OriginalarbeitLanguage: GermanMit Hilfe des Programmpakets SONA zur spektrographischen Analyse digitaler Signale wurden in Testwörtern, die von männlichen und weiblichen Probanden mit und ohne Oberkiefer-Zahnersatz gelesen wurden, Konsonanten und Vokale untersucht und quantitative Messungen vorgenommen. Im Falle der Konsonanten, insbesondere der Frikative und der alveolaren Plosive konnte festgestellt werden, daß mit Bezahnung das Leistungsspektrum vor allem im oberen Frequenzbereich stärker ausgeprägt ist. Vokale zeigten Differenzen in den Formantstrukturen, die auf den Einfluß der Zähne auf die Querschnittsgröße des Vokaltraktes hinweisen, dahingehend, daß durch Fehlen von Zähnen - und die damit bewirkte Querschnittsvergrößerung - Formant 1 und 2 anstieg und Formant 3 absank. Dieser Befund kann in eine direkte Beziehung zur Theorie der Vokalartikulation nach Ungeheuer und Fant gebracht werden.
OriginalarbeitLanguage: GermanFür eine Untersuchung zur Belastbarkeit von Provisorienkunststoffen wurden aus den Materialien Provipont#174 (Vivadent), Protemp II#174 (Espe), Protemp Garant#174 (Espe), Trim#174 (Bosworth Company), Temdent#174 (Weil Dental) und Structur II#174 (Voco) jeweils zwanzig Prüfkörper nach der Norm EN ISO 10477 hergestellt. Diese Prüfkörper wurden mittels einer Materialprüfmaschine bis zum Bruch belastet und die gewonnenen Daten EDV-gestützt ausgewertet. Dabei wurden die maximale Bruchkraft, der Elastizitäts-Modul, die Biegefestigkeit und die Bruchspannung untersucht. Es stellte sich heraus, daß Provipont#174 am stabilsten war und hinsichtlich Steifigkeit, Bruch- und Biegefestigkeit den anderen Kunststoffen überlegen ist. Auch die Kunststoffe Protemp II#174, Temdent#174 und Protemp Garant#174 wiesen sehr gute Resultate auf und sind als Provisorienkunststoffe zu empfehlen.
OriginalarbeitLanguage: GermanZiel der vorliegenden Studie war eine möglichst anschauliche Darstellung der räumlichen Strukturen von Zahn und Pulpacavum mittels hochauflösender Computertomographie. Extrahierte Zähne wurden mit einem GE HiSpeed Advantage RP#174 Scanner computertomographisch erfaßt. Die CT-Untersuchung erfolgte als Spiral-Scan mit einer Schichtdicke von 1mm und einem Rekonstruktionsintervall von 0,5mm. Mittels einer speziellen 3-D-Bearbeitungssoftware war eine anschauliche, detailgenaue Darstellung von Zähnen und Pulpacavum erreichbar. Während die dreidimensionale Rekonstruktion der Wurzelkanäle mit der verwendeten Methode gelang, konnten kleinste Ramifikationen nicht dargestellt werden. Eine Differenzierung zwischen unterschiedlichen Zahnhartsubstanzen war mittels densitometrischer Analyse möglich. Die plastische Darstellung des Cavum pulpae in Relation zur äußeren Zahnkontur erfolgte durch Überlagerung transparenter 3-D-Ansichten sowie durch unterschiedliche Schnittebenen in virtuellen Hohlmodellen. Die so gewonnenen Darstellungen sind primär als Studienunterlagen für das Erlernen der Zahn- und Pulpaanatomie gedacht. Eine Anwendung des Verfahrens in vivo ist möglich, erscheint jedoch wegen der Strahlenbelastung sowie des finanziellen und zeitlichen Aufwandes nur in Ausnahmefällen indiziert.
