Einleitung: Traumatische Zahnverletzungen sind plötzliche und akute Ereignisse und erfordern häufig eine Notfallversorgung. Notfallsanitäter sind sehr oft die Ersthelfer am Unfallort. Durch schnelles und korrektes Management können sie die Prognose des verletzten Zahns entscheidend beeinflussen. In dieser Studie sollten die Kenntnisse und Fähigkeiten von Notfallsanitätern im Umgang mit Zahnverletzungen untersucht werden. Methoden: Im Rahmen dieser Querschnittsbeobachtungsstudie wurde ein elektronischer Fragebogen an 541 Notfallambulanzen in ganz Deutschland verschickt. Der Fragebogen enthielt Fragen zu den Charakteristika von nichtärztlichem Personal im Rettungsdienst und zu dessen Fähigkeiten, Zahntraumata zu behandeln. Für die statistische Analyse wurden je nach Bedarf der Student’s t-Test, der Chi2-Test, der ANOVA-Test oder ein Regressionsmodell verwendet.
Ergebnisse: Nur 6 % der 690 Teilnehmer gaben an, zumindest über gute Kenntnisse zu verfügen, und nur 4,5 % gaben an, über gute Fähigkeiten bei der Behandlung von Zahntraumata zu verfügen. Obwohl 79 % der Teilnehmer der Meinung waren, dass eine intraorale Untersuchung ein wesentlicher Bestandteil der Erstuntersuchung von Traumapatienten sei, waren nur 15,66 % mit diesem Verfahren vertraut. Und obwohl 71,9 % der Teilnehmer schon von einer Zahnrettungsbox gehört hatten, führten nur 30,7 % eine solche Zahnrettungsbox als Standardausrüstung auf dem Rettungsfahrzeug mit.
Schlussfolgerung: Notfallsanitäter haben nur ein Grundverständnis der Behandlung von Zahntraumata. Die Erstversorgung von Zahntraumata sollte ein fester Bestandteil der Ausbildung von nichtärztlichem Personal im Rettungsdienst werden. Zahnrettungsboxen sollten zur Standardausrüstung von Rettungswagen gehören. Generell sollte bei Patienten mit Zahntrauma ein gutes Langzeitergebnis angestrebt werden. Notfallsanitäter könnten eine wichtige Rolle bei der Versorgung von Zahntraumapatienten übernehmen.
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