OriginalarbeitLanguage: GermanBei 99 Kiefergelenken mit kernspintomographisch gesicherten disko-kondylären Strukturveränderungen wurden rotative und translative Anteile der Kondylenbahn getrennt erfaßt und miteinander in Beziehung gesetzt. Es traten charakteristische Koordinationsstörungen im Zusammenwirken von Translation und Rotation auf, die mit einem Absinken der Translationsgeschwindigkeit gekoppelt waren und vom Ausprägungsgrad spezieller Merkmale in der Kiefergelenkstruktur beeinflußt werden konnten. Dabei verhielten sich die Koordinationsstörungen unabhängig von der Steilheit des Tuberkulums (p = 0,2385) und unabhängig von der vertikalen Annäherung des Kondylus an das Dach der Fossa (p = 0,6882). Hingegen bestanden deutliche Abhängigkeiten von dem Ausmaß der Diskusverlagerung (p = 0,0183) und der Retrallage der Kondylus in der Fossa (p = 0,0159). Ein gewisser Zusammenhang konnte auch mit der Breitenrelation von Kondylus und Fossa vermutet werden (p = 0,0691). Diese Ergebnisse werden im Hinblick auf ihre Übereinstimmung mit einem erweiterten biomechanischen Modell nach Farrar und McCarty diskutiert. Es zeigte sich, daß das spezielle Erfassen rotativer Bewegungskomponenten rein achsiographische Kondylenbahnregistrate sinnvoll ergänzt und somit zur Verbesserung der diagnostischen Aussagefähigkeit instrumenteller Funktionsregistrierungen beitragen kann.