ZahnerhaltungPages 607-615, Language: GermanKneist, Susanne/Chemnitius, Patrick/Borutta, Annerose155 randomisiert ausgewählte Kinder im mittleren Alter von 30 Monaten wurden in die Studie einbezogen, von denen 80 (45 Knaben, 35 Mädchen) 2 Jahre später nachuntersucht werden konnten. Die vorliegende Ergebnisdarstellung basiert auf den Befunden Letzterer. Der jeweilige Kariesstatus (d3,4mft) der Kinder und initial kariöse Läsionen (d1,2mft) wurden erfasst. Mutans-Streptokokken (MS) im Speichel von Kindern und Müttern wurden mit der Spatel-Methode (Dentocult) bestimmt. Die Mütter beantworteten darüber hinaus einen strukturierten Fragebogen zum Gesundheitsverhalten der Kinder. Der Prozentsatz kariesfreier Kinder sank im 2-Jahres-Zeitraum von 90 auf 66 %; initial kariöse Läsionen bei Letzteren stiegen von 36 auf 60 % an. Bei einem Anstieg der Kariesprävalenz von 0,4 auf 1,2 (d3,4mft) waren manifeste kariöse Kavitationen zur Basisuntersuchung mehrheitlich an den oberen Frontzähnen (n = 13 dmf-Zähne) lokalisiert, gefolgt von den ersten und zweiten Molaren (n = 16 dmf-Zähne). Zur Wiederholungsuntersuchung waren neben den Frontzähnen (n = 28 dmf-Zähne) hauptsächlich die Molaren (n = 64 dmf-Zähne) betroffen. Sichtbare Plaque an den oberen Frontzähnen der Kinder stand mit dem Karieszuwachs und einem Nachweis von MS zur Erstuntersuchung in positiver Beziehung. Die Mütter selbst wiesen mehrheitlich hohe MS-Keimzahlen auf. Da sich retrospektiv kariesfreie Kleinkinder mit MS als kariesgefährdet erwiesen und kontrolliertes Zähneputzen bei den Kindern und Nachputzen durch die Eltern zur Prävention der sichtbaren Plaque an den Frontzähnen führte, sollten Mütter stärker über ihre Rolle bei der Übertragung von MS sowie die erforderliche Kontrolle des Zähneputzens ihrer Kinder und notwendiges Nachputzen informiert werden.
Keywords: Frühkindliche Karies, Mutans-Streptokokken, Transmission, Prävention