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Masterkurs-Veranstalter setzten auf Präsenz-Auditorium und Livestream

(c) Schenk/DGCZ

Der diesjährige Masterkurs, veranstaltet von der Digital Dental Academy Berlin (DDA) und der Deutschen Gesellschaft für Computergestützte Zahnheilkunde (DGCZ), fand vom 24. bis 26. Juni 2021 als Hybrid-Symposium in München statt. Die amtlichen Pandemie-Hygienevorgaben ermöglichten nur eine beschränkte Teilnehmerzahl in Präsenz; die Mehrheit der über 500 Teilnehmer nahm online an der zweitägigen Veranstaltung teil.

Beispielhaft für die wachsende Bedeutung des Masterkurses sind die internationale Anerkennung und Beiträge von Teilnehmern aus anderen Kontinenten. In diesem Jahr waren zugeschaltet Todd Ehrlich DDS, Austin (Texas, USA) mit seinem Thema „Differenzierte Ästhetik im Frontzahnbereich“, Gauri M. Patel DDS, Milwaukee, (Wisconsin, USA) mit „Prothetik und Orthodontie interdisziplinär“, Leandro Passos DDS, Rio de Janero (Brasilien) zum „Hardware Handling“ - und das Gründungsmitglied der Academy of Biomimetic Dentistry und Mentor der Bio-Emulation-Think-Tank-Group, Pascal Magne DDS, Los Angeles (California, USA) über „Biomimetische Sanierungen“.

Der Natur auf der Spur

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Biomimetische Zahnbehandlung, das heißt, die Nachahmung biologischer Strukturen durch ein defektorientiertes, klinisches Vorgehen und eine differenzierte Werkstoffauswahl. Stand bisher die Stabilität als Hauptmerkmal der zahnärztlichen Restauration im Vordergrund, wendet sich nun der Blick auf Prozesse und Materialien, die organische Vorbilder nachahmen. Unter dem Leitgedanken „Der Natur auf der Spur“ wurden differenzierte Betrachtungen und Handlungsschritte gezeigt, die auf den biomechanischen Vorgängen in der Mundhöhle aufbauen.

Die 38 Referenten des zweitägigen Masterkurses und des vorgeschalteten Workshops – geleitet von Dr. Bernd Reiss, 1. Vorsitzender der DGCZ – fokussierten auf eine differenzierte Diagnostik, Therapieplanung, Materialauswahl und computergestützte Behandlung unter dem biomimetischen Aspekt. Zur Erfüllung dieses Auftrags wurden chairside- und laborgestützte Lösungsmöglichkeiten für komplexe Fälle vorgetragen unter Berücksichtigung apparativer, organisatorischer und abrechnungs-technischer Kriterien.

Absolventen des Cerec Curriculums ausgezeichnet

Cerec Curriculum-Absolventen mit Zertifikat, (von links): Dr. Stefan Galenz und ZA Sven Salentin. Bild: Schenk/DGCZ
Als erfolgreiche Absolventen des Cerec Curriculums wurden Dr. Stefan Gallenz, Bamberg, und Zahnarzt Sven Salentin, Hürtgenwald, auf dem Masterkurs mit Zertifikaten ausgezeichnet. Mit dem Curriculum hatten die Absolventen umfassende Kenntnisse in der computergestützten Restauration erworben. Leitung und Teilnehmer des Symposiums gratulieren den beiden Kollegen zum erfolgreichen Abschluss und freuen sich auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr auf dem Masterkurs in Hamburg.

In Zusammenarbeit mit DDA und DGCZ bietet das Curriculum allen ambitionierten Cerec-Anwendern in Praxis und Labor eine praxisbegleitende Fortbildung, die es ermöglicht, das Cerec-System umfassend für viele Indikationen einsetzen zu können. Basierend auf einem sechsgliedrigen Schulungssystem besuchen die Teilnehmer im Zeitfenster bis zu drei Jahren Pflicht- und Ergänzungskurse, die wahlweise folgende Behandlungsschwerpunkte enthalten: Seitenzahn, Frontzahn, Implantologie, Bisslageveränderung, Smile Design Imaging, Veneers, komplexe Fälle, Zirkonoxidbearbeitung, Materialkunde und Kieferorthopädie für Zahnärzte.

Die Kurse richten sich besonders an Anwender von Cerec Primescan und Cerec Omnicam, die das Prinzip der „single-visit-dentistry“ nutzen oder auch das zahntechnische Labor einbeziehen. Nach Beendigung der Kurse erfolgt ein kollegiales Abschlussgespräch als Colloqium der DGCZ mit Zertifizierung im Rahmen des alljährlichen Masterkurses.

Biomimetik – Natur in höchster Vollendung

Als „Vater der biomimetischen Zahnmedizin“ brachte der online-zugeschaltete Pascal Magne DDS aus Los Angeles das Prinzip der Biomimetik auf den Punkt: „Natürliche, intakte Zähne dienen als Vorbild und Maßstab und sollen möglichst naturgetreu nachgebildet werden. Allerdings werden wir auch in Zukunft natürliche Zähne, die durch evolutionäre Prozesse optimierte Strukturen entwickelt haben, nicht gleichwertig oder sogar besser ersetzen können. Dies ist eine ernüchternde Erkenntnis. Aber wir haben die großartige Möglichkeit, von dem perfekten Aufbau der natürlichen Zähne zu lernen und uns mit unserem Zahnersatz daran zu orientieren. Wir müssen also zuerst die Biologie, die Mechanik, die Funktion und die Ästhetik des intakten Zahns verstehen. In einem zweiten Schritt gilt es dann, Materialien so zu verarbeiten, dass der intakte Zahn so gut wie möglich kopiert wird. Wir sollten also Wissen, Erfahrung und Weisheit sorgfältig und individuell mit dem Ziel kombinieren, dass primär natürliche Zahnhartsubstanz erhalten bleibt.“

Magne hat mittlerweile einen einzigartigen Mix aus Zahnmedizin und neuen Technologien für seinen biomimetischen Ansatz entwickelt. Sein Ansporn ist nicht die Ästhetik; sein Ziel ist, die Natur zu imitieren, indem er die Biologie respektiert und die Funktion und Mechanik nachahmen möchte. Die Ästhetik ist dann die logische Konsequenz. Mit diesem Credo hat Magne weltweit eine neue Betrachtungsweise zur Restaurationstechnik eröffnet. Auf dem Campus von Los Angeles wird er als „Rockstar der restaurativen Zahnheilkunde“ bezeichnet.

Manfred Kern, Wiesbaden, für DGCZ

Weiterführende Links:
• Der nächste Masterkurs findet am 8.und 9. Juli 2022 in Hamburg, Hotel Grand Elysée statt, der vorgeschaltete Workshop am 7. Juli 2022. Näheres unter: https://www.cerec-masterkurs.de/
DDA-Kursprogramm:
Curriculum

Das Titelbild zeigt das Präsidium des Masterkurses 2021 der DDA und DGCZ „on air“. Von links Prof. Dr. Daniel Edelhoff, PD Dr. Dr. Lutz Ritter, online zugeschaltet Gauri M. Patel DDS, Milwaukee, und Dr. Bernd Reiss beim Vortrag. Bild: Schenk/DGCZ
Reference: Zahnmedizin Ästhetik Interdisziplinär Zahntechnik Ästhetische Zahnheilkunde

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