Durch frühzeitiges Erkennen und systematische Therapie kann die Parodontitis zum Stillstand gebracht werden und Zähne können ihre Haltung bewahren –ganz im Sinne des diesjährigen Kampagnenmottos der die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie (DG Paro) zum Europäischen Tag der Parodontologie am 12. Mai. Voraussetzung dafür ist eine breite Aufklärungsarbeit und die Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt, Praxisteam und Patient.
Den Europäischen Tag der Parodontologie nutzt die DG Paro bereits zum dritten Mal, um mit einer deutschlandweiten Kampagne umfassend über die Volkskrankheit Parodontitis aufzuklären. Die Fachgesellschaft hat erneut ein breites Paket an Maßnahmen und multimedialen Inhalten für Patienten zusammengestellt, das auch die Zahnärzte in ihrer Aufklärungsarbeit unterstützt.
Frühzeitige Diagnostik und Selbsttests
Unter dem Motto „Wir helfen Ihren Zähnen, Haltung zu bewahren“ zielt die Kampagne auf frühzeitige Diagnostik, Selbsttestmöglichkeiten für Patienten und das systematische Screening in der Zahnarztpraxis. Parodontitis, die Entzündung des Zahnhalteapparates, zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit und kann unbehandelt zu Zahnverlust führen. In ihrer schweren Form stellt sie eine ernsthafte Bedrohung nicht nur für die Mund-, sondern auch für die Allgemeingesundheit dar.
Infomaterial und große Plakataktion
Auf der Website der DG Paro (www.dgparo.de) stehen rund um den Aktionstag 12. Mai – der 2014 von der European Federation of Periodontology (EFP) ins Leben gerufen wurde – vielfältige Informationen und multimediale Angebote bereit. Zahnärzte können dieses Material für die eigene Aufklärungsarbeit, zum Beispiel in der Praxis oder auf ihrer Praxis-Homepage nutzen.
• In verschiedenen Broschüren und Videos erhalten die Patienten wertvolle Tipps, was sie zur Vorbeugung tun können und worauf sie im Einzelnen achten sollten.
• In eigens produzierten Filmen kommen Parodontitis-Patienten selbst zu Wort: Sie erzählen darin sehr eindrücklich, wie sie selbst die Entstehung, den Verlauf und die Behandlung der Erkrankung erlebt haben.
• Mit einer großen Plakataktion in den Zahnarztpraxen soll verstärkt für die Erkrankung sensibilisiert werden. Alle knapp 5.000 Mitglieder der DG Paro erhalten die Plakate per Post, weitere Exemplare können bei der Geschäftsstelle der Gesellschaft angefordert werden.
Unikliniken mit Aktionen für Patienten
Außerdem beteiligen sich mehrere Universitätskliniken mit besonderen Aktionen am Europäischen Tag der Parodontologie. Unter anderem im Virchow Klinikum der Charité Berlin, dem Universitätsklinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main sowie in der Kopfklinik des Universitätsklinikums Heidelberg können sich Patienten vor Ort informieren, mit Experten ins Gespräch kommen und Produktproben von Zahnpflegeprodukten erhalten.
Unterstützung der Kollegen gegen die Volkskrankheit Parodontitis
Parodontitis ist in Deutschland weit verbreitet. Laut der aktuellen Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V) sind 51,6 Prozent der 35-44-Jährigen und 64,6 Prozent der 65-74-Jährigen von einer moderaten oder schweren Parodontitis betroffen. Dabei ist die Erkrankung gut beherrschbar, vor allem wenn sie frühzeitig erkannt wird.
Das Problem: die bevölkerungsweite Aufklärung ist ungenügend und auch die Selbstwahrnehmung der Patienten schlecht ausgebildet. Mit der Kampagne zum Europäischen Tag der Parodontologie sollen Patienten verstärkt über Ursachen und Risikofaktoren der „stillen Erkrankung“ Parodontitis aufgeklärt werden. „Dazu benötigen wir die Unterstützung möglichst vieler zahnärztlicher Kolleginnen und Kollegen“, appelliert Dr. Bettina Dannewitz, President elect der DG Paro, an die knapp 5.000 Mitglieder und rund 71.000 Zahnärztinnen und Zahnärzte in Deutschland.
Individuelle Mundhygiene und Rauchen sind die am stärksten beeinflussbaren Risikofaktoren für Parodontitis. Zudem können einige Allgemeinerkrankungen wie etwa Diabetes mellitus Auswirkungen auf die Mundhöhle haben und das Risiko für die Entstehung von Parodontitis verstärken. Auch unausgewogene Ernährung und Bewegungsmangel gelten als Risikofaktoren.