Große humanitäre Projekte benötigen große finanzielle Ressourcen – ganz gleich, ob sie sofort etwas bewirken sollen, oder nachhaltige Hilfen sind, die über Jahre oder sogar Jahrzehnte hinweg das Leben bedürftiger Menschen verbessern. Allein in diesem Jahr hat die Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte 67 nationale und internationale Projekte als „förderwürdig“ eingestuft und hierfür 495.997 Euro bereitgestellt (Stand: November 2023).
Dennoch sorgt sich der stellvertretende Vorsteher der Stiftung, Dr. Klaus Winter: „Es ist leider so, dass wir bei unserer Altgold-Sammlung einen einschneidenden Rückgang verzeichnen“, berichtet er. „Altgoldspenden sind für das HDZ aber nach wie vor die essenzielle Grundlage für alle Hilfsmaßnahmen – jedes Gramm Altgold, jeder Euro zählt“, so Winter.
Hoffen auf mehr Altgoldspenden für 2024
Wie wichtig diese Spenden für die Arbeit der Stiftung sind, macht ein Blick auf den Haushaltsplan 2024 deutlich: Von den geplanten Gesamteinnahmen in Höhe von ca. 700.000 Euro aus Altgold-, Geld-, Sachspenden und sonstigen Erträgen machte der Anteil des Altgolds rund 450.000 Euro aus. Sollte die Spendenbereitschaft auf diesem Gebiet also dauerhaft rückläufig sein, werden einige Projekte um ihre Zuwendungen bangen müssen.
Altgold bekommt einen neuen, ganz besonderen Wert
Wo immer die beiden HDZ-Vorsteher Dr. Klaus Sürmann und Dr. Klaus Winter daher auftreten, werben sie um Schmuck- und Zahngoldspenden. Jede eingehende Edelmetallspende wird gehütet wie ein kleiner Schatz, bevor sie von einer Hanauer Firma gebührenfrei eingeschmolzen wird und ihr Erlös in humanitäre Projekte in aller Welt fließt. „Altes Gold bekommt auf diese Weise einen neuen, ganz besonderen Wert“, sagt Winter. (Mehr zur Arbeit des HDZ im Beitrag „Mit nur zehn Euro pro Jahr wäre unsere Arbeit gesichert“.) Wie groß dieser Wert ist, macht ein Blick auf einzelne Projekte deutlich.
Vietnam: Neue Meisterköche wachsen heran
Dank der Spenden konnte beispielsweise die Vision von Meisterkoch Francis van Hoi wahr werden, der von einer nach deutschen IHK-Standards zertifizierten Kochschule für vietnamesische Jugendliche aus ärmsten Verhältnissen träumte. Seit 2013 hat ihn das HDZ mit fast 400.000 Euro finanziell unterstützt und fördert auch sein zweites Projekt – die 2019 gegründete und ebenso erfolgreiche „Francis Restaurant School“. Im nächsten Jahr feiert das „Mai Sen Ausbildungszentrum“ zehnjähriges Jubiläum. Ca. 350 Lehrlinge haben bis heute dort ihren Abschluss gemacht. Dies hat ihnen vor allem den Einstieg in den nationalen Arbeitsmarkt und den Weg in ein besseres Leben geebnet. Gerade erst haben wieder 22 junge Menschen die anspruchsvolle zweimonatige Probezeit gemeistert und starten jetzt in ihr erstes Ausbildungsjahr.
Philippinen: noch mehr Zahnbehandlungen möglich
Getreu dem Motto: „Hilfe zur Selbsthilfe“ entwickelt sich auch die Mabuhay-Klinik auf den Philippinen stetig weiter. Das HDZ hat das Gesundheitszentrum seit 2008 mit insgesamt 409.000 Euro auf- und ausgebaut. Längst zählt sie zu den Vorzeigeprojekten der Stiftung und wurde daher auch in diesem Jahr wieder mit einer Spende bedacht: Sie erhielt eine zweite Behandlungseinheit, mit der die steigende Zahl von Patienten jetzt noch besser bewältigt werden kann.
Indien und China: Versorgung von Leprapatienten
Auch in der Leprahilfe kamen die HDZ-Spenden in Höhe von 32.327 Euro wieder genau dort an, wo sie gebraucht werden: In der Lepraklinik von Dr. Remy Rousselot in Bhubaneswar sicherten die Spendengelder, dass hunderte Lepraoperationen durchgeführt werden konnten. Ein anderer Teil floss in die medizinische Versorgung von Leprakranken in China, um die sich Projektpartner Roberto Tonetto seit Jahren aufopfernd kümmert.
