Die schwerpunktfreie Ausgabe 3/2024 der Parodontologie steht diesmal natürlich auch im Zeichen des 100. Geburtstags der DG Paro, der auf der Jubiläumstagung Ende September in Bonn begangen wird.
Daher finden sich die Abstracts der Vorträge und Posterpräsentationen der 100. Jahrestagung im Heft. Ein Artikel zur Geschichte der DG Paro von Prof. Henrik Dommisch und Prof. Hoffmann zeigt die wichtigen Entwicklungen der Fachrichtung in den vergangenen Jahrzehnten auf und erinnert an die wichtigen „Meilensteine“ des Wirkens der Gesellschaft. Eines sei sicher: „Die Parodontitis ist und bleibt auch in Zukunft eine der häufigsten und bedeutendsten chronischen Entzündungserkrankungen des Menschen, die auch in den nächsten 100 Jahren die (zahn-)medizinische Wissenschaft weiter beschäftigen wird. Gerade vor dem Hintergrund des „Healthy Aging“ ist es (auch) aus medizinischer Sicht unabdingbar, alle Anstrengungen zu unternehmen, um Zahnbettgesundheit bis ins hohe Lebensalter zu erhalten und zu fördern“, schreibt Prof. Jörg Meyle im Editorial der aktuellen Parodontologie.
Einsatz von Antibiotika in der Parodontologie
Daneben gibt es Fachbeiträge, etwa zur Verordnung von Antibiotika in der Parodontologie. Die Verordnung wird vor dem Hintergrund zunehmender antimikrobieller Resistenz, die durch den übermäßigen und falschen Einsatz von Antibiotika beim Menschen mitverursacht wird, ausgewertet und kritisch hinterfragt: „Etwa 14 Prozent aller Antibiotikaverordnungen erfolgen in zahnärztlichen Praxen. Daher ist es wichtig, die zahnmedizinischen Antibiotikaverschreibungen in der Primärversorgung zu überwachen, um Möglichkeiten zur Reduzierung unnötiger Verordnungen zu identifizieren“, schreiben die Autoren Leylamian/Dauben/Dannewitz. Sie werten in ihrem Beitrag anhand von Studien aus, wie das Verordnungsverhalten im Rahmen von parodontologischen Indikationen ist und wo Ressourcen und Möglichkeiten für einen verantwortungsvolleren Antibiotika-Umgang liegen.
Die Zeitschrift „Parodontologie“ vermittelt dem interessierten Zahnarzt in Praxis und Klinik die neuesten Erkenntnisse, Entwicklungen und Tendenzen auf dem Gebiet der Parodontologie. Die hochwertige Ausstattung mit vielen, meist farbigen Abbildungen und der ausgeprägte Fortbildungscharakter sprechen für diese Fachzeitschrift. Mehr Infos zur Zeitschrift, zum Abo und zum Bestellen eines kostenlosen Probehefts finden Sie im Quintessenz-Shop.
In Fortsetzung der Reihe „Parodontale Manifestationen“ geht es diesmal um die „Parodontitis als Manifestation von Neutropenie“. Im Zusammenhang mit schwerer Neutropenie werden nicht selten fortgeschrittene Parodontalerkrankungen beobachtet. Patienten mit persistierender schwerer Neutropenie, spätem Beginn der G-CSF-Therapie und unzureichender Mundhygiene haben ein erhöhtes Risiko, Parodontalerkrankungen zu entwickeln, so die Autoren Schilke et al. Der Beitrag erklärt präzise und exzellent auch anhand klinischer Bilder mögliche Erscheinungsbilder und Zusammenhänge, bezogen auf die verschiedenen Formen der Neutropenie und zeigt Präventionsmöglichkeiten und Therapieoptionen schwerer parodontaler Manifestationen auf. Auch wenn die beschriebenen Krankheitsfälle selten sind, lohnt sich hier die Lektüre. Was auf der IAPRC in Boston Thema war, verrät der Bericht von Eickholz et al. Bleiben Sie dran und auf dem Laufenden mit der aktuellen Parodontologie!