OriginalarbeitLanguage: GermanZiel dieser Studie war es, die Kombination aus subgingivaler Applikation eines 25%igen Metronidazol-Dental-Gels und subgingivalem Scaling mit alleinigem subgingivalem Scaling zu vergleichen. 59 Patienten mit Erwachsenenparodontitis konnten über 9 Monate beobachtet werden. Die randomisierte Einfach-Blindstudie wurde im "Split-mouth"-Design durchgeführt. Als klinische Parameter dienten Sondierungstiefe (ST), Attachmentlevel (AL) und Bluten nach Sondierung (BOP). Zusätzlich erfolgte eine Auswertung subgingivaler Plaqueproben im Dunkelfeldmikroskop. Behandelt wurden nur Zähne mit einer Ausgangs-ST von >= 5mm. Die Therapie bestand aus subgingivalem Scaling (SRP) aller Quadranten sowie der zusätzlichen Applikation des 25%igen Metronidazol-Dental-Gels in zwei zufällig ausgewählten Quadranten (SRP + Gel). Die durchschnittliche ST, AL und die Häufigkeit des Auftretens von BOP wurden für sämtliche Taschen mit Ausgangs-ST >= 5mm errechnet und die beiden Behandlungsmethoden verglichen. Als Hauptzielkriterium diente die Verbesserung von ST nach 9 Monaten. Beide Therapieansätze führten zu einer signifikanten Verbesserung der klinischen Parameter. Nach 9 Monaten konnte für ST ein signifikanter Unterschied zugunsten der Kombinationstherapie festgestellt werden (SRP + Gel: 1,37mm, SRP: 1,18mm), ebenso für BOP. Eine Auswertung nach verschiedenen Patientengruppen ergab deutlichere Vorteile der Kombinationstherapie bei bislang unbehandelten Patienten, insbesondere bei weiblichen Probanden. Die Dunkelfelduntersuchung ließ eine Verschiebung der Bakterienflora in Richtung "gesunde Verhältnisse" erkennen. Durch die zusäztliche Applikation eines 25%igen Metronidazol-Dental-Gels zum subgingivalen Scaling ergeben sich aber nur geringe klinische Vorteile. Das deutliche Ansprechen bisher unbehandelter Patienten auf die Kombinationstherapie bedarf weiterer Studien.
OriginalarbeitLanguage: GermanDie Koordination der Kaumuskeln während der Kaubewegung aus der Sicht der Kondylusbewegung wurde bei 5 gesunden Probanden, bei 4 Patienten mit Kiefergelenkknacken und bei 3 Patienten mit Diskusverlagerung ohne Reposition elektrognathographisch untersucht. Gleichzeitig mit der Bewegung des Kondylus und des Schneidezahnpunktes wurde die elektromyographische Aktivität des oberen und unteren Kopfes des M. pterygoideus lateralis, des M. digastricus venter anterior, des M. temporalis und des M. masseter beim Kauen aufgezeichnet. Bei den normalen Testpersonen wurde eine Koordination durch das Zusammenspiel der beiden Köpfe des M. pterygoideus lateralis sowie der anderen Kaumuskeln entsprechend der Kondylusbewegung sowohl auf der Kauseite als auch auf der Nichtkauseite beobachtet. Die Ergebnisse belegten, daß die vom oberen und unteren Kopf des M. pterygoideus lateralis gesteuerten Kondylusbewegungen bei Patienten mit Diskusverlagerung deutlich unkoordiniert verliefen. Diese Dyskoordination könnte eine Destabilisierung des Kondylus und des Diskus verursachen. Die Destabilisierung und die reduzierte Kontraktion des M. pterygoideus lateralis könnten eine Retrallage des Kondylus und damit eine passive anteriore Diskusverlagerung zur Folge haben.
OriginalarbeitLanguage: GermanEs wurde die Randadaptation von Klasse-II-Cerec- und -Kompositinlays, Komposit-, Kompomer- und Glasionomerzementfüllungen (GIZ) vor und nach mechanischer sowie thermischer Wechselbelastung im REM untersucht. Inlays und Kompositfüllungen zeigten einen Anteil von perfektem Randschluß, der signifikant höher war als d er von Kompomeren. Letztere hatten einen signifikant besseren Randschluß als GIZ-Füllungen. Ob der Füllungsrand im Schmelz oder unterhalb der Schmelz-Zement-Grenze lag, hatte in allen Gruppen keinen signifikanten Einfluß auf die Randqualität. Innerhalb einer Materialgruppe bestanden kaum Unterschiede zwischen den einzelnen Produkten in bezug auf den Randschluß. Nur in der Kompomergruppe erwies sich Compoglass signifikant randdichter als Dyract oder der lichthärtende Glasionomerzement Fuji-II-LC.
OriginalarbeitLanguage: GermanDurch eine Befragung der Eltern von 409 Kleinkindern im Alter von 18,5 #177 1,1 Monaten wurden sozialdemographische Daten sowie Ernährungs- und Mundhygienegewohnheiten der Familie erfaßt. Bei den Kindern wurden im Rahmen einer klinischen Untersuchung der dmf/t-Index, Plaqueakkumulation, Habits und dentofaziale Anomalien registriert. 379 Kinder (93%) hatten ein naturgesundes Gebiß. Der mittlere dmf/t-Index betrug 0,14. Pro Tag erfolgten 6,0 #177 1,4 Nahrungsaufnahmen. Davon wurden 4,4 #177 1,8 als kariogen eingeschätzt. Süße Getränke waren die am häufigsten verzehrten kariogenen Produkte. 67% der Kinder tranken noch aus der Flasche, 35% davon auch nachts. Über 50% der Kinder erhielten sowohl F-Tabletten als auch fluoridiertes Speisesalz. Zwischen Kindern mit naturgesundem Gebiß und Kindern mit Karies bestanden nur bei Ernährungsparametern signifikante Merkmalsunterschiede, jedoch nicht bei Merkmalen, die die Zahnpflege oder Fluoridanwendung betrafen. Diese Ergebnisse zeigen, daß im Konzept der Kariesprophylaxe im Kleinkindalter der Ernährungslenkung eine vorrangige Bedeutung zukommt, und daß Empfehlungen zur Fluoridanwendung präziser als bisher vermittelt werden müssen.
