International OrthodonticsPages 107-113, Language: GermanTserakhava, Tamara / Harlachova, TatsianaDas Ziel war es, die Mikrostruktur des Zahnschmelzes bei unterschiedlichen Ätzzeiten zu bestimmen. Probanden und Methode: Die Mikrostruktur der vestibulären Oberflächen von 32 intakten Prämolaren (vier Gruppen mit jeweils acht Zähnen) wurde unter Verwendung eines Mira-Rasterelektronenmikroskops für vier verschiedene Einwirkzeiten (15 s/30 s/45 s/60 s) der Phosphorsäure (37 %) untersucht. Unter Anwendung unterschiedlicher Vergrößerungen erfolgte anschließend eine Klassifizierung der Ätzmuster I–V im Bereich der Retzius-Linien (= Perikymatien) bzw. in deren Zwischenraum, wie von Silverstone et al.1 vorgeschlagen (Typ I: überwiegend prismatisch, II: überwiegend interprismatisch, III: Mischtyp, IV: narbig, V: keine Ätzung). Die Signifikanz von unterschiedlichen Häufigkeitsverteilungen zwischen den Gruppen wurde unter Verwendung des χ2-Tests bewertet (p < 0,05).
Ergebnisse: Im Bereich der Retzius-Linien ergab sich in Gruppe 1 (15 s) für die Hälfte der Proben kein Nachweis einer Ätzung, während bei längerer Konditionierung (Gruppen 2 bis 4) Ätzmuster IV und V als Mischtypen auftraten und der Grad der Schmelzzerstörung signifikant mit höherer Ätzzeit zunahm (χ2 = 13,7; p < 0,01). Auf dem geätzten Schmelz zwischen den Retzius-Linien wurde das Muster III im REM-Bild aller untersuchten Zähne gefunden. Keine der Proben wies Muster V auf. Die Häufigkeit der Ätzmuster (I–IV) wies in Abhängigkeit von der Konditionierungszeit signifikante Unterschiede auf (χ2 = 37,3; p < 0,01).
Schlussfolgerungen: Unterschiedliche Areale der Zahnoberfläche zeigen unterschiedliche Veränderung nach Anwendung von 37 %iger Phosphorsäure. Das Ätzen des Schmelzes für 30 s oder mehr führt in 100 % der Fälle zu Schmelzstrukturveränderungen im Bereich zwischen den Retzius-Linien. Nach 15 s oder 30 s Anätzen überwiegen die Ätzmuster I–III, während nach 30 s bzw. 45 s Typen II–IV vorliegen. Nach 60 s ließen sich nur die Ätzmuster III und IV nachweisen.
Keywords: Schmelzätzzeit, Schmelzätzmuster, Mikrostruktur des Zahnschmelzes
International OrthodonticsPages 115-132, Language: GermanFarret, Marcel M.Eine Technikbeschreibung mit zwei KasuistikenDie Intrusion von Zahngruppen mit dem Ziel, eine Rotation des Unterkiefers gegen den Uhrzeigersinn zu erreichen, stellt den Kieferorthopäden immer vor eine Herausforderung. Bei hyperdivergentem Wachstumsmuster und in anderen Fällen, in denen solche Zahnbewegungen normalerweise durchgeführt werden müssen, waren die ästhetischen und funktionellen Ergebnisse früher meist durchwachsen. Mit dem Aufkommen der skelettalen Verankerung konnten jedoch einige Grenzen verschoben und der Umfang der mit kieferorthopädischer Biomechanik möglichen Intrusion vergrößert werden. Einige Patienten, bei denen früher eine chirurgische Korrektur durchgeführt worden wäre, können in jüngerer Zeit durch eine Intrusion mittels skelettaler Verankerung auf weniger invasive Weise behandelt werden. Miniplatten sind eines der temporären Verankerungselemente (TAD), die inzwischen erfolgreich für die Intrusion eingesetzt werden. Da die die Biomechanik bei der kieferorthopädischen Intrusion eine entscheidende Rolle spielt und es wichtig ist, alle Phasen einer solchen Behandlung genau zu kennen, hat der vorliegende Artikel das Ziel, eine mögliche Technik für die Intrusion des gesamten Kiefers zu beschreiben. Zusätzlich werden zwei Kasuistiken gezeigt, in denen Miniplatten als leistungsfähiges Verankerungselement bei der Intrusion zum Einsatz kamen und damit zur Rotation des Unterkiefers gegen den Uhrzeigersinn beitrugen.
Keywords: skelettale Verankerung, Miniplatten, offener Biss, Hyperdivergenz, dolichofaziales Wachstumsmuster, Erwachsene, Unterkieferrotation
Kieferorthopädische "Perlen"Pages 133-136, Language: GermanValai Kasim, Shakeel Ahmed / Dayalan, Divyalakshmi / Valai Kasim, Naveed AhmedDie oberen Eckzähne sind nach den Weisheitszähnen die am häufigsten retinierten Zähne beim Menschen, und die Einstellung retinierter oder ektop durchbrechender Eckzähne in die Zahnreihe gehört zu den anspruchsvolleren kieferorthopädischen Aufgaben. Die Position des Zahns, die Gesundheit der ihn umgebenden Gingiva und seine Lagebeziehung zu beziehungsweise ein eventueller Kontakt mit den Nachbarzähnen sind Einflussfaktoren für die erfolgreiche Stellungskorrektur. Miniimplantate gewinnen immer weiter an Popularität, da sie eine absolute Verankerung ohne Einbeziehung der übrigen Zähne ermöglichen. Dieser Beitrag stellt eine neue Technik vor, die ein Miniimplantat und einen Cantilever zur Einordnung retinierter Eckzähne nutzt.
Keywords: Eckzahnretention, ektoper Durchbruch, Miniimplantat, absolute Verankerung, Cantilever
Kieferorthopädische "Perlen"Pages 137-139, Language: EnglishManzo, Paolo / Paoletto, Emanuele / Guiducci, Daniela / Pellitteri, Federica / Lombardo, LucaThe objective of this clincal article is to describe a new method to assess the accuracy of extra-alveolar miniscrew placement with respect to the digital planning. This is a radiation-free method; thanks to a specially printed abutment, it is possible to obtain two .stl files: one with the digital planning of the miniscrew position and another of the miniscrew placed in the oral cavity. These two files are superimposed with Geomagic Control X Software to assess the discrepancy between the digitally planned and the actual position of the miniscrew.
Keywords: skeletal anchorage, digital planning, radiation free, miniscrew placement, model superimposition
BiomechanikPages 167-172, Language: GermanSchwindling, Franz-PeterSeit Beginn der 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts sind die Kräftesysteme, die beim Einligieren eines ideal elastischen durchlaufenden Bogens im Attachment eines Zahns entstehen gut bekannt und vielfach auf ihre Richtigkeit hin überprüft worden. Interessanterweise beziehen sich die so gewonnenen Erkenntnisse nur auf Kräftesysteme unter 1.- und 2.-Ordnung-Sicht. Der folgende Beitrag untersucht daher erstmalig die Kräftesysteme, die durch einen ideal elastischen Kantbogen unter 3.-Ordnung-Sicht im Zwei-Zahn-System entstehen.
Keywords: Idealbogen, Kräftesystem, 3.-Ordnung-Sicht, Basisgeometrie, Twist, Torque, Torsion, Interattachmentlinie, Torsionsbelastung, Lesen des Bogens