OriginalarbeitSprache: DeutschIn einer prospektiven Studie an stationären Patienten wurde die Inzidenz der Erreger bei zwei Patientenkollektiven (schwere dentogene Abszesse und postoperative Wundinfektionen) aus dem Jahre 1973 mit Daten aus dem Jahr 1998 verglichen. Schwere dentogene Abszesse sind nicht mehr ausschließlich von den "typischen" grampositiven Erregern dominiert, häufig wurden auch seltenere gramnegative Keime isoliert. Ebenso ist die Zahl der Episoden, in denen kein Keimnachweis gelang, gestiegen. Bei den Wundinfektionen dominierten 1973 und 1998 unverändert gramnegative Erreger mit >50% der Episoden mit positivem Keimnachweis. Im aktuellen Datenmaterial fand sich eine hohe Inzidenz Anaerobier. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, diese Gruppe in die mikrobiologische Diagnostik und Therapie einzubeziehen. Pilzinfektionen scheinen zugenommen zu haben. Die klinische Relevanz einer Candida-Besiedlung oder -Infektion kann noch nicht abschließend beurteilt werden.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel der vorliegenden Untersuchung war die Analyse der Tragedauer von gewebeintegrierten Konuskonstruktionen. Als Zielereignis der Untersuchung wurde der Verlust aller Konuspfeiler festgelegt. 803 Konstruktionen mit 2714 Pfeilern und einer Tragedauer von bis zu 17 Jahren wurden mit Hilfe einer subsequenten Dokumentation untersucht. In allen Fällen wurde ein initialer Befund erhoben, der die Dokumentation der Zahnbeweglichkeit, der Sondierungstiefe und der Vitalität einschloss. Die Konstruktionen wurden nach der Anzahl der Pfeilerzähne und dem Vorliegen pathologischer Veränderungen in prognostische Subgruppen eingeteilt. Konstruktionen mit 2 Konuskronen zeigten in der Gruppe mit beweglichen Pfeilern eine signifikant höhere Verlustrate als in der Gruppe ohne Lockerung. In der Klasse mit mehr als 3 Konuskronen war die Verlustrate hingegen nur in Fällen mit avitalen Pfeilerzähnen erhöht. Das Ergebnis deutet darauf hin, dass der initiale zahnärztlichen Befund nur unter Berücksichtigung der konkreten Planungssituation sinnvoll interpretiert werden kann.
OriginalarbeitSprache: DeutschNeuere Forschungsdaten lassen vermuten, dass Beziehungen zwischen parodontalen und kardiovaskulären Erkrankungen vorhanden sind. Diese bleiben auch bestehen, wenn andere Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen, wie z.B. Alter, Rauchen, Körpermasse (Körpergewicht/Körpergröße), Cholsterin und Blutdruck, berücksichtigt werden. Chronische, parodontale Infektionen können zu einer veränderten Anlagerungsbereitschaft von Zellen an den Gefäßwänden führen, was die Bildung von artherosklerotischen Plaques fördert. Zusätzlich zu dieser Gefäßwandveränderung kann es zur Entwicklung von gefäßblockierenden zirkulierenden Mikrothromben kommen. Es wird vermutet, dass Patienten mit parodontaler Erkrankung ein höheres Risiko für kardiovaskuläre Zwischenfälle zeigen als parodontal Gesunde. Bezüglich der diskutierten biologischen Erklärungsmodelle für den kausalen Zusammenhang zwischen parodontalen und kardiovaskulären Erkrankungen liegen Labor- und Tierexperimente vor.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel des Einsatzes computerunterstützter, maschineller Fertigungsverfahren (CAM-Verfahren) muss neben der Gewährleistung der geometrischen Genauigkeit der Kronen- bzw. Brückengerüste bei wirtschaftlicher Herstellung eine schädigungsarme Bearbeitung der Werkstoffe sein, damit die hervorragenden mechanischen Eigenschaften industriell gefertigter Hochleistungskeramiken nicht negativ beeinflusst werden. Von besonderer Bedeutung innerhalb des Fertigungsprozesses ist die Bearbeitung der Kroneninnenseite, die durch ungünstige Kühl- und Eingriffsbedingungen gekennzeichnet ist. Die Bearbeitungsbedingungen können durch das Stirn-Seitenschleifen simuliert werden. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob unter den gegebenen Bedingungen mit dentalen CAM-Systemen eine schädigungsarme und wirtschaftliche Bearbeitung von Zirconia-TZP-Keramik möglich ist. Zirconia-TZP-Keramik-Scheiben wurden mit unterschiedlichen Vorschubgeschwindigkeiten und Schnitttiefen bearbeitet und Biegestäbe (DIN EN 843-1) hergestellt. Bearbeitungsbedingt war die im 4-Punkt-Biegeversuch ermittelte Bruchspannung der geschliffenen Proben, verglichen mit geläppten Referenzproben, signifikant reduziert. Die Festigkeit von Zirconia-TZP-Keramik, die mit Verfahren zur simulierten Innenbearbeitung von Kronen überschliffen wurden, wird überwiegend durch die aktuelle Schneidfähigkeit des Werkzeuges beeinflusst.
