EditorialPages 103, Language: GermanFrankenberger, RolandZahnerhaltungPages 107-114, Language: GermanBlunck, UweDer aktuellste Stand der Entwicklung von Adhäsivsystemen für die Anwendung der Adhäsivtechnik in der täglichen Praxis sind die sogenannten Universaladhäsive. Sie zeichnen sich aus durch die Anwendung sowohl in der „Etch-and-rinse“ (E&R)-Technik als auch als selbstätzendes („self-etch“, SE) Adhäsiv, wobei dafür die selektive Phosphorsäure-Ätzung im Schmelz empfohlen wird. Über die Haftung an Zahnhartsubstanz hinaus können Universaladhäsive auch chemisch binden an Zirkonoxidkeramik und Nichtedelmetall (NEM), während die Wirksamkeit als Silan zur Haftung an glasbasierter Keramik als kritisch eingeschätzt wird. Die Anwendung als E&R-System ist weniger techniksensibel und die geringe Schichtstärke der Universaladhäsive nach Lichthärtung ist vorteilhaft bei der Eingliederung von adhäsiv befestigten indirekten Restaurationen mit dualhärtenden Befestigungskompositen. Dennoch können sie nicht universell – wie der Name eigentlich suggeriert – eingesetzt werden.
Manuskripteingang: 07.11.2024, Manuskriptannahme: 18.11.2024
Keywords: Adhäsivsysteme, Universaladhäsive, „Etch-and-rinse“ (E&R)-Technik, selbstätzende (SE) Adhäsive, Haftung an Zahnhartsubstanz
Pages 115, Language: GermanZimmer, StefanNachrufEndodontiePages 117-126, Language: GermanSteffen, HeikeWann ist die Indikation zur Wurzelspitzenresektion gegeben und wann sollte besser eine Revision durchgeführt werden? Dazu bedarf es zunächst einer Analyse, warum eine postendodontische Erkrankung vorliegt, damit beide Therapiemittel ursachenbezogen eingesetzt werden können. Der vorliegende Artikel diskutiert sowohl Vor- als auch Nachteile und zeigt Kriterien für die Indikationsstellung auf. Letztlich muss für jeden Zahn individuell entschieden werden, welche die optimale Therapie ist, um den Langzeiterfolg zu sichern.
Manuskripteingang: 18.07.2024, Manuskriptannahme: 02.08.2024
Keywords: Wurzelspitzenresektion (WSR), orthograde Revision, retrograde Wurzelfüllung, postendodontische Erkrankung, digitale Volumentomografie (DVT)
KinderzahnmedizinPages 127-137, Language: GermanZöllner, Felicitas / Heinrich-Weltzien, Roswitha / Schüler, Ina / Simon-Krier, Alexandra / Kühnisch, JanUnter der Fissuren- und Grübchenversiegelung (FGV) wird der präventive Verschluss kariesanfälliger Fissuren und Grübchen mit dem Ziel der Vorbeugung einer Kariesinitiation bzw. Arretierung beginnender, kariöser Läsionen verstanden. Die FGV ist damit eine zahnflächenspezifische Präventionsmaßnahme und muss im klinischen Alltag durch eine zahngesunde Ernährung, adäquate häusliche Mundhygienemaßnahmen sowie die indikationsgerechte Nutzung häuslicher und professioneller Fluoridapplikationen begleitet werden. Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, die Indikationsstellung und das klinische Vorgehen der FGV zu beleuchten.
