Wie versorge ich traumatisierte Zähne nach einem Unfall? Welche weiteren Schritte sind angezeigt und wie ist das beste Timing? Gibt es neue Empfehlungen für die endodontische Versorgung und Restauration?
Antworten liefert die gemeinsame Jahrestagung der Deutschen Gesellschaften für Zahnerhaltung (DGZ) und Kinderzahnheilkunde (DGKiZ), die vom 27. bis 29. September 2018 in Dortmund stattfindet. Ein Hauptthema ist Traumatologie im Milch- und bleibenden Gebiss. Als Referenten wurden renommierte deutsche und internationale Experten gewonnen.
Strukturierte Untersuchung, zeitgerechte Endo
Verletzungen im Mund- und Kieferbereich begegnet man bei Kleinkindern mit strukturiertem Handeln. Dazu gehört angemessene Diagnostik und geeignete Angst- und Schmerzkontrolle. Dr. Hubertus van Waes (Zürich) gibt praktische Empfehlungen mit Schwerpunkt auf Milchzahntrauma, auch im Hinblick auf die nachfolgenden bleibenden Zähne.
Sollte bei Replantationen im bleibenden Gebiss abgewartet, frühzeitig oder gar nicht endodontisch behandelt werden? Welche Rolle spielen das Stadium der Wurzelentwicklung und das parodontale Ligament? Antworten, zum Teil als Update zur aktuellen DGZMK-Leitlinie, liefert in Dortmund Prof. Monty Duggal (Singapur). Prof. Karl Andreas Schlegel (München) geht auf dentoalveoläre Verletzungen auch aus kieferchirurgischer Sicht ein.
Langzeitstabil restaurieren
Können subgingival liegende Defekte und Frakturen behandelt werden? Welche Rolle spielt die biologische Breite? Chirurgische, kieferorthopädische und prothetische Konzepte präsentiert Prof. Georg Krastl (Würzburg). Implantate sollten – entgegen anderslautenden Empfehlungen – möglichst spät inseriert werden.
Langzeitfolgen von Verletzungen in beiden Dentitionen diskutiert Dr. Nick Lygidakis (Athen). Dazu gehören vielfältige Hartsubstanz-Anomalien bleibender Zähne nach Milchzahntrauma. Praktische Hinweise gibt es sowohl Therapie und zu präventiven Maßnahmen.
Prophylaxe und systemische Medizin
Zweites Hauptthema in Dortmund ist Endodontie, weitere Themen sind Marketing kontra Kariesprävention (Prof. Elmar Hellwig) und interdisziplinäre Therapiekonzepte für systemisch beeinträchtigte Kinder (Dr. Paddy Fleming,Dublin) und für Patienten mit besonderem Unterstützungsbedarf (PD Dr. Katharina Bücher, München).
Programm und Anmeldung
Veranstalter ist neben DGZ und DGKiZ die Arbeitsgemeinschaft Zahnmedizin für Menschen mit Behinderung oder besonderem medizinischem Unterstützungsbedarf (AG ZMB). Weitere Informationen und das vollständige Programm finden Sie unter https://www.dgkizmeetsdgz.de/programm.php.