OriginalarbeitLanguage: GermanDas Ziel der vorliegenden Pilotstudie war es den klinischen Effekt der alleinigen topischen subgingivalen Applikation eines 14%igen Doxycyclin-Gels und mechanischer subgingivaler Instrumentierung bei persistierenden bzw. rezidivierenden Taschen von Patienten in der unterstützenden Parodontitistherapie (UPT) zu vergleichen. 20 Patienten, die im Zeitraum von 1998 bis 2000 in der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde der Universität Heidelberg systematisch parodontal behandelt worden waren und bei denen im Rahmen der unterstützenden Parodontitistherapie an einwurzligen Zähnen ST = 5 mm und BOP bzw. ³ 6 mm festgestellt wurden, nahmen an dieser Studie teil. Es erfolgte eine randomisierte Zuweisung zu den Gruppen DOXI (alleinige subgingivale Applikation eines 14%igen Doxycyclin-Gels) oder SRP (mechanische subgingivale Instrumentierung mit einem Schallscaler). Klinische Untersuchungen (Plaque-Index, Sondierungstiefen: ST, relative vertikale Attachmentverluste: RAL-V, Gingival-Index) erfolgten vor sowie 3 und 6 Monate nach Therapie. Bei den 20 Patienten (8 weiblich) im Alter zwischen 30 und 76 Jahren wurden insgesamt 103 Zähne (DOXI: 61; SRP: 42) behandelt. In beiden Gruppen konnten 6 Monate nach Therapie statistisch signifikante (p 0,001) ST-Reduktionen (DOXI: –1,03 ± 1,25 mm; SRP: –1,26 ± 1,38 mm) und RAL-V-Gewinne (DOXI: 0,81 ± 1,40 mm; SRP: 0,85 ± 1,62 mm) beobachtet werden. Multilevel-Regressionsanalysen, die die Therapie unterschiedlicher Anzahlen von Zähnen bei verschiedenen Patienten berücksichtigten, ergaben keine Unterschiede hinsichtlich ST-Reduktion bzw. RAL-V-Gewinn zwischen subgingivaler Applikation des Doxycyclin-Gels und mechanischer Reinigung mit Schallscalern. Der Effekt beider Therapien ist bei tiefen Taschen (ST ³ 7 mm) statistisch signifikant besser als bei flachen Taschen (ST 5 – 6 mm). Aus der vorliegenden Studie ergeben sich folgende Schlussfolgerungen: a) Bei der Therapie residualer oder rezidivierender Taschen bei Patienten in der unterstützenden Parodontitistherapie ließen sich nach subgingivaler Applikation eines neuartigen 14%igen Doxycyclin-Gels bzw. mechanischer subgingivaler Instrumentierung mit Schallscalern keine statistisch signifikanten oder klinisch relevanten Unterschiede zeigen. b) Die subgingivale Instillation des Doxycyclin-Gels ist sicher. c) Um die Gleichwertigkeit beider Therapieformen abzusichern ist eine minimale Stichprobengröße von 128 (64 in jeder Gruppe) erforderlich.