Auch Zähne mit parodontalem Furkationsbefall lassen sich heute erfolgreich behandeln und langfristig erhalten – wenn der Furkationsbefall frühzeitig diagnostiziert und entsprechend therapiert wird. Entscheidend dafür ist das Wissen vor allem der Generalisten um Diagnostik und Therapie. Eine Umfrage des King’s College London in Zusammenarbeit mit internationalen Universitäten und Einrichtungen weltweit will diesen Wissensstand jetzt erheben – und auch Zahnärztinnen und Zahnärzte in Deutschland sind eingeladen, sich an der Umfrage zu beteiligen. Ziel ist es festzustellen, ob, wo und wie die Aus- und Fortbildung in diesem Bereich verbessert werden sollte.
Zahnverlust ist für Patienten fast immer traumatisch. Gerade Patienten mit parodontalen Erkrankungen sind davon betroffen. Oft kämpfen sie, gemeinsam mit ihren behandelnden Zahnärzten und den Teams in der Unterstützenden Parodontaltherapie, um jeden Zahn. Entscheidend für den Zahnerhalt ist das frühzeitige Erkennen parodontaler Erkrankungen, in der Regel durch den zahnärztlichen Generalisten, und das Einleiten einer adäquaten Therapie und Erhaltungstherapie unter Mitarbeit der Patienten. Das trifft insbesondere auf Zähne zu, bei denen bereits eine Furkationsbeteiligung vorliegt.
Den Wissensstand in der Praxis erheben
Was wissen niedergelassene zahnärztliche Generalistinnen und Generalisten über Diagnostik und Therapie von Furkationen? Welche diagnostischen Mittel und Hilfen haben sie in den Praxen zur Verfügung, wie sicher fühlen sie sich im Umgang damit und wann und wie setzen sie sie ein? Wie beurteilen sie die Erhaltungsmöglichkeiten von Zähnen mit Furkationsbeteiligung, welche Therapieoptionen sind ihnen bekannt und welche davon setzen sie vielleicht selbst ein? Gibt es dabei Unterschiede in Wissen und Vorgehen zwischen jungen Zahnärztinnen und Zahnärzten und älteren Kolleginnen und Kollegen? Diese und weitere Fragen soll die jetzt vom King’s College London international initiierte Umfrage klären.
Komplett anonyme Erhebung via Online-Fragebogen
Für Deutschland hat Prof. Dr. Peter Eickholz, Direktor der Poliklinik für Parodontologie am Zentrum der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (Carolinum)der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt (Main) die Koordination übernommen und den entsprechenden deutschsprachigen Fragebogen erstellt. In seinem Informationsschreiben, mit dem die Zahnärztinnen und Zahnärzte zur Teilnahme an der Umfrage eingeladen werden, heißt es: „Der Fragebogen umfasst Fragen zu Häufigkeit und Ihrer Sicherheit, mit der Sie Furkationsbefall feststellen, klassifizieren und therapieren, Ihrer Auffassung zur Prognose von Zähnen mit Furkationsbefall, Gründen, die Sie davon abhalten, sich mit Furkationsbefall zu befassen, und Ihr Interesse, mehr über Furkationsdiagnostik zu lernen. Ihre Teilnahme erfolgt komplett online. Die Beantwortung des Fragebogens wird etwa 10 bis 15 Minuten dauern. Ihre Antworten erfolgen komplett anonym (die Angabe Ihres Namens ist nirgendwo erforderlich) und vertraulich. Sie können so viele Fragen beantworten, wie Sie möchten und dabei Fragen auslassen, wenn Sie möchten. Sie können die Befragung jederzeit abbrechen, indem Sie den Webbrowser einfach verlassen.“
Alle Informationen und der Fragebogen stehen online
Prof. Eickholz appelliert an die Kolleginnen und Kollegen in Deutschland, sich an der Umfrage zu beteiligen: „Wenn Sie teilnehmen, tragen Sie zur parodontologischen Forschung bei, die vom King’s College London und weiteren Zentren (zum Beispiel Carolinum, Goethe-Universität Frankfurt) durchgeführt wird. Wir würden uns sehr über Ihre Unterstützung freuen. Haben Sie vielen Dank!“ Wer sich an der Umfrage beteiligen möchte, findet alle Informationen zur Studie, die Einwilligung und den Fragebogen auf einer eigens eingerichteten Website.