Natürliche Zähne beeindrucken mit vielfältigen lichtoptischen Eigenschaften, individuellen Charakteristika, Formen und Texturen. Um diese Mannigfaltigkeit zu imitieren, benötigt der Zahntechniker neben Feingefühl, Geschick und Geduld das passende Gerüstmaterial und ein Verblendkeramiksystem.
Moderne Zirkoniumdioxidmaterialien bieten eine gute Basis. Die Umsetzung obliegt jedoch nach wie vor zu einem großen Maß den zahntechnischen Fertigkeiten. Ob monolithische Restauration, Dünnschichtverblendung oder individuell geschichtet – nie sollte darauf verzichtet werden, die Mikro- und Makrotexturen adäquat auszuarbeiten.
Die Quintessenz Zahntechnik, kurz QZ, ist die monatlich erscheinende Fachzeitschrift für alle Zahntechniker und zahntechnisch interessierte Fachleute, die Wert auf einen unabhängigen und fachlich objektiven Informationsaustausch legen. Im Vordergrund der Beiträge und Berichterstattung steht die Praxisrelevanz für die tägliche Arbeit. In dieser Zeitschrift finden sich Zahntechniker, Dentalindustrie und die prothetisch orientierte Zahnarztpraxis mit ihren Anliegen nach einer hochwertigen Fortbildung gleichermaßen wieder. Zur Online-Version erhalten Abonnenten kostenlos Zugang. Mehr Infos zur Zeitschrift, zum Abo und zum Bestellen eines kostenlosen Probehefts finden Sie im Quintessenz-Shop.
Das Auge täuschen – aber richtig
Eine Kunstrichtung, die viele Parallelen zu der Arbeit eines Keramikers im Dentallabor hat, heißt Trompe l’oeil (franz.: Täusche das Auge). Diese illusionistische Malerei täuscht mittels perspektivischer Darstellung Dreidimensionalität vor. Auch bei der Imitation von Zähnen ist das Wissen um Form, Licht, Schatten und Optik eine wichtige Fähigkeit, die aus Erfahrung und Beobachtung resultiert.
In einem Beitrag von ZT Attila Kun in der Februar-Ausgabe der Quintessenz Zahntechnik (2/2019) wird Katana Zirconia ML von Kuraray Noritake vorgestellt, eine Zirkoniumdioxidkeramik mit polychromatischem Farbverlauf, sowie Varianten, die sich in Transluzenz und Festigkeit unterscheiden. Autor Kun zeigt anhand mehrerer Patientenfälle die Unterschiede der verschiedenen Katana-Varianten auf und gibt Tipps für deren Anwendung im Labor. Sehr schön zeigt er den Fall des vermeintlichen Zwillingspaars, bei dem zwei Einser ersetzt werden soll, wobei aufgrund einer Nichtanlage Zahn 12 zu 11 umfunktioniert werden sollte. Hier zeigt Kun, dass neben der Schichtung auch Form, Kontur und Oberflächentextur wichtig sind. Im Seitenzahnbereich kann mit dieser Zirkoniumdioxidkeramik auch bei geringem Platzbedarf ein lebendig wirkendes Ergebnis erzielt werden. Ein Beitrag, der das Ineinandergreifen der verschiedenen Keramikprodukte eines Sortiments einleuchtend und mitreißend zeigt [Attila Kun: Mehrschichtiges Zirkonoxid in unterschiedlichen Transluzenzstufen Quintessenz Zahntechnik 45(2), 2019: 2-10].