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Der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Alterszahnmedizin (DGAZ) reagiert auf den Barmer Zahnreport 2018

Die neuen Positionen für die aufsuchende zahnärztliche Betreuung hätten die Mundgesundheit der Pflegebedürftigen nicht verbessert, teilte die Barmer anlässlich der Vorlage ihres „Zahnreports 2018“ auf einer Pressekonferenz am 19. April 2018 in Berlin mit. Die Zahnärzte hätten zwar deutlich mehr Besuchspositionen abgerechnet. Diesen wären aber kaum mehr Behandlungspositionen gefolgt, so die zweitgrößte gesetzliche Krankenkasse in Deutschland.

Das ist entschieden zu kurz und falsch gedacht, konstatiert der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Alterszahnmedizin (DGAZ) in seiner Reaktion auf die Schlussfolgerungen der Barmer und verweist dazu auf die Details des „Zahnreports“: „Die Barmer versteht die Pflege nicht“, so die DGAZ. Nachfolgend die DGAZ-Stellungnahme im Wortlaut.

Wissenschaftlicher Teil der Studie differenzierter

„Die Pressemitteilung der Barmer zu ihrem aktuellen Zahnreport 2018 gibt eine klare Botschaft: Zahnärzte kassieren die Besuchsgebühren in der Pflege, behandeln dann aber nicht. Diese Botschaft scheint so süffig, dass sie gleich von großen Tageszeitungen aufgegriffen wurde. Schaut man dann jedoch in den wissenschaftlichen Teil der Studie, finden sich wesentlich nachdenklichere Töne: Es ‚besteht die berechtigte Frage, ob ein verbesserter Zugang zu Therapie wirklich das korrekte Maß für die Erfolgsbeurteilung‘ der neuen Besuchsgebühren ist. Oder auch diese sehr reflektierte Aussage: ‚Möglicherweise sind die in […] Studien dargestellten Behandlungsbedarfe an mancher Stelle auch noch zu sehr am normativen Bedarf und weniger an den spezifischen Bedarfen der Pflegebedürftigen orientiert.‘ – Ja, diese Fragen sollte man sich tatsächlich stellen!

Ein Drittel der pflegebedürftigen Barmer-Versicherten besucht

Die Analyse der Daten im Barmer-Report zeigt, dass die zahnärztlichen Kolleginnen und Kollegen im Jahr 2016 ein Drittel der Pflegebedürftigen besucht haben, die bei der Barmer versichert sind. Welche Patienten werden das wohl sein? Ist es die Frau Meyer, die mit dem Taxi in die Praxis kommen kann, oder der Herr Huber, den der Sohn bringen könnte? Wohl kaum! Es sind die kompromittiertesten Patienten. Es sind die Patienten, deren Adaptationsfähigkeit schon von einer simplen Unterfütterung überfordert ist. Es sind die Patienten, die nur noch in Narkose saniert werden können, eine Narkose, die sie gesundheitlich jedoch nicht mehr durchstehen würden.

Kleine Wünsche, keine großen Sanierungen

Es sind die Patienten, deren subjektive Wahrnehmung scheinbar kleine, für sie selbst aber besonders wichtige Wünsche an die Zahnmedizin hat: Hier eine entzündete Tasche, dort eine scharfe Zahnkante. Möchte Herr Prof. Christoph Straub, der als Vorstandsvorsitzender der Barmer die harschen Vorhaltungen im Vorwort des Reports unterzeichnet hat, einer an Demenz erkrankten Dame tatsächlich sagen ‚Deine Probleme sind uns wurscht, Du bekommst jetzt eine neue Prothese, egal ob Du Dich daran gewöhnst. Wenn Du das nicht willst, besucht Dich kein Zahnarzt mehr!‘ Ist das die Botschaft, die unsere Gesellschaft an Pflegebedürftige und an die Mitarbeitenden in der Pflege geben möchte?

Im letzten Lebensabschnitt zählen andere Dinge

Niemand käme auf die absurde Idee, die Medizin in der Pflege daran zu messen, wie viele künstliche Hüften sie am Lebensende implantiert. Auch in der Zahnmedizin zählen im letzten Lebensabschnitt nicht neue Prothesen und Implantate. Es zählt, da zu sein, sich zu kümmern, zu helfen, dass die Mundhöhle gepflegt und sauber ist und ernste Probleme zu verhindern. Das genau tun unsere Kolleginnen und Kollegen und dafür gebührt ihnen unsere Unterstützung und unser Dank!“

Vier Praxiskonzepte für die aufsuchende Betreuung im Vergleich


Die jetzt erschienene erste Ausgabe der „Zeitschrift für Senioren-Zahnmedizin“ in diesem Jahr widmet sich dem Vergleich von vier verschiedenen Praxiskonzepten der aufsuchenden zahnmedizinischen Betreuung.
Die „Zeitschrift für Senioren-Zahnmedizin“ ist die offiziellen Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Alterszahnmedizin und erscheint dreimal jährlich. Zur Online-Version und zur App „Quintessence Journals“ erhalten Abonnenten kostenlos Zugang. Informationen zur Zeitschrift, zum Abo und zum Bestellen eines kostenlosen Probehefts finden Sie hier.


Titelbild: Shutterstock/Kristo-Gothard Hunor
Alterszahnmedizin Politik

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