Eine neue, repräsentative Erhebung der AG Keramik ergab, dass inzwischen 70 Prozent der vollkeramischen Restaurationen computergestützt auf Basis digitaler Scandaten hergestellt werden. Ausgelöst wurde diese „Revolution“ in der Zahnmedizin 1985 mithilfe eines programmierbaren Bildsignalprozessors aus der Fairchild Videokonsole, eingefügt in eine intraorale Scanner-Kamera. Damit konnte der zu versorgende Zahn digitalisiert und mittels CAD/CAM-Software aus den Daten ein 3-D-Modell erstellt werden – Ausgangspunkt zur Konstruktion und Fertigung von Inlays, Onlays, Kronen und später auch von Brücken.
Die Weiterentwicklung der Digitaltechnik, angetrieben besonders durch das Cerec-System, führte dazu, dass das computergestützte Intraoral-Erfassungssystem inzwischen die zentrale Drehscheibe für das gesamte „Healthcare Paket“ in der Praxis wurde. Untersuchungsbefunde werden miteinander verknüpft, Fazialfotos, Angaben zur Zahnfarbe und Individualisierung, zum Werkstoff, zum Okklusionskonzept etc. können integriert werden. Das alles geschieht ohne konventionelle Abformung mit Würgereiz, ohne Wachsbiss und ohne Gipsmodell. Dadurch wird die Digitalisierung der Befunde, die Diagnostik, Behandlungsplanung, Therapiedurchführung, Kontrolle und Prävention zur Basistechnologie in der Zahnarztpraxis.
CAD/CAM-Protagonisten präsentieren „Cerec Live“ online
Der diesjährige Cerec-Tag unter dem Leitmotto „Cerec Live“ wird vom Dienstag, 8. bis Samstag, 12. Okt 2024, als Online-Symposium im Zeitfenster von 18 – 22 Uhr (Di – Fr, Samstag 8 – 14 Uhr) durchgeführt – und ist auf jedem digitalen Endgerät (PC, Smartphone, Tablet) zu empfangen. Gebuchte Teilnehmer können noch drei Monate lang in der Mediathek auf die Vorträge zugreifen.
Zeitreise mit Cerec-Erfinder Prof. Werner Mörmann
Einer der Höhepunkte findet am Dienstag, 8. Oktober 2024, statt: Prof. Dr. Werner Mörmann, Zürich, der Erfinder des Cerec-Systems, wird mit dem Vortrag „Eine Zeitreise mit Cerec – und was ich mir für die Zukunft wünsche“ die Weiterentwicklung der Digitaltechnik in der Zahnmedizin skizzieren.
Am Mittwoch wird Dr. Mike Skramstad, Scottsdale/USA, über Frontzahnrestaurationen („Effective Design of Anterior Cases“ – deutsche Simultan-Übersetzung) sprechen. Skramstad ist Absolvent der University of Minnesota; er ist zertifizierter Digital Dentistry Trainer und lehrt international über Dentaltechnologie, Implantologie und digitale Zahnmedizin.
Am Donnerstag, 10. Oktober 2024, referiert Prof. Dr.-Ing. Bogna Stawarczyk, München, über „Festigkeit, Löslichkeit, Zähigkeit“ und somit über Werkstoffeigenschaften von Keramiken. Danach spricht ZT Josef Schweiger MSc., München, über „Zahnstrukturen in 3-D und Konsequenzen im CAD-Design“. Hierbei stellt Schweiger erstmalig eine 3D-gedruckte Totalprothese vor.
Am Freitag, 11. Oktober 2024, stellt Priv.-Doz. Dr. Maximiliane A. Schlenz, Gießen, die BefundungsMöglichkeiten des „Intraoralscanners in der Diagnostik“ vor. Im Anschluss spricht Priv.-Doz. Dr. Andreas Bindl, Zürich, über „Chairside-Restaurationen im Zeitalter der KI“ (Künstliche Intelligenz).
Die Themen der weiteren Referenten finden sich auf der Website der Cerec Masters (3D-Druck, DS Core aktuell, Versorgung tief zerstörter Zähne, neue Werkstoffe, Adhäsivtechnik, Farbfinish, MDR, Abrechnung). Für die Veranstaltung werden 20 Fortbildungspunkte laut KZBV vergeben. Anmeldungen und weitere Info: Cerec Masters Club https://cerec.de.