Manuskripteingang: 31.10.2024, Manuskriptannahme: 12.11.2024
Keywords: Fissurenversiegelung, Grübchenversiegelung, Prävention, Fissurenkaries, Okklusalkaries, Leitlinie, evidenzbasierte Zahnmedizin
KieferorthopädiePages 139-146, Language: GermanKinzinger, Gero / Seiffart, Melanie / Lisson, Jörg A. / Hourfar, JanTeil 1: Einleitung zu KIG-System und Studienlage in DeutschlandIn Deutschland wird die kieferorthopädische Behandlungsnotwendigkeit gesetzlich versicherter Patienten seit dem 01.01.2002 unter Anwendung eines Indexsystems, des sogenannten kieferorthopädischen Indikationsgruppen (KIG)-Systems, festgelegt. Dieses unterteilt die Zahnstellungs- und Kieferanomalien grundsätzlich in 11 Indikationsgruppen mit 5 verschiedenen Behandlungsbedarfsgraden. Die KIG-Befunde U4 (Aplasie), S4 (Retention) und S5 (Verlagerung) sind für den überweisenden Zahnarzt bzw. die überweisende Zahnärztin besonders interessant, weil sie einerseits erblich sein können (Familienanamnese) und andererseits für die definitive Abklärung – anders als bei den übrigen KIG-Befunden – eine radiologische Abklärung notwendig ist. Vielfach sind auch für die Behandlungen übergreifende Konzepte (prothetisch, implantologisch, oralchirurgisch) in Kombination mit der Kieferorthopädie erforderlich. Die vorliegende Arbeit bildet den Auftakt zu einer 4-teiligen Artikelserie zu diesen Themen.
Manuskripteingang: 13.10.2024, Manuskriptannahme: 28.10.2024
Keywords: Kieferorthopädische Indikationsgruppen (KIG)-System, Aplasie, Retention, Verlagerung
OralchirurgiePages 149-154, Language: GermanPaganini, Alina / Filippi, AndreasStatistisch gesehen erleidet jedes dritte Kind in seinem Leben einen Unfall der Milchzähne. Je nach Verletzungsart sind jedoch nicht nur die Milchzähne selbst betroffen, sondern auch die jeweils nachfolgenden bleibenden Zähne. Mögliche Spätfolgen für die bleibenden Zähne reichen von kaum sichtbaren Hypomineralisationen über Hypoplasien der Zahnhartsubstanzen bis hin zu schwerwiegenden Wurzelmissbildungen, die einen Zahnerhalt nicht zulassen.
Manuskripteingang: 15.07.2024, Manuskriptannahme: 18.07.2024
Keywords: Zahntrauma, Hypomineralisation, Hypoplasien, Wurzelanomalien
AlterszahnmedizinPages 155-162, Language: GermanLudwar, Lena / Barbe, Anne GretaAufgrund der demografischen Entwicklung ist mit einer steigenden Zahl dentoalveolärer Traumata bei älteren Patienten zu rechnen. Dies gilt insbesondere im Zusammenhang mit Stürzen, die die häufigste Ursache für traumatische Verletzungen bei älteren Menschen darstellen. Risikofaktoren wie altersbedingte Veränderungen der Mundgesundheit, systemische Erkrankungen und kognitive Veränderungen erhöhen die Verletzungsanfälligkeit und erschweren die Behandlung dentaler Traumata. Besonders relevant ist, dass die orale Beteiligung nach Stürzen häufig übersehen wird, was zu negativen Langzeitfolgen bis hin zur Mangelernährung führen kann. Eine frühzeitige und umfassende zahnärztliche Untersuchung nach einem Sturz – insbesondere auch bei bestehendem Pflegegrad – ist essenziell, um ein Zahntrauma nicht zu übersehen. Darüber hinaus ist die Implementierung von Sturzprävention und Schulung des Pflegepersonals auch im zahnmedizinischen Kontext wichtig, um eine optimale Versorgung älterer Patienten zu gewährleisten.
