ZahnerhaltungPages 1386-1394, Language: GermanIlie, Nicoleta / Manhart, JürgenDer Beitrag gibt ein Überblick über die jüngste Kompositklasse, die lichthärtenden Bulk-Fill-Komposite (BFKs). Er beschreibt ihre klinische Leistung und Applikation sowie diverse in vitro gewonnene Materialparameter. BFKs können in deutlich dickeren Inkrementen als herkömmliche Komposite auspolymerisiert werden. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Bulk-Fill-Applikationstechnik keine beliebig dicken Inkremente zulässt, sondern die Grenze bei einer Inkrementstärke von maximal 4 bis 5 mm liegt. BFKs werden in niedrigviskose (fließfähige) sowie hochviskose (modellierbare) Materialien eingeteilt und gelangen klinisch in unterschiedlicher Weise zur Anwendung. Füllungen aus niedrigviskosen BFKs müssen mit einer zusätzlichen okklusalen Deckschicht aus herkömmlichen Kompositen oder auch hochviskosen BFKs finalisiert werden, da sie allgemein schlechtere mechanische Eigenschaften als hochviskose BFKs aufweisen. Mit hochviskosen BFKs lässt sich die gesamte Kavität restaurieren, sofern die vom Hersteller angegebene Inkrementstärke nicht überschritten wird. BFKs sind deutlich lichtdurchlässiger als herkömmliche Komposite, was eine essenzielle Voraussetzung für eine ausreichende Polymerisation in der Tiefe darstellt. Da das in der Wahrnehmung einiger Zahnärzte zu ästhetischen Einbußen führt, steht eine Korrektur dieses Aspektes bei der Entwicklung neuer Materialien auch im Fokus. Ähnlich wie herkömmliche Komposite sind BFKs durch eine große Variabilität der mechanischen und physikalischen Eigenschaften gekennzeichnet, so dass die Materialien einzeln bewertet werden müssen. Klinisch scheinen BFKs bislang gut zu funktionieren und leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Erweiterung des Spektrums moderner Restaurationsmaterialien.
Keywords: Bulk-Fill-Komposite, Komposite, Applikationstechnik, Inkrementstärke, Polymerisation, Lichtdurchlässigkeit