Bei seinen Besuchen in den vergangenen Jahren in abgelegene chinesische Lepradörfer hat sich auch Dr. Winter von der Versorgung der Lepra-Kranken mit neuen Prothesen, Spezial-Schuhen und andere Hilfsmittel aus HDZ-Spenden überzeugen können. Die Freude darüber lässt die Augen der schwerkranken Menschen erstrahlen wie hierzulande die Augen von Kindern am Weihnachtsabend.
Rumänien: Hilfe für Kinder aus Elendsvierteln
Besonders erwähnenswert im Hinblick auf die Nachhaltigkeit ist auch die Arbeit des HDZ in Rumänien. Mit Hilfe von Partnerorganisationen in Targur Mures und Mircurea Ciuc engagiert sich die Stiftung seit Jahren vor allem für Kinder und Jugendliche in den Karpaten, darunter Waisenkinder, Roma-Kinder und Straßenkinder, die oftmals ein unvorstellbar schweres Leben in Armut, Ausgrenzung und Perspektivlosigkeit fristen. Dank der finanziellen Unterstützung des HDZ konnten bis heute viele unterschiedliche Projekte realisiert und langfristig betrieben werden, darunter ein Kindergarten, mehrere Kinderheime und Unterkünfte sowie Schulen und Ausbildungsmöglichkeiten für Kinder, Jugendliche und Menschen mit Behinderungen.
Insgesamt hat die Rumänien-Hilfe seit ihren Anfängen im Jahre 1997 rund 2,5 Millionen Euro verschlungen. In diesem Jahr stand die Sanierung einer alten Scheune auf dem Plan, in der bald Kinder aus ärmsten Verhältnissen wohnen und unterrichtet werden können.
Weltweit: Soforthilfen für Menschen in Not
Neben diesen „Leuchtturmprojekten“ werden die Altgold- und Geldspenden selbstverständlich auch dafür verwendet, Soforthilfe zu leisten, wenn Menschen durch Kriege oder Naturkatastrophen in existenziell und körperliche Not geraten. So stellte das HDZ in diesem Jahr rund 120.000 Euro für die Lieferung von Hilfsgütern in die Erdbebenregionen in Syrien und der Türkei bereit. Weitere Gelder wurden für humanitäre, medizinische und technische Hilfen für die Ukraine eingesetzt – Mittel, die überwiegend aus einem gemeinsamen Spendenaufruf von Bundeszahnärztekammer und HDZ zur Verfügung standen.
Das kleine Team der Stiftung HDZ dankt seinen Spenderinnen und Spendern für die Unterstützung in diesem Jahr, die wieder so viel Hilfe ermöglicht hat, und wünscht allen frohe Weihnachten mit einem Zitat aus Haiti: „Weihnachten heißt: die Tränen trocknen; das, was du hast, mit anderen zu teilen. Jedes Mal, wenn die Not eines Unglücklichen gemildert ist, wird es Weihnachten“.
Yvonne Schubert für das HDZ
Stiftung HDZ: Hilfe, die ankommt
Wer die Stiftung HDZ unterstützen will, kann dies auf verschiedenen Wegen tun:
- Altgoldspenden: Informationsmaterial und Sammeltüten können beim HDZ bestellt werden.
- Geldspenden: entweder auf das Konto der Stiftung bei der ApoBank
Deutsche Apotheker- und Ärztebank
IBAN: DE28300606010004444000
BIC: DAAEDEDDXXX- Oder direkt über das Spendenportal auf der Internetseite der Stiftung HDZ, mit Zuordnung, für welches Projekt/welchen Spendenaufruf das Geld eingesetzt werden soll
- Zustiftungen: Sichern die langfristige Arbeit des HDZ. Mehr Informationen auf der Internetseite der Stiftung HDZ. Zustiftungen auf das Konto Zustiftung
Deutsche Apotheker- und Ärztebank
IBAN: DE98300606010604444000
BIC: DAAEDEDDXXX- Sachspenden: Die Stiftung HDZ nimmt auch Sachspenden an, gesucht werden unter anderem gut erhaltene Kleingeräte und Instrumente aus Praxis und Labor. Vor einer Sachspende sollte Kontakt zur Stiftung HDZ aufgenommen werden.
Weitere Informationen und ein Kontaktformular gibt es ebenfalls auf der Internetseite der Stiftung HDZ.