Manuskripteingang: 25.11.2024, Manuskriptannahme: 14.01.2025
Keywords: Sturz, dentales Trauma, Mundgesundheit im Alter, Gebrechlichkeit
Orale MedizinPages 165-171, Language: GermanVelte, Lisa / Ashrafi, Fariba / Menter, Thomas / Schriber, Martina / Bornstein, Michael M.Die allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation (HSZT) ist eine etablierte Therapiemethode zur Behandlung maligner und nichtmaligner Erkrankungen des Knochenmarks, besonders bei Leukämien. Vor der Transplantation erfolgt eine Konditionierung durch Chemo- und/oder Strahlentherapie, um die hämatopoetischen Zellen des Patienten zu dezimieren. Nach der Transplantation steht die Überwachung möglicher Komplikationen wie Infektionen, Organversagen und Graft-versus-Host-Erkrankungen (GvHE) im Fokus. Die GvHE ist eine der schwerwiegendsten Komplikationen nach HSZT und kann zu hoher Morbidität und Mortalität bei betroffenen Patienten führen. Die chronische Form der GvHE (cGvHE) erhöht das Risiko für die Entstehung solider Tumoren, besonders von Plattenepithelkarzinomen der Mundhöhle (PEKM), die vor allem durch lang anhaltende Immunsuppression und chronische Entzündungen hervorgebracht werden. Zur Früherkennung bzw. Prävention wird daher langfristig eine regelmäßige Kontrolle der Mundschleimhaut empfohlen. Der vorliegende Fallbericht beschreibt einen 67-jährigen Patienten, der nach einer allogenen HSZT bei Non-Hodgkin-Lymphom unter cGvHE litt und aufgrund einer schmerzhaften Schleimhautläsion zur weiteren Abklärung zu uns überwiesen wurde. Nach einer Exzision stellte sich heraus, dass es sich um ein PEK handelte. Dieser Fallbericht hebt die Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen bei Patienten mit durchgemachter allogener HSZT und anschließender GvHE hervor, da sie ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer sekundären Malignität aufweisen.
Manuskripteingang: 10.12.2024, Manuskriptannahme: 13.12.2024
Keywords: Graft-versus-Host-Erkrankung (GvHE), maligne Transformation, Diagnose, Plattenepithelkarzinom (PEK)
AllgemeinmedizinPages 173-181, Language: GermanHusain, Adib Al-Haj / Oerleke, Andreas / Stadlinger, Bernd / Hainc, Nicolin / Malina-Altzinger, JohannIn der Schweiz stellen schwere Stich- und Schussverletzungen nur einen kleinen Teil der Kiefer- und Gesichtsverletzungen dar. Schussverletzungen im Gesichtsbereich sind jedoch aufgrund der komplexen Anatomie, ästhetischen Überlegungen, funktionellen Beeinträchtigungen und psychologischen Auswirkungen besonders herausfordernd. Dieser Fallbericht beschreibt das klinische, radiologische und operative Management eines 16-jährigen Patienten, der auf einem Open-Air-Festival in Zürich durch ein Projektil in regio parotideomasseterica verletzt wurde. Der Patient berichtete von stechenden Schmerzen unterhalb des linken Ohrs, einer blutenden Wunde und leichter Benommenheit. Er nahm jedoch weder einen Schuss noch ein ähnliches Ereignis wahr. Am folgenden Tag suchte er die Notaufnahme aufgrund anhaltender Kopfschmerzen auf. In der initialen Computertomografie (CT)-Aufnahme wurde das Projektil nicht identifiziert, sodass in der Gesamtkonstellation die Diagnose einer Prellung gestellt wurde. In der Folge konsultierte der Patient einen Zahnarzt wegen Kieferbeschwerden und Gingivitis. Auch auf der Panoramaschichtaufnahme (PSA) wurde das Projektil übersehen. Erst nach einer späteren radiologischen Reevaluation der bereits akquirierten Bilddaten gelang es, das Projektil zu identifizieren. Nach Überweisung an einen Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen ermöglichte eine prä-operative digitale Volumentomografie (DVT) eine präzise Planung der operativen Entfernung, welche komplikationslos verlief. Der vorliegende Fall demonstriert die Relevanz und Notwendigkeit präziser Diagnostik sowie interdisziplinärer Zusammenarbeit, insbesondere einer effektiven Kommunikation zwischen verschiedenen Fachbereichen.
Manuskripteingang: 15.09.2024, Manuskriptannahme: 11.11.2024
Keywords: Schussverletzung, Projektil, Fremdkörper, Trauma, forensische Medizin
Bildgebende VerfahrenPages 183, Language: GermanSchulze, DirkAtlasPraxismanagementPages 185-187, Language: GermanCzerny, CarstenAbrechnungPraxismanagementPages 189-190, Language: GermanZurstraßen, ArnoRechtsfragenPraxismanagementPages 191-192, Language: GermanRatajczak, ThomasDas aktuelle UrteilPraxismanagementPages 193-195, Language: GermanLöbe, KerstinSteuerrecht