Kieferorthopädie, 3/2020
Pages 237-248, Language: GermanRoth, Alexander / Wagner, MichaelBeurteilung von Verlauf und Ergebnis beider Therapieansätze in einer NachuntersuchungEin monozygotisches Zwillingspaar – zwei Mädchen im Alter von 10 Jahren – stellte sich mit einer Angle-Klasse II,2-Malokklusion mit einem markanten Oberkiefer- und Unterkieferfrontengstand vor. Das eine Kind wurde mit einem zervikalen Headgear behandelt, während bei der Zwillingsschwester aufgrund einer Verständnisstörung des Kindes die Zähne 14/24 im Sinne einer Camouflagebehandlung entfernt wurden. Im Unterkiefer dienten bei beiden Kindern Leeway Space und approximale Schmelzreduktion als Platzquellen. Die Gesamtdauer der aktiven Behandlung (ohne Lingualbogen) betrug bei der Non-Ex-Behandlung 3 Jahre und 4 Monate (inkl. 22 Monate Headgear), bei der Extraktionsbehandlung 2 Jahre. Die Analyse der Fernröntgenseitenaufnahmen (FRS) zeigte eine geringere Anteriorentwicklung des A-Punktes und eine weniger ausgeprägte Anteriorrotation des Unterkiefers sowie eine stärkere Proklination der oberen Schneidezähne bei der Headgear-Patientin. Die sagittale basale Kieferrelation war bei ihr nach der Behandlung neutral, während bei der Zwillingsschwester die distobasale Relation fortbestand. Der Profilvergleich spiegelt die beobachteten Unterschiede nicht deutlich wider. Die Extraktionsbehandlung erwies sich als direkterer Weg zur Engstandsauflösung im Oberkiefer und zu einer guten Verzahnung.
Keywords: Zwillingsvergleich, Angle-Klasse II, 2-Behandlung, Engstandsauflösung, zervikaler Headgear, kompensatorische Extraktion der Zähne 14/24
Kieferorthopädie, 2/2020
Pages 137-151, Language: GermanRoth, Alexander / Fakher, Zohal / Wagner, MichaelEine prospektive klinische StudieIn einer Split-Mouth-Studie an 67 jugendlichen Patienten wurde der während der durchschnittlich 1,5-jährigen MB-Phase an den Zähnen 14–24 aufgetretene Versieglerverlust ermittelt. Hierzu wurden nach Bracketabnahme vor der Kleberentfernung die versieglerfreien Areale mittels Phosphorsäurekonditionierung dargestellt. Die durch visuelle Schätzung quantifizierten Bezirke wurden für die Versiegler Maximum Cure (MC, Fa. Reliance, Itasca, USA) bzw. Fissurit FX (FX, Fa. Voco, Cuxhaven) verglichen. Zähne, die ca. zweimal pro Quartal mit einem Glycinpulver-Wasserstrahl-Gerät gereinigt wurden, wiesen einen durchschnittlichen Versieglerverlust von 78,14 % (MC) bzw. 80,52 % (FX) auf. Für die Zähne aus den Vergleichsgruppen ohne PZR ergaben sich lediglich Werte von 39,25 % (MC) bzw. 44,7 % (FX). Die Unterschiede zwischen Zähnen mit und ohne PZR waren für beide Versiegler jeweils hochsignifikant. In den Gruppen ohne PZR war der Unterschied zwischen MC und FX signifikant. Signifikante Korrelationen zwischen MB-Dauer und Versieglerverlust ergaben sich nicht. White Spots wurden nach einem dreistufigen Index zahnbezogen nach ihrem Schweregrad erfasst. Sie traten zu selten auf, als dass Signifikanztests hätten ausgeführt werden können.
Keywords: Glattflächenversiegelung, vestibuläre Multibracketapparatur, Demineralisation, Pulver-Wasser-Strahlgerät, White-Spot-Läsion