Das traditionelle Keramiksymposium der Arbeitsgemeinschaft für Keramik in der Zahnheilkunde e.V. fand dieses Jahr als Pre-Congress zur ADT-Jahrestagung in Nürtingen statt. Damit bot die AG Keramik eine perfekte Bühne für spannende Vorträge und die Verleihung der Forschungs- und Videopreise. Ausgezeichnet wurden Forschungsprojekte aus den Universitäten Köln, Marburg und Regensburg. Die prämierten Videos stammen von Teams der Universitäten Aachen, Mainz und Kiel.
Das traditionelle Symposium der AG Keramik fand in diesem Jahr bereits am 7. Juni als Pre-Congress zur ADT-Jahrestagung (8.-10. Juni 2023) im Best Western Hotel in Nürtingen statt. Teilnehmer im Saal sowie online verfolgten ein thematisch hochaktuelles Vortragsprogramm mit prominenten Referenten. Prof. Dr. Daniel Edelhoff, ZTM Hans-Jürgen Stecher, PD Dr. Maximiliane Schlenz und Dr. Bernd Reiss vermittelten Insights, Updates, Aussichten und Praxistipps zu verschiedenen Facetten im komplexen Zusammenspiel von Zahnmedizin und Zahntechnik. Im Anschluss präsentierten die Gewinner der diesjährigen Forschungs- und Videopreise ihre Arbeiten und Projekte.
Forschungspreis 2023 für drei gleichrangige Arbeiten verliehen
Die Jury bewertete die drei besten Bewerbungen für den Forschungspreis als vergleichbar hochwertig, so dass die mit 5.000 EUR dotierte Auszeichnung gedrittelt wurde. Prämiert wurden zwei in-vitro-Studien sowie eine in-vivo-Langzeitstudie. Die Arbeiten der Preisträger waren durchweg von überzeugend hoher wissenschaftlicher Qualität und Relevanz, so die Jury.
Auswirkungen der Reinigung auf 3-D-gedrucktes Zirkoniumdioxid
In einer gemeinsam mit Teams der Universitäten Köln, Heidelberg und Innsbruck (A) realisierten Studie untersuchte Zahnärztin Alina Schultheis die Auswirkungen 5 verschiedener Reinigungsmethoden auf Geometrie, Transmission, Rauheit und Biegefestigkeit nach dem 3-D-Druck von Zirkoniumdioxid. Dabei schnitt eine Kombination aus Airbrush und kurzem Ultraschallbad am besten ab [Liebermann A, Schultheis A, Faber F, Rammelsberg P, Rues S, Schwindling FS. Impact of post printing cleaning methods on geometry, transmission, roughness parameters, and flexural strength of 3D-printed zirconia].
Schmelzätzung bei der selbstadhäsiven Befestigung von Teilkeramik-Kronen
Die Zahnärzte Julia Pfister und Dr. Konstantin Scholz vom Universitätsklinikum Regensburg erhielten den AGK-Forschungspreis für das Follow-up einer randomisierten klinischen Split-Mouth-Studie, mit der 15-Jahresergebnisse vorgelegt werden konnten. Für die Teilkeramikkronen im Seitenzahnbereich kann aufgrund der höheren Überlebensrate eine selektive Schmelzätzung empfohlen werden. Aus klinischer Sicht ist die altersbedingte Verschlechterung in beiden Gruppen jedoch ähnlich [Julia L. Pfister, Marianne Federlin, Karl-Anton Hiller, Gottfried Schmalz, Wolfgang Buchalla, Fabian Cieplik, Konstantin J. Scholz. Randomized clinical split-mouth study on partial ceramic crowns luted with a self-adhesive resin cement with or without selective enamel etching: long-term results after 15 years].
Auswirkung unterminierter Schmelzareale auf die Randqualität von Keramikteilkronen
Bei dieser in-vitro Studie unter Federführung von Prof. Dr. Roland Frankenberger mit Teams aus den Universitäten Gießen und Marburg wurden extrahierte Weisheitszähne mit Keramik-Teilkronen oder -Inlays versorgt. Mittels einer zervikalen Dentinrille wurde eine tiefe Kariesexkavation simuliert, die entweder belassen, mit Komposit gefüllt oder komplett entfernt wurde. Die Randqualität war dort am besten, wo der unterminierte Schmelz erhalten und der fehlende Dentinbereich mit einer adhäsiven Aufbaufüllung ausgeglichen worden war [Roland Frankenberger, Katharina Friedrich, Marie-Christine Dudek, Julia Winter, Matthias J. Roggendorf: Einfluss approximal-zervikal unterminierter Schmelzareale auf Randqualität und Schmelzintegrität bei Labor- und CAD/CAM-Keramikinlays und -teilkronen].
Videopreise 2023 für Mainz, Kiel und Aachen
Den ersten und zweiten Videopreis der AG Keramik teilten sich in diesem Jahr zwei Teams aus den Universitäten Mainz und Kiel. Dr. Christine Yazigi (Kiel) überzeugte die Jury mit ihrem Beitrag zu einer minimalinvasiven ästhetischen und funktionellen Korrektur einer einflügeligen Klebebrücke. Zahnarzt Moataz Bayadse (Mainz) stellte in seinem Film Schritt für Schritt die okklusale Rehabilitation eines Oberkiefers mittels einer keramischen Kronenversorgung vor. Den 3. Platz belegte Dr. Lukas Waltenberger (Aachen) mit seinem Film zum Safety Crown Konzept. Mehr Informationen unter www.ag-keramik.de.