OriginalarbeitSprache: DeutschDer Einsatz von Gussstiften mit quadratischem Querschnitt hat gegenüber der Verwendung von herkömmlichen runden Gussstiften keine Auswirkung auf die Qualität dentaler Gussobjekte. Mit Flammenschmelzverfahren und anschließendem Schleuderguss ist kein porositätenfreier Guss bei Verwendung beider Gussstiftarten erzielbar. NEM-Legierungen weisen dabei gegenüber EM-Legierungen mehr Inhomogenitäten auf.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn den Jahren 1977/78, 1987, 1993 und 1998 wurden in Hamburg insgesamt 7109 Kinder aus Kindergärten und Kindertagesheimen nach kariesepidemiologischen Kriterien untersucht. Während des Beobachtungszeitraumes konnte eine kontinuierliche und sehr deutliche Verbesserung der Zahngesundheit 3- bis 6-jähriger Hamburger Kinder verzeichnet werden. Die Gesamtzahl Kinder mit naturgesunden Milchgebissen stieg von 9% (1977/78) über 25,7% (1987) und 47,6% (1993) auf 65,9% (1998) an. Gegenläufig sank der mittlere dmft-Wert für den Kariesbefall von 6,4 (1977/78) über 4,6 (1987) und 2,7 (1993) auf 1,5 (1998) ab. Das globale Ziel der WHO für das Jahr 2000, wonach 50% der 5- bis 6-jährigen Kinder kariesfrei sein sollten, ist in Hamburg deutlich überschritten. Die Unterschiede in der Kariesfrequenz zwischen den sozialen Schichten haben sich etwas nivelliert. Die Polarisierung der Milchzahnkaries ist in den letzten Jahren weiter fortgeschritten.
OriginalarbeitSprache: DeutschDer dentinbegrenzte Füllungsrand ist nach wie vor die Schwachstelle im Verbund adhäsiv-befestigter Restaurationen. Theoretisch kann dieser Verbund, z.B. mit Hilfe der Total-Bonding-Technik, durch Vergrößerung der verfügbaren Haftfläche verbessert werden. In dieser Studie wurde untersucht, inwieweit sich dieses Verfahren auf die Stabilität des Verbundes auswirkt. Es wurden approximal dentinbegrenzte Kavitäten (mod) mit einem Komposit oder Kompomer versorgt. Bei der Hälfte der Zähne wurde ein Total Etching bzw. Bonding durchgeführt, bei den übrigen eine Unterfüllung appliziert. Die Zähne wurden - vor und nach Entfernung eines Höckers (Beurteilung der Füllungsinnenfläche) - mit insgesamt 90 N auf der Füllung belastet und das Formverhalten interferometrisch bestimmt. Hinsichtlich des Verformungsmusters zeigten sich keine Unterschiede zwischen den Materialien. Bei den Restaurationen mit Unterfüllung wurden jedoch apikal gerichtete Verlagerungen des Füllungskörpers entlang der approximal-pulpalen Wand und starke Deformationen des Materials am Füllungsrand gefunden. Füllungen, die durch ein Total Bonding befestigt waren, wurden hingegen gleichmäßig verformt. Ein adhäsiver Verbund an inneren Kavitätenwänden scheint also geeignet, Verlagerungen des Füllungskörpers zu verhindern und so die Belastung des Verbundes am Füllungsrand zu verringern.