„Erste Langzeitstudie ihrer Art beweist: Langfristige Mundgesundheit mit Implantaten ist erreichbar – ein Meilenstein.“ Im Rahmen eines Pressegesprächs zur diesjährigen Internationalen Dental-Schau (IDS) stellte Marco Waldner, CEO und Gründer des Zürcher Innovationszentrums Zircon Medical, am 16. März in Köln die allerersten Langzeitdaten überhaupt zu zweiteiligen Zirkonoxidimplantaten vor. Die unabhängige Studie der Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Jürgen Becker, Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, untersuchte integrierte zweiteilige Patent-Implantate über einen Zeitraum von neun Jahren [1]. Die Ergebnisse dieser Langzeitstudie schließen eine fundamentale Forschungslücke.
Waldner präsentierte zunächst die Studiendaten, die kürzlich im renommierten Fachjournal Clinical Oral Implants Research veröffentlicht wurden. Zum Zeitpunkt der Abschlussuntersuchung nach mindestens 108 Monaten wurde für die untersuchten Implantate eine hohe Überlebensrate dokumentiert. Dabei zeigten die Implantate gesunde und stabile Hart- und Weichgewebe und, nach der Definition von Berglundh et al., keinerlei Anzeichen von Periimplantitis. Die Studiendaten auf einen Blick:
- Kein Fall von Periimplantitis
- Hohe Überlebensrate der Implantate nach neun Jahren
- Gesunde Weichgewebe (Bleeding on Probing (BOP): 12,9 Prozent)
- Keine Implantatfrakturen
- Stabile Plaque-Indices, Taschentiefen sowie BOP bei Kontrollen nach zwei und neun Jahren.
Langzeit-gesunde Gewebe
„Mit unserem innovativen prothetischen Konzept und dem Soft-Tissue-Level-Design haben wir die Schwachstelle von konventionellen zweiteiligen Implantaten – die prothetische Verbindung – eliminiert. Das Resultat: Langzeitgesunde Gewebe und keine Periimplantitis“, so Waldner. Der Schlüssel zu diesem bisher einzigartigen Langzeiterfolg liege jedoch nicht im Implantatmaterial allein, sondern in der einzigartigen Kombination aus Design, Material und Oberflächentopographie des Patent-Systems. Zircon Medical verfolge laut Waldner einen vorrangig präventiven Ansatz: „Prävention ist die beste Behandlung! In der wegweisenden Studie hat das Patent-System gezeigt, dass Spätkomplikationen auf der Langzeitachse vermeidbar sind.“
„Langzeit-erfolgreiche Implantatversorgungen mit rundum gesundem Weichgewebe – das muss der Anspruch an moderne Implantologie sein. Doch er bleibt noch zu oft unerreicht“, bedauert Waldner. Die Prävalenz periimplantärer Erkrankungen sei immer noch niederschmetternd: Laut Erhebungen leiden etwa 43 Prozent aller Implantatpatientinnen und -patienten an Perimukositis und 22 Prozent sogar an Periimplantitis. Zudem steigen die Inzidenzen von Implantatkomplikationen mit fortschreitender Funktionsdauer an – Spätkomplikation sind nach wie vor keine Seltenheit. Die Leistung von Implantatsystemen über lange Zeiträume hinweg zu untersuchen, ist für Forschende jedoch oftmals schwierig. Da viele Systeme ständigen Updates unterliegen oder schnell wieder vom Markt verschwinden, sind Beobachtungen über fünf Jahre hinaus eine Seltenheit. Für den Zircon Medical-CEO war deshalb entscheidend, Studien und Langzeitdaten zum Patent-Implantatsystem vorzuweisen, um Behandelnden wie Patienten ein Höchstmaß an Sicherheit über die zu erwartenden Langzeitergebnisse geben zu können.
Ein neuer Standard des Implantaterfolgs?
„Die Medizin entwickelt sich ständig weiter und anhand des Patent-Implantats sehen wir, dass wahre Entwicklungssprünge möglich sind“, so Waldner. Folglich sei die Anwendung veralteter Kriterien aus den 70er- bis 90er-Jahren zur Messung des Implantaterfolgs nicht mehr zeitgemäß. Um in der modernen Zahnmedizin implantologische Langzeiterfolge erzielen zu können, ist es laut Waldner unerlässlich, sowohl das marginale Knochenniveau als auch die Gesundheit des Weichgewebes zu beurteilen.
„In der 9-Jahresstudie hat das Patent-Implantat die Grenzen dessen verschoben, was mit Zahnimplantaten bislang als erreichbar galt. Unser System definiert ‚langfristige Mundgesundheit‘ als neuen erreichbaren Standard des Implantaterfolgs. Wenn Behandelnde wissen, dass ein derartiger Implantaterfolg in puncto Gewebegesundheit und -stabilität in der klinischen Praxis erreichbar ist, haben sie ihren Patienten gegenüber die Pflicht, diesen bei jeder einzelnen Versorgung anzustreben“, so Waldner.