OriginalarbeitLanguage: GermanIn einer prospektiven Split-mouth-Studie wurden die Okklusalflächen von gesunden ersten bleibenden Molaren bei 93 Kindern (5-8 J.) mit Fissurenversiegelungen bzw. mit alleinigen regelmäßigen Fluoridlacktouchierungen behandelt. Der Karieszuwachs betrug 0,4 DMFS in einem Jahr mit signifikanten Unterschieden: Bei den fluoridbehandelten Zähnen erkrankten 6mal mehr Okklusalflächen (9,7%, n = 18) an Karies als bei den versiegelten (1,6%, n = 3). Die Versieglerretention betrug 87,4%. Mundhygieneindizes (API, PBI), der bisherige Kariesbefall im Milchgebiß (dmfs) und der Verfärbungsgrad der Fissuren gaben trotz schlechterer Werte für Kinder mit Karieszuwachs keinen statistisch signifikanten Hinweis, welches Verfahren im Sinne bedarfsorientierter Prophylaxe für einzelne Kinder oder Zähne anzuwenden ist. Die Fissurenversiegelung scheint bei der derzeit vorherrschenden Kariesprävalenz in Deutschland für die Fissuren der ersten bleibenden Molaren den größeren prophylaktischen Erfolg erwarten zu lassen, sowohl kurzfristig und wahrscheinlich auch im 10- bis 15-Jahres-Zeitraum. Beide Verfahren bedingen aufgrund von Versieglerverlusten bzw. leichtem Karieszuwachs ein regelmäßiges Recall.
OriginalarbeitLanguage: GermanIn der Zahnmedizin werden adhäsive Verbundtechniken in zunehmendem Maße sowohl für festsitzenden als auch für kombinierten Zahnersatz angewandt. Leitgedanke der vorliegenden Untersuchung war die Frage, inwieweit die Fügeteilsteifigkeit, ausgedrückt durch die Fügeteilstärke oder den E-Modul, in Verbindung mit der Klebefugenstärke einen Einfluß auf die Scherfestigkeit einschnittig überlappender Metallklebungen ausübt. Hierzu wurden in Anlehnung an die DIN 53282 in einem reinen Schertest zum einen die maximalen Scherfestigkeiten von Klebungen mit Prüfkörpern aus Co-Cr-Mo-Legierungen mit unterschiedlichen Fügeteilstärken, zum anderen von verklebten Palladium-Basis-Prüfkörpern durchgeführt. Es zeigte sich, daß zwischen der Scherfestigkeit einschnittig überlappender Metallklebungen und der Fügeteilstärke ein hochsignifikanter Zusammenhang bestand. Die Scherfestigkeit war dabei um so geringer, je dünner die verklebten Fügeteile waren. Aber auch ein geringerer E-Modul der Fügeteile führte zu einer deutlich verringerten Scherfestigkeit. Nach Literaturangaben beträgt die optimale Klebefugenstärke 0,15mm bis 0,2mm. Bedeutsam werden Variationen dieser optimalen Klebefugenstärke vor allem bei Verklebung besonders dünner Fügeteile oder solcher mit geringem E-Modul. Hier verstärkten sich die negativen Eigenschaften der geringen Ankersteifigkeit und der geringen Klebfugenstärke, wodurch es zu deutlich geringeren Scherfestigkeiten kommt.
OriginalarbeitLanguage: GermanKompomere haben in der Füllungstherapie seit ihrer Markteinführung eine weite Verbreitung vor allem bei der Versorgung von Klasse-V-Läsionen und der Restauration von Zähnen der ersten Dentition gefunden. Die vorliegende Übersicht beschreibt die werkstoffkundlichen Eigenschaften dieser neuen Materialklasse und gibt einen Überblick über bereits vorliegende klinische Studien. Dabei ergibt sich die Einschätzung, daß mit Kompomeren bei angemessener Indikationsstellung und sorgfältiger Verarbeitung des Materials langfristig erfolgreiche restaurative Versorgungen durchgeführt werden können.