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn dieser Arbeit wurde der Einfluss zweier zirkulärer Präparationsgeometrien (1,0 mm Stufe oder 0,5 mm Hohlkehle), unterschiedlicher Lagerungsbedingungen sowie verschiedener Befestigungssysteme (Zink-Phosphatzement: Harvard#174, Glasionomerzement: Ketac cem#174, Kompositkleber: 2 bons 2#174) auf die Bruchfestigkeit von metallfreien Polymer-Kronen in vitro untersucht. Natürliche Molaren wurden im Parallelometer präpariert und nach einem standardisierten Verfahren mit Artglass#174-Kronen (Fa. Heraeus/Kulzer, Wehrheim) versorgt. Ein Teil der Prüfkörper wurde einer Temperaturwechselbelastung von 10000 Zyklen bei 5° und 55°C (Tauchzeit 30s) unterzogen. Die Bruchfestigkeit bei axialer Belastung sank nach der Temperaturwechselbelastung signifikant (Mann-Whitney-U-Test: p = 0,001) um ca. 600 N auf 1400 N (MW). Die Form der Präparationsgrenze hatte ebenfalls einen signifikanten (p = 0,003) Einfluss auf die Bruchstabilität der Kronen. Die Prüfkörper mit minimalinvasiver Hohlkehlpräparation (MW: 1837 N) zeigten eine signifikant höhere Bruchfestigkeit als die mit Stufenpräparation (MW: 1400 N). Weiterhin war bei der Hohlkehlpräparation ein entscheidender Einfluss des Zementiermodus auf das Festigkeitsverhalten der Kronen festzustellen. Mit dem adhäsiven Zement 2 bond 2#174 wurden die höchsten Festigkeitswerte (MW: 2174 N) erzielt, während bei Harvard#174 schon nach der Temperaturwechselbelastung häufig ein Verbundversagen zu beobachten war. Die In-vitro-Daten dieser Studie deuten darauf hin, dass adhäsiv zementierte metallfreie Artglass#174-Kronen in Kombination mit einer minimalinvasiven Hohlkehlpräparation eine ausreichende Stabilität für den Einsatz im Seitenzahnbereich aufweisen.
OriginalarbeitSprache: DeutschEinen wesentlichen Bestandteil der Wurzelkanalbehandlung (WB) stellt die Wurzelkanalaufbereitung (WK) im Sinne einer Reinigung und Formgebung des Wurzelkanalsystems dar. Das vordringliche Ziel ist dabei die Elimination von pulpalen Gewebsresten und Mikroorganismen bei vorliegenden Erkrankungen der Pulpa und/oder des periradikuluären Gewebes. Grundsätzlich kann eine WK manuell oder unter Einsatz maschineller Aufbereitungshilfen erfolgen. Zwar gewährleistet im Allgemeinen, insbesondere bei der Präparation des apikalen Kanalabschnitts, die manuelle Instrumentierung nach wie vor die besten Aufbereitungsergebnisse, jedoch hängen die Ergebnisse einer WK zumeist in einem wesentlich größeren Maße von der Routine und der Vertrautheit des Zahnarztes mit dem jeweils verwendeten Aufbereitungssystem denn von den eingesetzten Aufbereitungsinstrumenten, -techiken oder der Wahl zwischen manueller und maschineller Instrumentierung ab. Die verschiedenen Lasersysteme zur WK sind insgesamt derzeit noch nicht als ausreichend klinisch erprobt einzustufen. Eine zusätzliche mechanische Instrumentierung können sie nicht ersetzen. Ebenso stellen neuere Entwicklungen, wie die so genannte hydromechanische WK oder die Anwendung eines speziellen Elektrochirurgiesystems derzeit keine Alternative zur mechanischen WK dar.
