Rund 40 interessierte Zahnmedizinerinnen und -mediziner reisten vom 30. Mai bis 1. Juni 2024 nach Norditalien, um bei Mectrons Piezosurgery-Intensiv-Fortbildung dabei zu sein. Zum zwölften Mal bot die Veranstaltung eine ideale Plattform für intensive Lern- und Austauschmöglichkeiten mit führenden internationalen Experten zu den neuesten Trends und Techniken der Implantologie.
Grundlagen und Techniken
Ein umfassender Blick auf die Möglichkeiten und Grenzen der Knochenaugmentation, das moderne Weichgewebsmanagement und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und deren Bedeutung für die Praxis: Das bot Mectrons Piezosurgery-Intensiv-Fortbildung 2024. An drei intensiven Tagen lernten die Teilnehmende in praxisnahen Lern-Sessions von führenden Experten die wichtigsten Grundlagen und Techniken kennen.
Ob Einsteiger oder Experte: Für jeden etwas dabei
Ein herausragendes Merkmal der Intensiv-Fortbildungen von Mectron ist der hohe Anteil an Hands-On-Übungen. Spannende Vorträge werden immer wieder durch praktische Anteile mit Piezochirurgie ergänzt, sodass das Gelernte direkt angewendet werden kann. Unabhängig von der Vorerfahrung der Teilnehmenden gehen die Vortragenden dabei auf jedes Erfahrungslevel individuell ein.
Der Kurs fand traditionsgemäß im malerischen Küstenort Sestri Levante in Norditalien statt und bot den Teilnehmenden reichlich Gelegenheit, sich mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen und abseits der Vorträge auch mal den Alltag hinter sich zu lassen.
Anspruchsvolle Augmentationstechniken für eine optimale Behandlung
Nach der Begrüßung und einem gemütlichen Get-together am Mittwochabend startete die Fortbildung am Donnerstagmorgen mit dem Vortrag von Dr. Frank-Michael Maier zum Thema „Hartgewebemanagement in der Implantologie – Möglichkeiten und Grenzen der Knochenaugmentation“. Der Vortrag behandelte anspruchsvolle Augmentationstechniken wie GBR, Sinuslift, Tent-Pole-Technik, Kammspreizung, Schalentechnik und Blockaugmentate.
Maier besprach zudem die Vorteile piezochirurgischer Verfahren sowie den Einsatz von Platelet Rich Fibrin und Biomaterialien. Anhand zahlreicher Fallbeispiele gab er einen umfassenden Überblick über klinisch bewährte Techniken und die Entwicklung von Behandlungsstrategien. Seine Veranstaltung beinhaltete auch praktische Übungen zu Themen wie der internen und externen Sinusbodenelevation, der Blutentnahme und der Herstellung von Sticky Bone.
Die Bedeutung eines stabilen Weichgewebes
Der zweite Tag stand ganz im Zeichen des Weichgewebes: „Das Wichtigste für die Knochenbildung ist das Weichgewebe“, betonte Referent Prof. Dr. Stimmelmayr bei seinem Vortrag. Er erläuterte, dass es häufig zu einer Abflachung des Vestibulums und einer Verschiebung der mukogingivalen Grenze komme, was zu einer unzureichenden Weichgewebesituation um die Implantate führe. Eine stabile periimplantäre Weichgewebsmanschette schütze vor Hart- und Weichgewebeverlusten und fördere die periimplantäre Gesundheit.
Knochenresorptionen verhindern
Durch funktionelles Weichgewebemanagement, wie die Verdickung der periimplantären Mukosa und die Verbreiterung der keratinisierten Gingiva, könnten Knochenresorptionen verhindert und die ästhetische Rekonstruktion von Implantaten ermöglicht werden. Stimmelmayr diskutierte in diesem Zusammenhang auch die Verwendung von autologen Materialien versus Ersatzmaterialien und den optimalen Zeitpunkt für den Beginn des Weichgewebemanagements in der dentalen Implantologie.
Auch seine Veranstaltung bot den Teilnehmenden eine praktische Hands-on-Session, bei der sie beispielsweise die Implantatsetzung in Kombination mit freiem Schleimhauttransplantat oder Mucograft oder mit Bindegewebstransplantation oder Fibrogide üben konnten.
Der aktuelle Stand der Wissenschaft
Am letzten Veranstaltungstag hielt Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas einen interessanten Vortrag zum Thema „Der aktuelle Stand der Wissenschaft – Was ist für die tägliche Praxis wichtig?“. Seine Präsentation bot den teilnehmenden Zahnmedizinerinnen und -medizinern wertvolle Einblicke in neueste Erkenntnisse und deren praktische Relevanz.
So beleuchtete Al-Nawas die jüngsten Veränderungen in der Antibiotika-Prophylaxe, insbesondere bezüglich der Dosierung und Auswahl von Antibiotika. Ein weiterer Schwerpunkt war die Wahl zwischen kurzen Implantaten und Augmentationen. Aktuelle Forschungsergebnisse würden zeigen, dass kurze Implantate in bestimmten Fällen genauso effektiv sein können wie Augmentationen. Dies biete Potenzial für Zeit- und Kosteneinsparungen in der Praxis.
Leitlinien bieten wichtige Orientierungshilfen
Al-Nawas betonte auch die Bedeutung der aktuellen Leitlinien für die tägliche Praxis. Die Leitlinien böten wichtige Orientierungshilfen und sollten regelmäßig überprüft werden, um stets die bestmögliche Patientenversorgung zu gewährleisten.
Save the Date: Der Kongress im kommenden Jahr
Die 13. Piezosurgery-Intensiv-Fortbildung findet vom 19. bis 21. Juni 2025 statt. Auch dann sind wieder Top-Referenten wie Prof. Dr. Dr. Søren Jepsen und PD Dr. Karin Jepsen, Prof. Dr. Susanne Nahles und Prof. Dr. Dr. Peer Kämmerer dabei, die mit ihren hochkarätigen Vorträgen begeistern werden. Weitere Informationen