auch die Zahnmedizin steht vor neuen Herausforderungen. Durch lokale Umweltverschmutzung, Umweltveränderungen und resultierende Migration wird sich auch die Prävalenz, Inzidenz und/oder Ausprägung von Karies und parodontalen Erkrankungen verändern. Der Berufsethik nach ergibt sich daraus Handlungsbedarf. Das Gesundheitssystem selbst sollte klimaneutral werden, um die Klimakrise nicht weiter zu befeuern. Eine Anpassung an veränderte Lebensbedingungen – allen voran die Hitze – muss erfolgen, um die Wahrscheinlichkeit, schädlichen Umwelteinflüssen exponiert zu werden, zu minimieren. Durch gezielte Prävention kann wiederum eine Verbesserung von Gesundheit und Lebensqualität erreicht werden.
Manuskripteingang: 17.01.2024, Manuskriptannahme: 07.02.2024
Keywords: Planetary Health, Allgemeinmedizin, Klimakrise, Hitze, nachhaltige Zahnmedizin
Bildgebende VerfahrenPages 539-540, Language: GermanSchulze, DirkAtlasPraxismanagementPages 541-542, Language: GermanCzerny, CarstenAbrechnungPraxismanagementPages 543, Language: GermanZurstraßen, ArnoRechtsfragenPraxismanagementPages 545-546, Language: GermanRatajczak, ThomasDas aktuelle UrteilPraxismanagementPages 547-548, Language: GermanBischoff, Johannes G.Steuerrecht