Der Philipp-Pfaff-Preis der Zahnärztekammer Berlin geht dieses Jahr an die Berliner Schwerpunktpraxen für die zahnärztliche Behandlung von SARS-CoV-2-Patientinnen und -Patienten während der Pandemie.
Auf dem Festabend am 7. Oktober 2021 im Harnack-Haus der Max-Planck-Gesellschaft überreichte Dr. Karsten Heegewaldt, Präsident der Zahnärztekammer Berlin, den Zahnärztinnen und Zahnärzten und den Praxismitarbeiterinnen und -mitarbeitern der neun Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) den Ehrenpreis in Anerkennung ihrer Verdienste für den Zahnärztlichen Berufsstand. Dies sind im Einzelnen: MVZ CenDenta in Marzahn, MVZ Dentalzentrum Plus Charlottenburg, MVZ Garbátyplatz in Pankow, MVZ MEDECO Dahlem, MVZ MEDECO Potsdamer Platz, MVZ MEDECO Spandau, MVZ MEDECO Wedding, MVZ MKG-Chirurgie Helene-Weigel-Platz in Marzahn sowie MVZ Zahnkultur Adlershof.
Engagement in unsicheren Zeiten
„Die Unsicherheit durch die Pandemie im vergangenen Jahr war erheblich. Tagtäglich wurden wir von neuen Infektionsschutzmaßnahmen überrascht. Zu den Unsicherheiten im Hinblick auf das neuartige Virus und dessen Varianten kam der enorme Engpass an Schutzausrüstung“, sagte Heegewaldt in seiner Laudatio. „In dieser Zeit der Ungewissheit über Ansteckungswege und den richtigen Umgang mit an Covid-19-Erkrankten haben Sie sich, liebe Kolleginnen und Kollegen, mit Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bereit erklärt, die zahnmedizinische Behandlung von Coronavirus-infizierten Patientinnen und Patienten sowie von behördlich unter Quarantäne gestellten Menschen den sogenannten Berliner ‚Schwerpunktpraxen‘ zu übernehmen.“
Patientenversorgung sichergestellt, Risiko für die anderen Praxen minimiert
Die Schwerpunktpraxen wurden durch die Kassenzahnärztliche Vereinigung (KZV) Berlin in vielen Einzelgesprächen und in enger Absprache mit der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung eingerichtet. „Ob die Sicherstellung der zahnärztlichen Versorgung ohne die Schwerpunktpraxen funktioniert hätte, wage ich zu bezweifeln“, zollte auch Dr. Jörg-Peter Husemann, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der KZV Berlin, den Preisträgerinnen und Preisträgern in seinem Grußwort Respekt.
Der Kammerpräsident dankte den Schwerpunktpraxen, dass sie ihre vorhandenen Strukturen und die Behandlungskapazitäten zum Wohle der Kollegenschaft sowie der Patientinnen und Patienten zur Verfügung gestellt hatten. Der zügige Aufbau der Schwerpunktpraxen habe maßgeblich dazu beigetragen, das Infektionsrisiko in den übrigen Praxen zu minimieren und drohende behördliche Schließungen auszuschließen.
Balance finden zwischen Pandemie und Praxisalltag
„Auch wenn wir mit den vielen coronabedingten Beschränkungen zu leben gelernt haben, wird uns Corona noch eine ganze Weile beschäftigen. Wir müssen nach wie vor die Balance finden zwischen Pandemiebewältigung und dem Praxisalltag. Unser Handeln werden wir auch weiterhin immer wieder überprüfen müssen“, gab Heegewaldt den Preisträgern und Gästen mit auf den Weg.
Der Philipp-Pfaff-Preis
Der Ehrenpreis der Zahnärztekammer Berlin wird an Persönlichkeiten oder Organisationen verliehen, die sich in herausragender Weise um den zahnärztlichen Berufsstand verdient gemacht haben. Namensgeber des Preises ist der Mediziner Philipp Pfaff (1713 – 1766). Pfaff widmete sich der zu seiner Zeit völlig unterentwickelten und verrufenen Zahnmedizin und veröffentlichte das erste Lehrbuch über Zahnmedizin in deutscher Sprache: „Abhandlung von den Zähnen des menschlichen Körpers und deren Krankheiten“. Damit legte er Mitte des 18. Jahrhunderts den Grundstein zu einer eigenständigen Zahnheilkunde in Deutschland und gilt als Vordenker der modernen Zahnheilkunde.