Oralchirurgie / Orale MedizinPages 685-689, Language: GermanDammer, Ulf/Driemel, Oliver/Reichert, Torsten E./Mohren, Werner/Schwarz, Stephan/Giedl, ChristianReklassifikation einer ehemaligen EntitätIn der aktuellen WHO-Klassifikation der Kopf-Hals-Tumoren aus dem Jahr 2005 ist die so genannte globulomaxilläre Zyste als Entität nicht mehr präsent. Dennoch werden in der täglichen Praxis im Röntgenbild regelmäßig scharf begrenzte, birnenförmige Osteolysen zwischen seitlichem Schneidezahn und Eckzahn des Oberkiefers beobachtet, welche vormals als globulomaxilläre Zysten eingestuft worden sind. In der vorliegenden retrospektiven klinisch-histopathologischen Studie wurde anhand von 13 Fällen überprüft, ob die ursprünglich als globulomaxilläre Zyste diagnostizierten Läsionen histologische Gemeinsamkeiten aufweisen oder unterschiedlichen Entitäten zuzuordnen sind. Die Reklassifikation ergab, dass neben hauptsächlich radikulären und lateralen parodontalen Zysten auch zwei solitäre Knochenzysten sowie jeweils ein adenomatoider odontogener Tumor und ein keratozystischer odontogener Tumor detektiert werden konnten. Folglich beschreibt die frühere Bezeichnung "globulomaxilläre Zyste" lediglich die Lokalisation einer osteolytischen Läsion, entspricht aber nicht einer histopathologisch definierbaren Entität.
Keywords: Globulomaxilläre Zyste, Oberkieferzyste, Osteolyse, WHO-Klassifikation