OriginalarbeitSprache: DeutschIm Zeitraum zwischen April 1997 und Januar 1999 wurden bei 40 Patienten 65 endodontisch vorbehandelte Zähne (40 Front- und 25 Seitenzähne) mit 75 zylindrisch-konischen Wurzelstiften aus mit Yttriumoxid teilstabilisierten Zirkonoxid-Keramik (Typ Cosmopost#174, Ivoclar) versorgt. Die in der direkten 836) und indirekten Methode (39) verwendeten Stifte dienten der Stabilisierung oder der Rekonstruktion endodontisch behandelter Zähne für die Verankerung von Restaurationen (Veneers, Teilkronen, Kronen und Brücken). 54 Wurzelstifte wurden bislang mindestens einmal nachkontrolliert. Die mittlere Beobachtungsdauer nach Eingliederung betrug 14,7 Monate #177 5,3 Monate. In dieser Zeit ereignete sich kein absoluter Misserfolg in Form einer Wurzel- oder Stiftfraktur sowie Sekundärkaries, der eine Erneuerung der Restauration oder eine Extraktion des restaurierten Zahnes erfordert hätte. Während der Tragezeit von Provisorien traten an vier indirekt hergestellten Stiftaufbauten relative Misserfolge (2 Retentionsverluste definitv eingegliederter Stifte und 2 Keramikabschuppungen vom Stumpfaufbau) auf, die jedoch ein Verbleiben des Stiftaufbaus in situ erlaubten. Die ersten Erfahrungen beim klinischen Umgang mit diesem System sind viel versprechend. Angesichts der kurzen mittleren Beobachtungsdauer nach Eingliederung, müssen jedoch zunächst Langzeituntersuchungen abgewartet werden, bis eine abschließende Bewertung erfolgen kann.
OriginalarbeitSprache: DeutschBisher existiert kein zuverlässiges Verfahren, das einfach und mit wenig Aufwand einsetzbar wäre, um die Verarbeitungs- und Abbindezeit elastomerer Massen zu bestimmen. Es war daher Ziel dieser Untersuchung zu überprüfen, inwieweit ein Versuchsaufbau auf Basis einer Universalprüfmaschine geeignet ist, mit vertretbarem Aufwand zu aussagekräftigen Werten zu gelangen. In einer Zwick 1454 Universalprüfmaschine wurde eine Druckeinrichtung so montiert, dass die Druckplatten in einem Abstand von 4 mm mit einer Frequenz von 0,3 Hz um 0,1 mm oszillierten. Die gemessene Kraft wurde mit Hilfe eines XY-Schreibers gegen die Zeit aufgetragen. Insgesamt wurden 12 verschiedene Elastomere geprüft. Zum Vergleich wurden mit einem herkömmlichen Rheometer (Haake RS 80) bei denselben Materialien die komplexe Viskosität und der Speichermodul ermittelt und die erhaltenen Messkurvenverläufe, die das Fortschreiten der Vernetzungsreaktion charakterisieren, verglichen. Die Reproduzierbarkeit der Messungen war mit beiden Geräten vergleichbar, wobei die mittels Prüfmaschine bestimmten Verarbeitungs- und Abbindezeiten tendenziell über den beim Rheometer bestimmten Werten lagen. Gleichwohl stellt der Versuchaufbau in der Prüfmaschine eine echte Alternative zur Ermittlung relevanter Kenngrößen von Elastomeren dar.
OriginalarbeitSprache: DeutschÜber einen Zeitraum von drei Jahren wurden alle Neuaufnahmen und Recallpatienten einer Zahnarztpraxis (n = 588, 385 weiblich, 203 männlich, Durchschnittsalter 33,7 Jahre) auf das Vorliegen von Turner-Zähnen untersucht. Bei den 588 Patienten wurden insgesamt 102 Veränderungen festgestellt, die klinisch-morphologisch Anzeichen eines Turner-Zahnes aufwiesen. Eine Sicherung des Befundes durch Anamnese bzw. Aufzeichnungen über die Krankengeschichte des zugehörigen Milchzahnes ergab in 31 Fällen die sichere Diagnose "Turner-Zahn". Es handelte sich in 11 Fällen um Frontzähne und in 20 Fällen um Prämolaren. Eckzähne waren in keinem Fall betroffen. Die Befunde verteilten sich auf zwei Gruppen, bei denen entweder hauptsächlich eine Defektform oder eine Farbveränderung vorlag. Die Prävalenz von Turner-Zähnen lag in der untersuchten Stichprobe bei 5,3%.