In der Zahnmedizin sind Allergien und Unverträglichkeiten unterschiedliche Reaktionen auf Materialien. Allergien entstehen durch eine spezifische Immunantwort auf Allergene wie Metalle oder Acrylate, die zu sofortigen oder verzögerten Symptomen führen können. Unverträglichkeiten sind im Gegensatz dazu keine allergischen Reaktionen und zeigen sich durch unspezifische Symptome wie lokale Entzündungen, ohne das spezifische Immunsystem zu sensibilisieren. Reintitan, häufig für Zahnimplantate verwendet, löst in der Regel keine klassischen Allergien aus, kann jedoch Unverträglichkeitsreaktionen verursachen. Diese entstehen durch entzündliche Reaktionen auf Titanoxidpartikel, die durch Abrieb oder Korrosion ins Gewebe gelangen können. Die Diagnostik umfasst primär die klinische Symptomkontrolle. Klassische Allergietests werden leitliniengemäß bei vermuteter Titanunverträglichkeit nicht empfohlen. Alternativ können Tests auf andere allergene Metalle in Titanlegierungen nützlich sein. Suprakonstruktionen beispielsweise können Allergene enthalten. Die Explantation von Implantaten sollte nur nach gründlicher Diagnose und als letzte Maßnahme in Betracht gezogen werden. Keramikimplantate könnten eine alternative Therapieoption darstellen.
Keywords: Zahnimplantate, entzündliche Reaktionen, Titanoxidpartikel, klinische Symptomkontrolle, Allergietests, Titanunverträglichkeit, Titanlegierungen, Suprakonstruktionen, Explantation, Keramikimplantate