Mehr junge Zahnärztinnen und Zahnärzte, auch im Angestelltenverhältnis oder in der Vorbereitungsassistenz für eine Mitgliedschaft gewinnen – das ist eines der Ziele der Abrechnungs- und Beratungsgesellschaft für Zahnärzte, eingetragene Genossenschaft (ABZ eG). Die Generalversammlung der Genossenschaft hat dazu jetzt einen wegweisenden Beschluss gefasst und den Einstieg erleichtert.
Die ABZ blickt auf ein gutes Geschäftsjahr zurück. Die stabile Geschäftslage habe sich 2023 fortgesetzt, das sei den Restrukturierungsmaßnahmen der vergangen drei Jahre geschuldet. Der Geschäftsabschluss 2023 ist mit einem Jahresüberschuss von 437.000 Euro um 2,34 Prozent höher als 2022. Damit wurde das Eigenkapital der Genossenschaft weiter gestärkt. Auch für das Geschäftsjahr 2023 wird eine Dividende von 4 Prozent an die 2.900 Mitglieder ausgeschüttet.
Konsequente Orientierung am Bedarf der Mitglieder
Dass die ABZ eG von der weiterhin angespannten geopolitischen Lage nicht direkt betroffen ist, begründete der Vorstandsvorsitzende Heinz Abler mit den frühzeitig getroffenen strategischen Weichenstellungen und der verstärkten Fokussierung auf die Bereitstellung von Beratungsleistung zur Unterstützung der Mitglieder. Dabei seien dem Vorstand die Verjüngung der Genossenschaft, die Kooperation mit qualifizierten Netzwerkpartnern und die konsequente Orientierung am Mitgliederbedarf wichtig. Als Beispiele nannte Abler mit Praxisabgabe und Praxisoptimierung exklusive Mitgliederformate, die im Jahr 2023 rund 200 Teilnehmende wahrgenommen haben.
Neue Tools angekündigt
Für Herbst kündigte der Vorstand mit Heinz Abler und Petra Gmeineder den Start eines KI-gesteuerten Finanz-Management-Tools an. Das Tool erlaubt es den Praxisinhabern, tagesaktuell und online die eigene Praxis mit den Kennzahlen anonymisierter Praxisgruppen zu vergleichen und so neue Ertrags-Potenziale zu identifizieren. Es ist eine Ergänzung zum Abrechnungstool der ABZ-ZR, mit dem Benchmarks in der GOZ zur Honoraroptimierung genutzt werden können.
Kleinere Stückelung der Anteile soll Mitgliedergewinnung erleichtern
Indes schlägt der demografische Faktor auch in der ABZ eG zu: In seinem Jahresbericht rechnete Abler der Generalversammlung in Gröbenzell vor, dass der Altersquotient der ABZ eG jetzt schon bei 48 Jahren liege. Dies verdeutliche den zunehmenden Handlungsbedarf, so der Vorstandsvorsitzende. Ein Lösungsansatz liegt für Vorstand und Aufsichtsrat, darin, die Geschäftsanteile in einem Verhältnis von 1:20 zu zerlegen, was die Mitgliedergewinnung erleichtern soll. Für die bestehenden Mitglieder ändert sich damit die Stückzahl der Anteile, jedoch nicht das Geschäftsguthaben. Ein bestehendes Mitglied hat somit beispielsweise statt einem Anteil mit 1.000 Euro künftig 20 Anteile mit jeweils 50 Euro und somit in der Summe ein unverändertes Geschäftsguthaben in Höhe von 1.000 Euro.
Leichter der Genossenschaft beitreten können
Die dazu notwendige Satzungsänderung wurde mit der qualifizierten Mehrheit in der Generalversammlung beschlossen. Der neue Geschäftsanteil beläuft sich auf 50 Euro statt bisher 1.000 Euro. Auf diese Weise wird es neuen Mitgliedern erleichtert, der Genossenschaft beizutreten und von ihren Angeboten und ihrem wirtschaftlichen Erfolg zu profitieren.
Solide aufgestellt, Dividende von 4 Prozent
„Die Genossenschaft ist nahezu vollständig mit Eigenkapital finanziert und steht grundsolide da: ohne Bankverbindlichkeiten und inzwischen ohne Risiken aus dem Factoring, das 2021 an die ABZ ZR ausgelagert wurde“, bilanzierte der Vorstandsvorsitzende Heinz Abler. Entsprechend haben sich die Erträge um 233.000 Euroverringert auf 2,876 Millionen Euro (Vorjahr: 3,109 Millionen Euro). Der Jahresüberschuss erhöht sich um 2,34 Prozent auf 437.800 Euro im Jahr 2023.
Das Geschäftsguthaben ist geringfügig verringert um 164.000 Euro auf 4,486 Millionen Euro. Die Generalversammlung folgte dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat aus dem Jahresüberschuss 262.600 Euro in die Rücklagen zu überführen und den Mitgliedern eine Dividende von 4 Prozent (175,200 Euro) auszuschütten.
Satzungsänderungen und Vorstandswahlen
Weitere Satzungsänderungen betreffen den Wegfall der Nachschusspflicht für Genossenschaftsmitglieder sowie die digitale Möglichkeit, künftig Versammlungen auch via Live-Stream online zur Verfügung zu stellen.
Turnusgemäß schied Dr. Hans A. Huber (Illertissen) aus dem Aufsichtsrat aus. Er stellte sich der Wiederwahl und wurde erneut in den dreiköpfigen Aufsichtsrat mit Dr. Gerhard Kluge (München) und Dr. Romana Krapf (Weißenhorn) gewählt.
Unterstützung von den Mitgliedern wichtig
Der Appell des Vorstandsvorsitzenden Abler: „Wir brauchen die Mitgliederunterstützung der Genossenschaft. Wir sind eine neutrale Einrichtung für Zahnärzte und liefern neutrale Beratung!