Language: GermanBornstein, Michael/Magnin, Pierre/Meier, Erwin/Buser, DanielDer Begriff "Gingivitis" ist nur für entzündliche Veränderungen der Gingiva zulässig, die durch mangelnde Hygiene, das heißt durch Plaque- und Zahnsteinablagerungen verursacht werden. Für gingivale Erkrankungen anderer Genese wurde der Begriff "nicht-plaqueinduzierte gingivale Läsionen" geprägt. Im vorliegenden ersten Teil einer mehrteiligen Übersichtsarbeit wird auf die nicht-plaqueinduzierten gingivalen Läsionen infektiöser Herkunft eingegangen. Diese Manifestationen können durch Viren, Bakterien oder durch eine Pilzinfektion bedingt sein. Bei den Viren stehen vor allem Herpes-, Papilloma- und HI-Viren im Vordergrund. Bei den bakteriellen Infektionen, welche die orale Mukosa und speziell die Gingiva betreffen können, sind die Streptokokken-Gingivostomatitis, die Syphilis und die Tuberkulose von Bedeutung. Bei den Pilzen ist die orale Candidiasis in der Klinik relativ häufig anzutreffen. Auf diese Infektionen soll in diesem Artikel näher eingegangen und vor allem deren klinische Aspekte beschrieben werden.
Keywords: Nicht-plaqueinduzierte gingivale Läsionen, Herpesviren, orale HIV-Manifestationen, Streptokokken-Gingivostomatitis, orale Candidiasis
Language: GermanSomerman, Martha J.In diesem Übersichtsartikel werden mögliche Funktionen von Adhäsionsmolekülen bei der Genese und Regeneration parodontaler Strukturen beleuchtet. Die spezifischen Expressionsmuster dieser Moleküle während der Gewebeentwicklung und -erneuerung sowie die möglichen Funktionen dieser Moleküle weisen darauf hin, dass sie eine therapeutische Rolle bei der Regeneration oraler Gewebe spielen könnten. Die Bestimmung und Charakterisierung von Molekülen, die mit der Parodontogenese assoziiert sind, führen zu Erkenntnissen, die es ermöglichen, regenerative Therapien auf einer soliden biologischen Grundlage zu entwickeln.
Keywords: Wurzelzement, Adhäsion, Entwicklung, Mineralisierung, Bone Sialoprotein, Osteopontin, Regeneration
Language: GermanRühling, Andreas/Plagmann, Hans-ChristianIn zwei Falldokumentationen wird über die Ergebnisse einer Auffüllung parodontaler Defekte mit Hydroxylapatit und Glaskeramik berichtet. Dabei werden die klinisch-röntgenologischen Ergebnisse mit den histologischen Befunden nach Biopsie verglichen. Die klinische Einheilung erfolgte komplikationslos. Röntgenologisch zeigte sich eine knochendichte Auffüllung der Defekte, die sich jedoch histologisch nicht bestätigen ließ. Im Gegensatz zum Algipore-Präparat waren im Perioglas-Präparat keine Hinweise auf ein postoperatives Saumepithel erkennbar. Es wurden Zementneubildungen mit inserierenden Fasern und Anzeichen für einen knöchernen Umbauprozess gefunden. Rückschlüsse auf eine erfolgreiche knöcherne Regeneration parodontaler Knochendefekte nach Implantation von Knochenersatzmaterialien sollten auf der Grundlage von Röntgenbildern nur sehr bedingt erfolgen.
Keywords: Hydroxylapatit, Glaskeramik, Perioglas®, Algipore®, parodontale Knochendefekte, parodontale Regeneration, Wurzelzement, postoperatives Saumepithel, Biopsie
Language: GermanHeinz, Bernd/Arjomand-Kermanie, MehrdadDiesen Fall charakterisieren zwei Befunde: Einerseits lag ein massiver lokaler Attachmentverlust mit Sondierungstiefen bis zu 15 mm vor; andererseits bestand im dritten Quadranten eine Freiendsituation, die höchst unzureichend mit herausnehmbarem Zahnersatz versorgt war. Durch eine regenerative Parodontaltherapie mit dem Schmelzmatrix-Protein Emdogain® ließ sich der drohende Zahnverlust der Zähne 45 und 46 abwenden. Mit der Insertion zweier Implantate in regio 36 und 37 war es möglich, die noch relativ junge Patientin mit einer festsitzenden Restauration zu versorgen.
Keywords: Freiendsituation, implantatgestützter Zahnersatz, lokaler Attachmentverlust, regenerative Parodontalchirurgie
Language: GermanHornecker, ElseNach Organtransplantation wird eine Langzeittherapie mit dem Immunsuppressivum Cyclosporin-A (CsA) durchgeführt, um Abstoßungsreaktionen zu verhindern. Als eine der unerwünschten Wirkungen dieses Medikaments treten Gingivawucherungen auf. Die vorliegende Falldokumentation berichtet über einen jungen Nierentransplantat-Patienten mit massiven Gingivawucherungen, der wegen chronischer Abstoßung der Spenderniere wieder dialysepflichtig wurde; die CsA-Therapie wurde abgesetzt und die Wucherungen gingen zurück. Anderthalb Jahre später wurde die CsA-Medikation nach einer zweiten Transplantation wieder aufgenommen; die orale Situation - Mundhygiene, Parodontalzustand, Sanierungsgrad - entsprach zu diesem Zeitpunkt gesunden Verhältnissen. Etwa sechs Monate später traten an der interdentalen Gingiva vereinzelt geringe hyperplastische Veränderungen auf, die im Verlauf der folgenden zehn Jahre nicht weiter zunahmen, sondern eher wieder zurückgingen. Dieses Behandlungsergebnis kann nur mit einem konsequenten Betreuungsprogramm und guter Compliance des Patienten erreicht werden. Bei invasiven zahnärztlichen Behandlungsmaßnahmen muss der speziellen Situation der immunsupprimierten Abwehrlage des Patienten durch eine Antibiose Rechnung getragen werden.
Keywords: Immunsuppression, Cyclosporin-A, CsA-Langzeittherapie, medikamentös bedingte Gingivawucherungen, hyperplastische Veränderungen, Nierentransplantat, antibiotische Absicherung
Language: GermanWenz, Birgit/Peetz, MichaelDurch das Auftreten jüngster BSE-Fälle in Europa wird die Sicherheit boviner Knochenersatzmaterialien häufig diskutiert. Am Beispiel des Knochenersatzmaterials Bio-Oss® wird die Sicherheitsbewertung solcher Materialien dargestellt. Produkte, die in effizienten, inaktivierenden Prozessen und aus sicherem Rohmaterial hergestellt werden, werden als sicher klassifiziert. Bio-Oss® zeichnet sich in seiner Architektur durch eine große Ähnlichkeit zu körpereigenem Knochen aus, was vermutlich ein wichtiger Grund für die hohe Osteokonduktivität des Materials ist. Bei der Frage nach Verwendung synthetischer Alternativen ist abzuklären, ob solche Produkte eine vergleichbare klinische Prognose erlauben.
Keywords: Knochenersatz, Sicherheit, BSE, Reinheit, Osteokonduktivität