ZahnerhaltungLanguage: GermanBraun, Andreas / Graefen, Oliver / Frentzen, Matthias / Nolden, RolfDie Einführung des Carisolv™-Systems zur chemomechanischen Kariesentfernung weckte bei Patienten, aber auch bei Zahnärzten hohe Erwartungen. Vor allem der Verzicht auf den zahnärztlichen "Bohrer" und eine schmerzarme, wenn nicht sogar schmerzfreie Behandlung
sollten diese neue Methode der Kariestherapie kennzeichnen. Bezüglich der Schmerzfrei- heit war man dabei auf die subjektiven Angaben der behandelten Patienten angewiesen. Durch eine EEG-Ableitung während der Behandlung und die Aufzeichnung evozierter Potenziale besteht die Möglichkeit, die Schmerzhaftigkeit eines Reizes zu objektivieren. In einer Studie wurden vor und während der Einwirkung des Carisolv™-Gels auf das Dentin pulpasensibler Zähne dental evozierte Potenziale abgeleitet. Vor der Applikation des Gels konnten in allen Fällen die drei für den dentalen Bereich typischen Potenziale dargestellt werden. Bis zu 25 Minuten nach Applikation des Carisolv™-Gels wurden Potenziale mit geringerer Höhe gemessen, während nach 35 Minuten wieder der Ausgangssituation ähnliche Potenziale registriert werden konnten. Offenbar können objektiv darstellbare Schmerzsensationen am Zahn durch die Einwirkung des Carisolv™-Gels verringert
werden. Möglicherweise lässt sich durch Komponenten des Carisolv™-Gels eine lokalisierte reversible Hyp- oder Analgesie der Dentinwunde herbeiführen.
Keywords: Carisolv, evozierte Potenziale, chemomechanische Kariesentfernung, objektive Schmerzmessung, elektrophysiologische